Holger Badstuber: Vom Grantler zum Fixpunkt
Stuttgart.
Kapitän Marc Oliver Kempf ist nach seiner absolut unnötigen Roten Karte am Sonntag gegen den SV Sandhausen gesperrt. Der wichtigste Innenverteidiger des VfB Stuttgart aber wird beim Auswärtsspiel (13.30 Uhr/ZVW-Liveticker) dennoch auf dem Platz stehen: Holger Badstuber. Denn der 30 Jahre alte Ex-Nationalspieler hat sich im Zweitliga-Luxus-Kader von Trainer Tim Walter von der Nummer vier in der internen Hierarchie an die Spitze gearbeitet.
Tim Walter: "Ich habe ihm nur einen Anstupser gegeben"
"Er hat sich selber aus dem Loch gezogen. Ich habe ihm nur einen Anstupser gegeben, dass er da auch raus kommt", sagte Walter am Freitag und machte auch das veränderte Auftreten des sechsmaligen deutschen Fußball-Meisters und Champions-League-Siegers mit dem FC Bayern München dafür verantwortlich. "Der Holger hat sich das Vertrauen erarbeitet mit konstant guter Leistung im Training. Er hat sich da aufgedrängt. Er ist nicht mehr der mürrische und zurückhaltende Grantler, sondern er hat gute Laune und bringt die mit ins Team ein." Noch nach dem ersten Spieltag war Badstuber weit weg von einem Stammplatz. Wie unter Markus Weinzierl über weite Teile der Abstiegssaison aus der Bundesliga schien er in Walters Plänen keine Rolle zu spielen und zu einer Belastung für die Mannschaft zu werden.
Mislintat: "Er ist für uns ein ganz wichtiger Faktor"
Weil Kempf gegen Sandhausen, Nürnberg und Darmstadt fehlen wird, nimmt die Verantwortung Badstubers in der Defensive noch mal zu. "Holger ist sowieso einer der Spieler, die in jedem Spiel eh schon am meisten Verantwortung tragen. Das zeigt, dass er eine Persönlichkeit ist, wie wir sie eben auch brauchen bei so vielen jungen Spielern", lobte Sportdirektor Sven Mislintat. "Holger macht das hervorragend. Holger ist ein sehr, sehr guter Partner für jeden, der Innenverteidiger spielt. Er ist für uns ein ganz wichtiger Faktor, das zeigt er ja auch jede Woche."
Wer am Sonntag im nächsten Baden-Württemberg-Derby gegen Sandhausen auflaufen wird, verriet Walter noch nicht. Die naheliegenden Kandidaten sind Awoudja und Phillips, Walter brachte aber auch Atakan Karazor als Option ins Spiel. Karazor dürfte seinen Platz im defensiven Mittelfeld wie schon beim 3:0 gegen den KSC erneut an den Japaner Wataru Endo verlieren. "Wir haben den Kader so bestückt, dass die Jungs hinten dran das auffangen können", sagte Walter über den Ausfall von Kempf. Die Zuversicht stützt auch zu einem großen Teil auf das Vertrauen in Badstuber als Fixpunkt in der VfB-Defensive.