Plüderhausen

Plüderhäuser Theaterbrettle feiert unter Corona-Bedingungen am Freitag (23.10.) Premiere mit  “Urlaub kennt so schee sei”

Theaterbrettle Plü
Kaffee oder Tee? Zwei einsame Seelen (Tina Schlechter und Thomas Schneck) kommen sich vor dem Urlaubszelt näher. © Gabriel Habermann

„Was ist ein richtiger Mann?“ Die Frage stellt der reichlich verunsicherte Rüdiger seiner neuen Urlaubsbekannten Anke. Sie: Busfahrerin und ein forsches Temperamentsbündel. Er - „I ben scho a beamtiger Mensch“ - eher untertourig mit breiten Hosenträgern über einem Gemütsbäuchlein. Gemeinsam aber ist Anke und Rüdiger, dass sie mitten im Urlaub auf einem Campingplatz gerade von ihren jeweiligen Ehepartnern verlassen worden sind. Ob das verbindet? Allemal jedenfalls ein Stoff, aus dem Komödien gesponnen werden!

Wegen Corona war das Mundart-Theater zwangsweise auf Pause gesetzt

Was also ist ein Mann? „Eine Frage der Haltung“, belehrt Anke den sich ein wenig gehenlassenden Rüdiger. Und sie präzisiert: „Du musst alle Energie in deinen Hintern schicken. So dass mer sieht: Der Kerle hot Pepp!“ Und schon sind wir mitten in einer Szene, die das Publikum garantiert zum Lachen hinreißen wird. Mit grandios gespielter Tapsigkeit probiert Thomas Schneck als Rüdiger ein paar Schritte mit, sagen wir: tiefer gelegter Körperspannung. Eine herrliche Slapstick-Nummer zum Schreien schräg. Auch der langjährige Regisseur des Brettle, Jürgen von Bülow, ist begeistert.

Und genau dafür steht und dafür liebt das Publikum die Mundartaufführungen des Plüderhäuser Theaterbrettle. Durch Corona wurde man indes zwangsweise auf Entzug gesetzt. Denn Lachen ist sonst zwar gesund, aber leider auch ein Aerosol-Beschleuniger. So konnten die engagierten Plüderhäuser Theaternarren zwar am 7. März noch die Premiere von „Dr’ Neurosen-Kavalier“ feiern, mussten danach aber gut 30 angesetzte Aufführungen absagen. Nun ist geplant, diese „Psycho-Komödie in vier Sitzungen“ ab Februar 2021 wieder aufzunehmen.

Schwierige Zeiten auch für Martina Schmid, die Vorsitzende des als Verein organisierten Theaterbrettle. Der Verein unterhält auch die zum Theater gehörende Wirtschaft, über die in normalen Zeiten ein Großteil der Einnahmen fließen.

Martina Schmid: „Unsere Gaststätte lebt und fällt mit dem Theater“

„Wir haben laufende Kosten für das Haus. Es war schon schwierig das vergangene halbe Jahr. Es war trostlos. Denn bei uns lebt und fällt die Gaststätte mit dem Theater.“

Nun aber sitzt man wieder in den Startlöchern und ist voller Aktivitäten. „Wir haben die letzten Wochen das Foyer neu gestrichen“, erklärt Martina Schmid. „Und wir haben ein Hygienekonzept ausgearbeitet, mit Maskenpflicht bis zum Platz. Wir hoffen, dass die Zuschauer es annehmen.“ Statt wie gewohnt 200 werden aber nur 80 Plätze in den freien Verkauf gehen. „Ich hab’ schlaflose Nächte wegen des Stücks“, gesteht Martina Schmid und bangt: „Wie geht’s überhaupt weiter?“ Zugleich aber ist sie begeistert über das Bühnenbild im Freien und dass Maske, Kostüm und viele andere mithelfen. „Der Teamgeist ist jetzt noch stärker da!“

Ungewiss ist, wie sich die Corona-Lage entwickelt. Aber geplant ist für den 12. Dezember eine Weihnachtsaufführung des neuen Stückes bei einem besonderen Drei-Gänge-Menü, mit dem sich vor allem auch die aus Vereinsmitgliedern bestehende neue Küchenleitung vorstellen möchte.

Ein einfacheres Menü gab es indessen auf der Bühne beim gemeinsamen ersten Frühstück von Anke und Rüdiger. Blasse Teebeutel und die alles entscheidende Frage: Wer mag lieber den oberen und wer den unteren Teil des Brötchens? Kurz: Passen die beiden zusammen?

Wer’s wissen will: Premiere ist am Freitag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr, Saalöffnung ab 18 Uhr.

„Was ist ein richtiger Mann?“ Die Frage stellt der reichlich verunsicherte Rüdiger seiner neuen Urlaubsbekannten Anke. Sie: Busfahrerin und ein forsches Temperamentsbündel. Er - „I ben scho a beamtiger Mensch“ - eher untertourig mit breiten Hosenträgern über einem Gemütsbäuchlein. Gemeinsam aber ist Anke und Rüdiger, dass sie mitten im Urlaub auf einem Campingplatz gerade von ihren jeweiligen Ehepartnern verlassen worden sind. Ob das verbindet? Allemal jedenfalls ein Stoff, aus dem Komödien

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