Wie geht es weiter mit dem Schulhaus Ebni?

Kaisersbach. Wie geht es weiter mit dem Schulhaus Ebni? Diese Frage beschäftigt die Kaisersbacher schon seit geraumer Zeit. Der Gemeinderat hatte die Verwaltung zuletzt angemahnt, das Thema endlich anzugehen. Doch wie sich nun zeigt, dürfte das nicht so einfach werden.
„Wir sind noch nicht so weit, wie wir sein wollten“, so Bürgermeisterin Katja Müllers ehrliche Antwort auf die Anfrage von Alexandra Bäuerle. Die Gemeinderätin wollte wissen, wie der aktuelle Sachstand ist. Denn seit vielen Monaten hat sich an dem Sanierungsfall nichts mehr getan. Dabei hatte das Gremium wiederholt angemahnt, die Bürgermeisterin solle sich der Sache möglichst bald annahmen.
Feuchter Keller, Altersspuren, Verwitterung
Nun hat, wie Kämmerer Matthias Klocke berichtete, in der vergangenen Woche immerhin ein Termin mit einem Bausachverständigen stattgefunden. Der habe diverse Mängel an dem Gebäude festgestellt, die es abzuarbeiten gelte. Darunter die Dichtung an den Fenstern, aber auch das Thema Brand- und Lärmschutz. Denn es war unter anderem geplant, das Gebäude für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Dafür müsste es jedoch mit neuen Decken ausgestattet werden.
Der Sachverständige hatte dringend davon abgeraten, Holzpellets für die Heizung zu verwenden. Denn der Keller sei permanent feucht – und es bestehe keine Möglichkeit, das dauerhaft abzudichten. Auch eine Wohnnutzung sei nicht ohne weiteres möglich. Altersspuren, Verwitterung und die Folgen des Wasserschadens seien hierfür die Gründe.
Bürgermeisterin Müller: Gleich sanieren wäre besser gewesen
Der Sachverständige hatte empfohlen, den Dachstuhl komplett zu erneuern, damit künftig kein Wasser mehr eindringen kann. Und zugleich eine Nutzbarkeit der oberen Räumlichkeiten in Frage gestellt. Dafür sei die Deckenhöhe zu niedrig.
Auch müsse die Elektroinstallation komplett erneuert werden. Das Gebäude hat im Moment keinen Sicherungskasten.
Unterm Strich würden diese Maßnahmen eine Million Euro kosten. Rückblickend wäre es „die bessere Variante gewesen, den Wasserschaden direkt zu sanieren“, befand Bürgermeisterin Müller. So wie es im Juli 2018 noch geplant war. „Dann hätte man das Gebäude weiter nutzen können.“
Heftige Kritik an der Bürgermeisterin
Alexandra Bäuerle fand diese Ausführungen „amüsant“. Schließlich ist der Wasserschaden, bei dem eine Leitung geplatzt war, bereits im März 2018 aufgetreten. Der Gemeinderat hat sich danach mehrfach mit dem Thema beschäftigt, zuletzt in einer Sitzung im Februar. Ende Juni hatte es in dem Gremium deshalb heftige Kritik an der Bürgermeisterin gegeben.
„Wie der Zustand ist, das wissen wir ja“, sagte Bäuerle. Und ihre Kollegin Miriam Mürter befand: „Das ist echt Thema verfehlt.“ Das Schulhaus müsse nun endlich auf die Tagesordnung des Gemeinderates.