Hirschgassenfest noch bis Montag
Winterbach. Dass der Fassanstich für die grüne Landtagsabgeordnete Petra Häffner eine im wahrsten Sinn des Wortes schmerzhafte Erfahrung war, weil sie sich beim letzten Schlag auf den widerborstigen Zapfhahn an der Hand verletzt hat, war so ziemlich das Einzige, was beim 39. Hirschgassenfest in Ma-nolzweiler nicht optimal gelaufen ist. Was bedeutet: Die Generalprobe fürs das Jubiläums-Hirschgassenfest im kommenden Jahr hat geklappt.
Es konnte ja eigentlich nur schlechter werden: Als Petra Häffner vor drei Jahren schon einmal auserkoren war, das Hirschgassenfest mit dem Fassanstich offiziell zu eröffnen, da war ihr das mit nur einem Schlag gelungen. Diesmal brauchte es den einen oder anderen Schlag mehr, bis der Gerstensaft floss, und die in ein fesches Riani-Dirndl gewandete Abgeordnete – wie es sich für eine gehört, von der der Vorschlag stammt, die schönste Tracht zu prämieren – war um eine schmerzhafte Erfahrung reicher. Im nächsten Jahr, kündigte Festwirtin Simone Waldenmaier an, darf auf jeden Fall wieder ein Mann ran, denn dann hat der neue Winterbacher Bürgermeister Sven Müller seine Hirschgassenfest-Premiere. Und vielleicht macht’s der ja dann wie der Backnanger Oberbürgermeister Nopper, der seiner Straßenfest-Wirtin Simone Waldenmaier auch diesmal wieder die Ehre gab und der es sich bei seinem Backnaner Straßenfest nicht nehmen lässt, den Fassanstich jedes Jahr persönlich vorzunehmen. Wobei er, wie es heißt, vorher jedes Mal fleißig übt, auf dass ja nichts schiefgeht.
Walter Daferner wäre am Eröffnungstag 67 Jahre alt geworden
Ob’s das beim verstorbenen „Hirsch“-Wirt Walter Daferner, ohne den das Hirschgassenfest nicht das wäre, was es heute ist, auch gegeben hätte, dass eine Frau und dazu noch eine Grüne mit dem Fassanstich betraut wird? Simone Waldenmaier mag’s nicht so recht glauben. Aber irgendwie war er ja präsent, der legendäre Hirsch-Wirt: Zum einen, weil er just am Eröffnungstag des diesjährigen Festes seinen 67. Geburtstag gefeiert hätte, zum andern, weil es, wie seine sichtlich gerührte Tochter in ihrer Begrüßung sagte, immer sein Traum war, das 40. Hirschgassenfest zu feiern. Nächstes Jahr ist’s so weit, und auch Simone Waldenmaier hat einen Traum: Dass Andrea Berg einmal nach Manolzweiler kommt und zur Eröffnung zwei oder drei ihrer Lieder singt. Kontakte gibt’s bereits. So oder so aber dürfe sich das Hirschgassenfest-Publikum auf die eine oder andere Überraschung freuen, verspricht Simone Waldenmaier, ohne schon Genaueres verraten zu wollen.
Das wird geboten auf dem Hirschgassenfest
Rund 5000 Besucher, schätzt die von fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützte Festwirtin, zieht das Hirschgassenfest von Freitagabend bis Montagabend an. Dass es in früheren Zeiten, da noch die „Spätheimkehrer“ drei Tage hintereinander auf der „Miste“ gespielt haben, auch schon mal 15 000 waren, führt Simone Waldenmaier darauf zurück, dass sich Alkohol und Autofahren bei vielen damals noch nicht so ausgeschlossen haben, wie das heute der Fall ist. Die aber, die kommen, erfreuen sich, auch wenn’s zwischendurch mal regnet, an der Vielfalt und Qualität des kulinarischen Angebots, an den für ein Volksfest durchaus zivilen Preisen, an dem verschiedene musikalische Geschmäcker bedienenden Musikangebot, an Attraktionen wie dem immer wieder gern in Manolzweiler landenden Fallschirmspringer Klaus Renz und ganz einfach auch an der einladenden Biergartenatmosphäre rund um den Manolzweilermer „Hirsch“. Und wer das ganze Jahr über im „Hirsch“ einkehrt, für den ist das Hirschgassenfest ohnehin Pflicht.
Montag letzter Tag
Ein Geheimtipp unter den Festlesfreunden ist beim Hirschgassenfest der Montagabend.
Festbeginn ist um 17 Uhr. Den musikalischen Schlussakzent setzen von 18.30 Uhr an Danny Wuenschel und seine Band mit „Country-Rock vom Feinsten“.