Ein Schaffer und ein Genussmensch: Der Schorndorfer Redaktionsleiter Hans Pöschko geht in Ruhestand
Für die Redaktion ist’s ein tiefer Einschnitt, auch wenn er mit Ansage kommt: Vor zwei Jahren hätte Hans Pöschko als Leiter der „Schorndorfer Nachrichten“ eigentlich schon in den Ruhestand gehen können. Doch als er mit 65 von der Redaktionsleitung gefragt wurde, ob er sich’s vorstellen könne, zu verlängern, deutete er den Vorschlag als Wertschätzung – und ist da geblieben, wo er sich immer wohlgefühlt hat.
Dass in dieser Zeit nicht nur die Digitalisierung der Zeitung gehörig voranschreiten sollte, sondern insgesamt fünf Bürgermeisterwahlen von Remshalden bis Welzheim mit so herausfordernden Kandidaten wie Thomas Hornauer und Fridi Miller fallen würden, und in seinem letzten Jahr im Verlag auch noch die Corona-Pandemie alles komplizierter machen sollte, konnte er nicht ahnen. Hans Pöschko war trotzdem mit enormem Einsatz bis zu seinem letzten Tag in der Redaktion. Auch, weil ihm eines nach eigenem Bekunden immer gelungen ist: Viel zu schaffen und trotzdem das Leben zu genießen. Ihm folgt Jutta Pöschko-Kopp, stellvertretende Chefredakteurin und bisher Leiterin der Waiblinger Lokalredaktion, nach.
Ein „gutmütiger Kerle“ und ein Chef, der Vorbild sein wollte
In der Redaktion war Hans Pöschko der Schaffer, mit dessen Tempo und Output kaum jemand unbeschadet mithalten konnte. Wie oft war morgens, wenn die Kolleginnen und Kollegen in die Redaktionsräume am Oberen Marktplatz eintrudelten, schon mindestens die erste Lokalseite zugeschrieben. Ging’s drum, Abendtermine zu besetzen oder im Krankheitsfall bei den Wochenenddiensten einzuspringen – bevor er andere überreden oder gar zwingen musste, übernahm der Chef, als „gutmütiger Kerle“, wie ihn eine Kollegin beschreibt, den Dienst lieber selbst. Dabei konnte er Freiheiten lassen und hat nie von anderen verlangt, was er nicht selbst auch geleistet hat: „Ich wollte durch Vorbild führen“, sagt Pöschko, war sich für nichts zu schade und nahm, wie er selbst sagt, den Termin bei den Kleintierzüchtern so wichtig wie den CDU-Parteitag. Zu seinem Selbstverständnis gehörte es auch immer, am Wochenende als Redakteur auf Terminen präsent zu sein. Vielleicht, sagt er im Rückblick, hat er’s manchmal übertrieben – und doch in Jahrzehnten als Lokalredakteur und geselliger, gut vernetzter Mensch immer auch das erlebt: „Man lernt bei jedem Termin was.“
Hans Pöschkos große Leidenschaft aber war die Kommunalpolitik. In wie vielen Gemeinderats-, Ausschuss- und Kreistagssitzungen er saß, ist nicht dokumentiert. Viele Hundert werden’s gewesen sein: In Böblingen hat er vor 41 Jahren nach dem Germanistik- und Romanistikstudium in Tübingen als Quereinsteiger ohne Vorkenntnisse ein Volontariat bei der „Kreiszeitung Böblinger Bote“ sehr autodidaktisch begonnen – und in seiner ersten Gemeinderatssitzung noch nicht mal gewusst, wie der Oberbürgermeister eigentlich heißt.
Er wurde ins kalte Wasser geschmissen und schwamm sich frei: Mitte 1980 kam er zum Zeitungsverlag Waiblingen, war bis 1988 in der Redaktion in Schorndorf, um über Remshalden und Winterbach zu berichten. Im Tausch mit Martin Pfrommer wechselte er in die Rund-um-Redaktion nach Waiblingen, beackerte zwei Jahre lang journalistisch Weinstadt und ging dann in die Kreisredaktion. Damals, sagt Pöschko, „habe ich schon im Hinterkopf gehabt, wieder nach Schorndorf zurückzugehen“. Im Jahr 2002, als Hans Peter Burchard als Leiter der „Schorndorfer Nachrichten“ schwer erkrankte, kam er zurück, war inzwischen auch stellvertretender Chefredakteur im Zeitungsverlag geworden – und hat sich nicht zuletzt auch einen Namen gemacht als Moderator kommunalpolitischer Diskussionen. Ein journalistisches Vorbild, sagt der 67-Jährige, habe er nie gehabt – und schiebt hinterher: „Sonst hätte ich vielleicht nicht so lange Sätze geschrieben.“
Am Schorndorfer Burg-Gymnasium und Abi am damals neuen MPG
Aufgewachsen in Grunbach, war er in Schorndorf schon als Schüler der Lateinklasse am Burg-Gymnasium und wechselte, als das Gebäude wegen Sanierung geschlossen war, in der letzten Klasse ans neue Max-Planck-Gymnasium in der Grauhalde, wo er 1971 das Abi gemacht hat. Horst Reingruber, bis 2013 Erster Bürgermeister in Schorndorf, war in seiner Parallelklasse, den Plüderhäuser Bürgermeister Andreas Schaffer kennt er noch von der Schulhandballmannschaft, der Hautarzt Michael Trinczek war bei ihm in der Klasse – „lauter Menschen, aus denen was Rechtes geworden ist“, sagt Pöschko mit einem Grinsen. Und er erinnert sich auch noch an die Kunstlehrer Oberle und Zeyher, „die nichts an mich rangebracht haben“, an das Fräulein Blank in Deutsch und Geschichtslehrer Dr. Zollmann, der sehr prägend für ihn war.
Spuren haben aber natürlich auch Themen hinterlassen, in die er sich als Redakteur reingebissen hat: Wie der Fall des im November 1997 in Beutelsbach verhungerten Pflegekinds Alexander, den Pöschko von der ersten Pressekonferenz im Landratsamt bis zum Urteil im Landgericht begleitet hat. Und zuletzt die Debatte über die Haltung von Teilen der evangelischen Kirche in Schorndorf zum Thema Homosexualität – „das war herausfordernd und nervenaufreibend“. Zurücknehmen würde Pöschko aber keinen seiner Texte und Meinungsartikel, auch wenn er nicht ausschließt, auch mal falsch gelegen zu haben. Nur am Anfang in Remshalden unter Bürgermeister Kübler, sagt er im Rückblick, hätte er über manchen Kommentar vielleicht noch eine Nacht schlafen sollen. Doch er wollte auch nie, dass die Leute ihn mögen, fand es immer richtig, auf der Straße mit den Texten konfrontiert zu werden, die er geschrieben hat. „Kommunalpolitik konstruktiv und kritisch zu begleiten“, das war sein Anspruch.
In der letzten Gemeinderatssitzung endlich mal am Rednerpult
Dass er, obwohl er jahrzehntelang dabei saß, in Gemeinderatssitzungen nicht mit abstimmen konnte, das hat ihn aber nie gestört – nur manchmal hat’s ihn gepfupfert, auch was zu sagen. In seiner letzten Gemeinderatssitzung vorige Woche durfte er dann tatsächlich erstmals ans Rednerpult treten – und bot an, bei Bedarf für kommunalpolitische Ratschläge weiterhin zur Verfügung zu stehen. Doch gleichzeitig stellte er auch klar, dass er als Zuschauer genauso wenig in den Sitzungen dabei sein wird, wie er in der Zeitung vorhat, aus dem Ruhestand heraus eine Kolumne oder gar Leserbriefe zu schreiben.
Nur für eines hat er schon erfolgreich Interesse angemeldet: Zur Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr und zur WM 2022 in Katar wird er wieder den ZVW-Stammtisch moderieren. Denn der Sport ist neben der Kommunalpolitik – und Kirchenthemen – Hans Pöschkos dritte große Leidenschaft. In seinen Anfangsjahren dachte er tatsächlich darüber nach, Sportredakteur zu werden. An den Wochenenden hat er sich immer auf den Dorffußballplätzen wohlgefühlt, aus alter Verbundenheit bei den Handballern in Remshalden, beim Boulespielen in Endersbach und zwischenzeitlich als Jugendfußballtrainer in Weinstadt. Auf Sportplätzen wird er auch künftig anzutreffen sein. Was ihn ansonsten erwartet, wird sich zeigen: „Ich bin offen für Dinge, die möglicherweise an mich herangetragen werden.“
Was Weggefährten über Hans Pöschko sagen:

Dekan i.R. Manfred Unsin:
Es gibt Menschen, von denen man sich wünschte, sie würden nie in den Ruhestand gehen. Herr Pöschko gehört zu ihnen. Seine journalistische Arbeit in Schorndorf und darüber hinaus war geprägt von Zuverlässigkeit in der Sprache und von Präzision in der Darstellung. Seine Berichte waren aufbauend kritisch, wohltuend in der Diktion, einfach echt und stimmig, immer informativ und positiv - auch den Kirchen gegenüber. Dafür sei ihm herzlich gedankt. Er wird in Schorndorf fehlen als Journalist, als Gesprächspartner, als Institution, als Mensch! Viel Freude und Gesundheit für die Zeit, die jetzt anbricht: Späte Freuden sollen die schönsten sein!

Pfarrerin Dorothee Eisrich:
Zum Schorndorfer Stadtbild mit seinen vielen Menschen gehörten bisher ganz unnachahmlich Sie, lieber Herr Pöschko. Wenn bei einer Veranstaltung von Ferne eine große Gestalt um die Ecke kam, ruhig und unaufgeregt, wusste man: Sie sind da. Es beeindruckte mich, wie genau Sie beobachten und wahrnehmen konnten, wie gut Sie in Gesprächen zuhörten und nachfragten - und darüber mit leichter Hand schrieben. Wach und interessiert an Menschen, an Geschichten, an großen und kleinen Ereignissen. Es gibt so viele Geschichten, die erzählenswert sind, die das Leben in der Stadt ausmachen, die uns zum Leben ermutigen. Und es gibt so viele Missstände, die aufgedeckt gehören, die von allein ja nicht besser werden. Als die Debatte um Homosexualität in der Kirche losging, war es Ihr aufrichtiges Interesse, Licht in das Dunkel zu bringen. Sie ließen nicht locker, fragten unbeirrt nach. Wir brauchen Öffentlichkeit, die berichtet und erzählt, hinterfragt und aufdeckt. Danke für Ihre Präsenz in dieser Stadt und alles Gute für den Ruhestand!

Oberbürgermeister Matthias Klopfer:
Hans Pöschko ist der Lokaljournalist schlechthin. Ob als 1860-München-Fan beim Fußballschauen im Café Moser, als Intimus bei der SchoWo, als Kommunalpolitikjournalist in der Gemeinderatssitzung oder einfach beim Weg durch die Stadt - er findet seine Geschichten überall.
Ich bin überzeugt, es gibt keinen Lokaljournalisten im gesamten Remstal, der in seiner Stadt so gut vernetzt ist wie er. Offen, hartnäckig, kritisch - Eigenschaften, die für einen Journalisten unerlässlich sind und auch Hans Pöschko auszeichnen. Zugegeben, ich als Oberbürgermeister lese die Schorndorfer Nachrichten nicht jeden Tag mit Freude, grundsätzlich gilt aber: Wir brauchen einen kritischen Journalismus, der Themen in unserer Stadt aufgreift, hinterfragt und einordnet.
Eine Disziplin, die Hans Pöschko par excellence beherrscht und mit der er das Miteinander von Stadtverwaltung, Gemeinderat und Tageszeitung in den vergangenen Jahren geprägt hat. Ich wünsche ihm für seine Zukunft alles Gute, Gelassenheit und Gesundheit und bin gespannt, ob wir weiterhin von ihm lesen werden.

Alt-OB Winfried Kübler:
Es war eine lange, bewegte Zeit, in der mir Hans Pöschko als Journalist gegenüberstand. Beim Stöbern in alten Zeitungsausschnitten habe ich bei den 1980er Jahren begonnen und bin gleich fündig geworden. Am 19.6.1987 erschien in den Schorndorfer Nachrichten ein hap-Artikel über die CDU-Mitgliederversammlung in Remshalden mit dem Untertitel: „Kritik am politischen Gegner und am Bürgermeister“. Hoppla, ausgerechnet die CDU machte Front gegen mich. Ein Streit der konservativen Kräfte, eigentlich ein „gefundenes Fressen“ für den Journalisten Pöschko. Es ging um das neue Zentrum und die Rathausplanung. Ich hatte dazu einige neue Überlegungen publiziert. Und was macht hap daraus? Einen sprachlich abgerundeten, informativen und allgemein gehaltenen Artikel ohne Häme. Ich sah keinen Anlass, mich zu beschweren, nur der CDU teilte ich mit, dass ich sie doch bereits Wochen vorher informiert hatte.
Bis ich dann 2006 als OB in den Ruhestand ging, waren es mehr als 20 Jahre, die wir uns „gegenüberstanden“. Die OB Wahlen in Schorndorf 1990 und 1998, die Planung und der Ausbau der B 29 in Remshalden und Schorndorf, die Ausgemeindungsgelüste der Haubersbronner, die Künkelin-Halle, die Stadtteil-Hallen und der Krawättles-Prozess boten Journalistenfutter en masse. Gelegentlich, wenn hap die Angriffe meiner Widersacher zitierte, habe ich unser Stadtblatt „Schorndorf aktuell“ für eine Widerrede genutzt. Dann hieß es einmal, „Schorndorf aktuell“ sei die Prawda des Mittleren Remstals. Ich erlaubte mir den Hinweis, dass Prawda, ins Deutsche übersetzt, „Wahrheit“ bedeutet.
Einmal hatte hap in einem Artikel über die Umgehungsstraße Haubersbronn geschrieben, die Reisen des OB nach Brüssel und Berlin seien heitere Episoden am Rande gewesen. Heiter war’s nicht, aber bei meinen Verhandlungen in Brüssel und Berlin sind die letzten Hürden für die Realisierung des Projekts gefallen. Meine Klarstellung wurde veröffentlicht, ich war versöhnt.
Nun verfolge ich Hans Pöschkos Arbeit schon seit 14 Jahren als Ruheständler. Seine Texte sind zwar etwas altersmilde geworden, aber immer noch klar strukturiert, gut formuliert, reich an Informationen und gut lesbar, kurz gesagt: hap, ein Journalist, der eine Zeitung interessant macht.

Chefredakteur Frank Nipkau:
Man sollte eine Zeitung nie danach beurteilen, wie man selbst dargestellt und beurteilt wird. Denn das ändert sich ständig. Journalisten informieren ihre Leserinnen und Leser über das, was in der Welt passiert, ordnen es ein und sagen ihre Meinung - unabhängig, aber klar. Falsche Rücksichten sollten sie dabei nicht nehmen.
Hans Pöschko hat immer gesagt, was er dachte. Hans Pöschko hat immer das geschrieben, was er für notwendig hielt. Klar in der Aussage, etwas länger in den Sätzen, aber ohne Angst vor Kritik oder drohenden Auseinandersetzungen, denen er sich immer gestellt hat.
Hans Pöschko ist ein politischer Mensch und ein politischer Journalist. Was ihn so besonders macht, ist der klare Blick für Geschichten. Da, wo andere wegschauen, legt er den Finger direkt auf die Wunde. Eine zweite Eigenschaft kommt hinzu: Er hat keine Angst. Er scheut keinen Konflikt, wenn er es für notwendig hält. Er geht den schwierigen Weg, weil er ein Journalist aus Leidenschaft ist.
Hans Pöschko war mehr als 40 Jahre beim Zeitungsverlag Waiblingen, davon fast drei Jahrzehnte in Schlüsselpositionen. Und er hat dabei eins gezeigt: Auch im Zeitalter der digitalen Echtzeit-Information zählen weiter die Werte des Journalismus: richtig informieren, Geschichten erkennen und angstfrei kommentieren. Deshalb ist Hans Pöschko ein Vorbild für uns alle und für alle kommenden Journalisten-Generationen.

Michael Städele, Ex-Kollege aus der Schorndorfer Redaktion:
Ja, Hans, jetzt ist es so weit: Nach mehr als 40 Jahren im ZVW begibst du dich in den Lebensabschnitt, den man gemeinhin den letzten nennt. Was er bei Lichte betrachtet auch ist. Eine Vorausschau macht wenig, ein kleiner Rückblick dagegen sehr viel Sinn.
Gekommen bist du in die Schorndorfer Redaktion Mitte 1980. Sie war damals ein recht lustiger Haufen. Auffällig damals schon: Du warst morgens fast immer der Erste, der in der Redaktion war, sieht man mal von der Sekretärin ab, und der gleich in die Tasten gehauen und nicht erst einmal entspannt in der Zeitung gelesen hat. Du schriebst den ersten Artikel, meist über die Gemeinderatssitzung vom Abend vorher, die fast immer mit einer recht langen Nachsitzung geendet hatte. Das machte dir nichts aus. Legendär die Mittagspausen in dieser Zeit. Sie bestanden aus Kartenspielen in einem Eck der Redaktion, wo eine mehr als in die Jahre gekommene Couchgarnitur stand.
Gleichfalls legendär deine Grillaktion beim Fest der „Schorndorfer Nachrichten“ auf dem neu gestalteten Marktplatz, das Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts unter dem beabsichtigt provokanten Motto stand: „Leben auf dem toten Platz“. Abends warst du vor lauter Rauch und Fetttröpfchen fast blind.
Nach etwa sieben Jahren bist du nach Waiblingen gewechselt, aus den Augen haben wir uns nie verloren. Kurz nach der Jahrtausendwende haben wir uns dann wieder fast jeden Tag gesehen. Schließlich kehrtest du da zurück nach Schorndorf. Jetzt als Redaktionsleiter.
Bewundernswert die Menge an Artikeln, die du rausgehauen hast. Unvorstellbar! Hans, das Arbeitstier, dem auch als Redaktionsleiter nichts zu schade war. Und ein profunder Kenner der kommunalpolitischen Szene - nicht nur der Schorndorfer. Außerdem ein Mensch, den man immer um Rat fragen konnte.
Ja, Hans, es ist so weit. Mögest du deinen Ruhestand in Gesundheit und Zufriedenheit genießen. Mögest du los- und den Nachfolgern das Feld überlassen können. Sie werden’s schon richten. Schön wäre, wenn wir uns immer mal wieder treffen würden, um über die alten Zeiten zu sprechen. Die so schlecht nicht waren, im Gegenteil. Ich bei einem alkoholfreien Weizen, du bei einem Glas Wein. Oder derer zwei.

Veit-Ulrich Hoffmann, Ex-Kollege aus der Kreisredaktion:
Ich hab’s – als ehemaliger Kollege in der Kreisredaktion – aus der Nähe erlebt und aus der Ferne verfolgt. Hans ist ein Werte-voller Redakteur. Seine Arbeit hat er für die Leserinnen und Leser gemacht, nicht für die Preisverleihungen. Nach Werten, die uns gute Menschen wie Richard Retter und Albrecht Villinger weitergegeben haben. In einer Redaktionswelt, die aus mehr bestand als Auflagen und Klicks.
Leserinnen und Leser: Er wollte immer wissen, wer das ist. Wie sie denken, schimpfen, loben. Auch mal schleimen, wenn sie was wollen. Wie sie leben. Er wollte einer von ihnen sein. Vermutlich ist Hans deshalb Lokaljournalist geworden. Und zum Glück geblieben.
Heutzutage bezeichnet man Typen wie ihn als meinungsstark. Ich würde sagen: Er besitzt Haltung. Ohne sie zu verstecken. Er ist auf den Markt gegangen damit. Nicht aus Besserwisserei, sondern als Angebot zur förderlichen Auseinandersetzung.
Natürlich gibt’s auch Privates. Das bleibt privat. Alles Gute, Hans. Und ja, du gehörst zu den paar Menschen, denen ich Dank schulde.