Aufruf von TransnetBW zum Stromsparen am Freitagvormittag (10.02.)
Der Stromnetzbetreiber TransnetBW hat die Menschen in Baden-Württemberg für den Freitagvormittag (10.02.) zum Stromsparen aufgerufen. Stromabschaltungen seien zwar nicht zu befürchten, "wir als Übertragungsnetzbetreiber müssen aber mehr als gewöhnlich dafür tun, das Stromnetz stabil zu halten", heißt es in einer Mitteilung. Von 11 bis 13 Uhr soll der Stromverbrauch, wenn möglich, reduziert werden.
Warum wird gewarnt?
Laut TransnetBW führt starker Wind im Norden zu "großen Redispatch-Volumen im Südwesten". Unter Redispatch versteht man Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen. Noch fehlen die Transportleitungen, um den vielen Windstrom in den Südwesten zu bringen, erklärt vor wenigen Wochen eine Sprecherin von TransnetBW.
Die Übertragungskapazität reicht für solche Mengen nicht aus. Es entsteht quasi ein Stau, und der Strom sucht sich einen anderen Weg. Um den Bedarf in Baden-Württemberg zu decken, muss dann anderweitig Strom erzeugt oder importiert werden. „Wenn die Menschen Strom sparen, sinkt der Verbrauch und wir können die Netzstabilisierung mit weniger Importstrom herstellen“, so die Unternehmenssprecherin.
„StromGedacht“-App soll beim Thema Strom sparen sensibilisieren
Die Meldung kam über die App „StromGedacht“, die im November 2022 gestartet wurde. Gearbeitet wird mit Ampelfarben. Die Farbe Grün bedeutet Normalbetrieb. Wenn TransnetBW ein großes Redispatch-Volumen erwartet, springt die Ampel zunächst auf Gelb. Dies soll ein Hinweis sein, den Stromverbrauch vorzuziehen oder zu verschieben. Die Ampel wird rot in der Zeit, in der der Netzbetreiber das größte Redispatch-Volumen anfordern muss. In dieser Phase, in der auch größere Mengen Strom aus dem Ausland zur Bedarfsdeckung verwendet werden, soll „Rot“ zum Stromsparen motivieren.
Die App sei keine Warn-App, betont die Sprecherin. „Wir wollen sensibilisieren für das Thema Stromversorgung und zeigen, dass jeder einen Beitrag leisten kann.“ Wenn viele Menschen mitmachten, könne TransnetBW die Menge des Stroms reduzieren, der zur Netzstabilisierung importiert werden muss. Das schone Klima und Geldbeutel.