Behördenchefin: Junge Flüchtlinge aus Österreich und Schweiz
Freiburg (dpa/lsw) - Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kommen nach Einschätzung der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vor allem aus Österreich und der Schweiz in den Südwesten. «Wir müssen uns besser darauf einstellen. Wir müssen uns früher um sie kümmern», sagte Schäfer am späten Mittwochabend in Freiburg.
Demnach kommen an einem Tag mitunter 10 bis 20 junge Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten an. Es seien hauptsächlich männliche Jugendliche. «Sie kommen hier an mit nichts.»
Im vergangenen Jahr wurden 3180 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Südwesten gemeldet - mehr als zweieinhalb Mal so viele wie 2021, wie das Sozialministerium berichtet hatte. Anders als bei Erwachsenen oder Geflohenen mit Begleitung werden sie noch nicht zentral untergebracht, sondern von den Jugendämtern betreut. Herkunftsländer sind den Angaben zufolge insbesondere Afghanistan, Irak und Syrien.
Die Lage in der Freiburger Landeserstaufnahme (LEA) sei ruhig, sagte Schäfer. Es gebe keine Massenschlägereien mehr. Mit einem Mehrpunkteplan hatte ihre Behörde auf Gewaltausbrüche im Januar reagiert. So gibt es verschärfte Zugangskontrollen, zusätzliches Sicherheitspersonal und mehr Angebote für Flüchtlinge. Zudem wurden Bewohner in andere Unterkünfte verlegt.
Bei den Tumulten waren Bewohner der Polizei zufolge mit Stangen, Messern und anderen Gegenständen aufeinander losgegangen. Es gab Verletzte, ein 28-Jähriger wurde danach von einem Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.