Offenes Weihnachtslieder-Singen
Schorndorf. Während gleich um die Ecke der ganz normale Samstagabend-Weihnachtswelt-Trubel herrschte, versammelten sich auf dem Kirchplatz zwei- bis dreihundert Menschen, um sich auf eine ganz andere Art auf Weihnachten einstimmen zu lassen. Mit einem Adventsliedersingen, das unter dem Motto „Das Licht einer Kerze . . .“ stand und bei dem der Kinder- und Wichtelchor und der CVJM-Posaunenchor den Ton angaben.
Angestimmt vom Kinder- und Wichtelchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Hannelore Hinderer und unterstützt vom Posaunenchor unter der Leitung von Sophie Pope, ertönte gleich zu Beginn ein auch vom Publikum getragenes vielstimmiges und kräftiges „Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr“, der Kehrvers von „Wir sagen euch an den lieben Advent“. Und währenddessen wurden am Adventskranz nach und nach alle vier Kerzen entzündet. Das Programm des stimmungsvollen Adventsliedersingens, das mit kleinen Gedichten und ein paar von Pfarrer Thomas Oesterle gesetzten Impulsen zum Thema Kerze und Licht angereichert wurde, hatte Mirjam Scheider zusammengestellt, die derzeit ein kirchenmusikalisches Praktikum bei Hannelore Hinderer absolviert und die den Kinder- und Wichtelchor am E-Piano begleitete. Sie hatte im Vorfeld auch die beiden evangelischen Kindergärten im Fuchshof und bei der Versöhnungskirche besucht und dort mit den Kindern gesungen, so dass sie ebenfalls ihren stimmlichen Beitrag zum Gelingen des Adventsliedersingens leisten konnten.
Denen entgegentreten, die die Wege dunkel machen wollen
Helligkeit, Wärme und dass es weitergegeben werden kann – das macht aus Sicht von Pfarrer Oesterle das Licht einer Kerze aus. Es vertreibt die Angst und beleuchtet die Wege, sagte der Pfarrer zum Aspekt „Helligkeit“und machte deutlich, wie wichtig es gerade in dieser Zeit ist, „denen mit Licht entgegenzutreten, die die Wege dunkel machen wollen durch Fehlinformationen und Lügen“. Die Wärme, die von einer Kerze ausgeht, setzte Thomas Oesterle gleich mit der Fülle der Liebe von Jesus Christus, die gerade an Weihnachten spürbar werde – als Antwort auf die innere und äußere Kälte der Welt. „Diese Wärme ist die Heilung, die Christus in die unheilige Welt bringt“, sagte Oesterle und bezeichnete es als weiteres wichtiges Merkmal für das Licht einer Kerze, dass es weitergegeben werden kann. So wie sich mit einer Kerze viele andere anzünden ließen, so sollten Christen bemüht sein, ihre Umwelt mit der Freude des Advents und mit der Weihnachtsfreude anzustecken, meinte der Pfarrer der Paulusgemeinde.
Dem Kinder- und Jugendchor war diese Freude anzumerken und anzuhören, nicht nur beim besonders kräftig gesungenen „Tochter Zion, freue dich“. Und die vielen Menschen, die zu diesem Adventsliedersingen auf den Kirchplatz gekommen waren, ließen sich von dieser kindlichen Vorfreude und Begeisterung einstimmen und von Hannelore Hinderer sogar dazu animieren, bei „Seht, die gute Zeit ist nah“ einen Kanon anzustimmen. Bei so viel Einsatz hätten’s vor allem die Kinder verdient, dass, wenn schon nicht zu Weihnachten, dann vielleicht in den Weihnachtsferien, das in dem Lied „Leise rieselt der Schnee“ beschriebene Szenario vom weihnachtlich glänzenden Wald wahr wird. Dass es in den Herzen warm wird, dieser ebenfalls in dem Lied steckende Wunsch, ist ja schon mal in Erfüllung gegangen.