Großer Festumzug in Plüderhausen
Plüderhausen. Mit Auerhahn und Hirsch, als Leitspruch für die Fußballsaison oder mit „Wild-Plüschtieren“: Zum Motto der Plüderhäuser Festtage „WaildSing - Wild im Remstal“ ist den Teilnehmern des Festzugs am Sonntag einiges eingefallen. Zur Freude der Zuschauer, die den farbenfrohen Zug mit viel Musik am Straßenrand mitverfolgt haben.
Erdmännchen, Auerhahn, Hase und Hirsch fuhren durch Plüderhausen: Wild im Remstal, mit einem Augenzwinkern haben die Mitglieder des Musikvereins Hohberg das Motto der Festtage auf ihrem Festwagen mit Tierfiguren umgesetzt.
Auch das Theaterbrettle hatte das Motto im Blick. „30 Jahre wild im Remstal“, stand auf dem Umzugswagen der Schauspielfreunde zu lesen. Die Darsteller waren in den Kostümen aus dem aktuellen Stück zu sehen - samt Einbrecher, der mit einem Kuhfuß in einem fahrenden Teil der Kulisse durchs Fenster zu steigen drohte.
Zwei Wochen lang am Schiedsrichter gebastelt
Das Jugendrotkreuz hatte seinen Wagen mottogemäß und für kleine Umzugsteilnehmer dekoriert mit „wilden“ Plüschtieren. „Wilde Saison-wilde Meisterschaft“, hieß es bei den Fußballern des SV Plüderhausen, die sich über einen erreichten Meistertitel freuen. Und zur Feier des Tages einen eigenen Schiedsrichter mitgebracht hatten - als Styroporfigur auf dem Festwagen. Zwei Wochen lang wurde abends fleißig daran gebastelt, der Hingucker war’s wert.
Auch der Skiclub Plüderhausen hat sich für seinen Beitrag zum Festzug Gedanken gemacht. Im nächsten Jahr steht ein Jubiläum für den Verein an, er wird 50 Jahre alt. Drum hat der Skiclub einen VW Käfer nostalgisch geschmückt mit alten Skiern samt Skischuhen daran und Koffer auf dem Dach. Ein goldener Pokal an der Stoßstange war mit Blümchen gefüllt.
Der Skiclub hielt noch eine Überraschung parat: ein zu einem fahrbaren Grill umfunktioniertes Rad. Während der Fahrer rückwärts im Festzug fuhr, weil der Sattel für den Grill hatte weichen müssen, wurden hinten heiße Würstchen an die Zuschauer verteilt. „Hügeltour-Verpflegung 100 Meter“, nahm ein Schild launig zur sportlichen Veranstaltung des Skiclubs Bezug.
Traditionelle Teilnehmer bereicherten ebenso das Geschehen. So fuhren beim Schützenverein etwa Schützenkönigin und Schützenkönig in der Kutsche mit, die musizierenden Vereine boten einen schmucken Anblick, der Brauerei-Festwagen wurde mit tierischen Pferdestärken gezogen.
Der HGV warb mit einer fahrenden Einkaufstüte auf einem Auto und passenden Taschen für den Einkauf im Ort.
Auch Vereine, die nicht aus Plüderhausen kommen, verstärkten den Festzug. Die Musiker des Puhacki Orkestar Lovran aus Kroatien hatten die weiteste Anreise. Aus der näheren Umgebung waren die Musikvereine aus Urbach, Albershausen und Haubersbronn gekommen. Auch die Hexen der Lorcher Fasnetsgesellschaft ließen sich das Vergnügen nicht entgehen.
Und viele jüngere Festzugteilnehmer waren auf den Beinen, etwa aus den Reihen der Sportvereine, der Musiker, der Evangelischen Jugend, der Royal Rangers oder einer Tanzschule. Auch Cheerleader zeigten ihr Können.
So schlängelte sich ein bunter, gut gelaunter Zug durch Plüderhausen. Am Straßenrand, an den Fenstern und auf den Balkonen verfolgten die Zuschauer das Geschehen, wohl dem, der ein Schattenplätzchen hatte. Eifrig wurde gewunken, Handykameras filmten, Fotoapparate klickten. Manch kleiner Besucher hatte wohlweislich ein Körbchen mitgebracht, und die Festzugteilnehmer bedachten auch ihre kleinen Fans: Es regnete reichlich Bonbons.
An München gedacht
Der Plüderhäuser Festtagssonntag hatte mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt begonnen. Dabei wurden auch die Opfer des Amoklaufs von München ins Fürbittgebet eingeschlossen.