Die Stimmung kippt allmählich
Stuttgart.
Drei Spiele, null Punkte und elf Gegentore: Der VfB Stuttgart wartet unter seinem neuen Trainer Markus Weinzierl weiter auf die Wende und präsentierte sich bei der 0:3-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt in einem desolaten Zustand. Nach dem Schlusspfiff schlichen die Spieler in Richtung Cannstatter Kurve und wurden von den eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen. Die Stimmung in Stuttgart kippt allmählich.
Warum der VfB Stuttgart auch gegen Eintracht Frankfurt chancenlos war, zeigen wir in unserer ZVW-Analyse:
Formation und Aufstellung
Im Vergleich zur 0:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim veränderte Markus Weinzierl seine Mannschaft lediglich auf einer Position: Für den gesperrten Linksverteidiger Emiliano Insua rückte Dennis Aogo in die Startelf. Gegen eine zuletzt stark aufspielende Eintracht aus Frankfurt versuchte es der VfB-Trainer wieder im 5-3-2-System mit drei Innenverteidigern sowie der Doppelspitze Nicolas Gonzalez und Mario Gomez.
Spielidee und Taktik
Auch gegen Frankfurt wollte Markus Weinzierl seine Mannschaft mit einer Dreierkette stabilisieren. Mit Holger Badstuber als zentralem Mann flankiert von Pavard (rechts) und Baumgartl (links). Vor der Abwehr gab Santiago Ascacibar den Abräumer.
Im Offensivspiel agierten die Stuttgarter häufig mit langen Bällen auf Mario Gomez. Dieser sollte den Ball festmachen und auf seine Mitspieler ablegen. Da diese jedoch nicht nachrückten, versandeten die Angriffe des VfB aber häufig schon im Ansatz.
Spielentscheider
Hießen an diesem Freitagabend Haller, Jovic und Rebic. Das furiose Frankfurter Offensivtrio zerlegte die überforderte Defensive der Schwaben und hinterließ einen ratlosen VfB-Trainer. Seine Mannschaft zeigte keinen Biss, keinen Mut und keine Leidenschaft. Die Stuttgarter ergaben sich ihrem Schicksal und mussten nach dem Abpfiff den schweren Gang in Richtung Cannstatter Kurve antreten, von wo ihnen ein gellendes Pfeifkonzert entgegenschlug. Die leidgeprüften Anhänger der Schwaben verlieren allmählich die Geduld mit ihrem Herzensverein, der aktuell auf und neben dem Platz ein jämmerliches Bild abgibt.
Stimmen zum Spiel
VfB-Coach Markus Weinzierl: „Wir waren heute nicht in der Lage, die Qualität der Frankfurter Offensive in den Griff zu bekommen. So kannst du nicht agieren in der Bundesliga. In der Summe war es zu wenig, obwohl wir uns viel vorgenommen hatten. Die Mannschaft hat aktuell kein Selbstvertrauen. In der Summe bleibt heute nichts positives hängen.“
VfB-Kapitän Christian Gentner: “Wir machen im Spiel immer wieder dieselben, leichten Fehler. Gerade durch die frühen Gegentore machen wir uns das Leben aktuell selbst schwer. Es ist sehr enttäuschend, dass uns in der zweiten Halbzeit keine Reaktion mehr gelungen ist. Wir müssen nun zusammenhalten und dann in Nürnberg punkten.”
VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler: “Das ist ein ganz bitterer Abend für uns alle. Im Moment läuft bei uns einfach überhaupt nichts zusammen. Gerade vor so einem super Publikum müssen wir uns einfach besser präsentieren und uns mehr gegen die Niederlage stemmen.“
VfB-Sportvorstand Michael Reschke: „Wir sind heute auf eine absolute Spitzenmannschaft getroffen, gegen die wir in unserer derzeitigen Verfassung nicht gewinnen können. Unser Auftritt heute war über weite Strecken nicht bundesliga-tauglich. Die aktuelle Situation ist heftig. Nun gilt es, in den nächsten Spielen wieder ein deutlich besseres Gesicht zu zeigen und möglichst zu punkten.“
Ausblick 11. Spieltag
Freitag, 09. November:
Hannover 96 - VfL Wolfsburg; 20.30 Uhr
Samstag, 10. November:
1899 Hoffenheim - FC Augsburg; 15.30 Uhr
Werder Bremen - Bor. Mönchengladbach; 15.30 Uhr
SC Freiburg - FSV Mainz 05; 15.30 Uhr
Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC; 15.30 Uhr
1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart; 15.30 Uhr
Borussia Dortmund - Bayern München; 18.30 Uhr
Sonntag, 11. November:
RB Leipzig - Bayer Leverkusen; 15.30 Uhr
Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04; 18 Uhr