Energiesparen in Berglen: Straßenlaternen in der Nacht ausschalten?

Wie kann die Gemeinde Energie und damit gleichzeitig auch Geld sparen? Eine Stellschraube, an der Gemeinderäte vielerorts bereits gedreht haben, ist die Straßenbeleuchtung. Eine Einsparmaßnahme, die relativ simpel in der Umsetzung scheint. Nicht so jedoch in den Berglen. Das Problem: viele verschiedene Laternen, Anschlüsse und Programmierungen.
Die Beleuchtung in ganz Berglen auf einen Schlag etwa zu dimmen, ist deshalb nicht möglich. „Man hat in der Vergangenheit die Straßenbeleuchtung in vier Phasen auf LED umgestellt“, erklärt Bürgermeister Holger Niederberger am Telefon.
Nicht alle Straßenlaternen in Berglen sind auch dimmbar
Diese Umrüstung habe jedoch, bedingt durch Fördermittel, jeweils auf Leuchtkörper mit dem höchsten Einsparpotenzial, nicht Straße für Straße stattgefunden, sondern für einzelne Leuchtpunkte.
Folge: In einem Ortsteil kann sich die verbaute Technik und Verkabelung stark voneinander unterscheiden. „Wir können also nicht eben hergehen und sagen, dass wir alle Laternen in der Nacht auf 50 Prozent der Leistung dimmen“, sagt der Bürgermeister.
Syna versichert: Unterschied mit bloßem Auge nicht zu erkennen
Daraus wiederum ergeben sich laut Niederberger für die Gemeinde drei Optionen: alles so lassen wie bisher; die Beleuchtung, wie es in der Vergangenheit bereits der Fall war, zwischen 1 und 4 Uhr ganz auszuschalten; oder die LED-Lampen, die dimmbar sind, auf 50 Prozent Leistung herunterzufahren.
Letztere Möglichkeit war auch der Vorschlag der Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. „Die Syna hat uns versichert, dass die reduzierte Leistung mit dem bloßen Auge gar nicht wahrnehmbar ist“, sagt Niederberger. Lediglich im Moment der Dimmung sei ein Unterschied erkennbar. Eine Abschaltung jeder zweiten Laterne in einer Straße ist aufgrund rechtlicher Vorschriften hingegen nicht möglich, wie es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung heißt.
In der Nacht ganz auf Beleuchtung verzichten findet keine Mehrheit
Die Idee, die Straßenlaternen zwischen 1 und 4 Uhr ganz auszuschalten, sei für ihn nicht unterstützenswert, meint Niederberger. „Meine Töchter sind schließlich auch in einem jugendlichen Alter, in dem man vielleicht auch mal etwas später mit dem Ruftaxi nach Hause kommt. Ich denke, dass es uns das Geld schon wert sein sollte, aus Sicherheitsgründen auch in der Nacht zu beleuchten.“
In der Nacht ganz auf die Beleuchtung zu verzichten hat in der Sitzung dann letztlich auch keine Mehrheit gefunden, sondern die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante: Wo möglich, wird künftig also in der Nacht gedimmt. Einen konkreten Zeitplan gibt es hierfür noch nicht. „Wir sind nicht die einige Gemeinde, die momentan etwas von der Syna haben möchte“, sagt der Bürgermeister.