Schorndorf: Umstrittenes Haubersbronner Baugebiet im Biotop kommt nicht

Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Schelmenwasen-Nusstobel“ in Schorndorf wäre nicht nur die letzte Chance gewesen, im beschleunigten Verfahren und ohne Umweltverträglichkeitsprüfung ein Baugebiet nach Paragraf 13b des Baugesetzbuches zu realisieren. Es wäre überhaupt die Möglichkeit für Haubersbronn, sich weiter zu entwickeln. Ortsvorsteher Erich Bühler hatte sich im Gemeinderat noch für das Vorhaben verkämpft – und dann auf das Abstimmungsergebnis (14 Nein- und 13 Ja-Stimmen) mit großem Unverständnis reagiert.
Doch das Vorhaben war nicht nur im Gremium umstritten, auch das Landratsamt äußerte Bedenken. Die Klimaentscheidgruppe Schorndorf hatte gleich zweimal dagegen protestiert: am Freitag zur Ortschaftsratssitzung und am Dienstag zur Gemeinderatssitzung vor dem Rathaus.
Doch jetzt ist klar: Die im Nordwesten des Teilorts gelegene, 12.680 Quadratmeter große Fläche zwischen der Welzheimer-Wald-Straße, dem Anliegersträßchen Nusstobel im Süden und einem Feldweg im Norden bleibt unbebaut und kann weiter landwirtschaftlich genutzt werden.
Auch Landratsamt hatte Bedenken angemeldet
Da sich im Plangebiet eine FFH-Mähwiese, also ein geschütztes Biotop befindet, hatte das Landratsamt Bedenken geäußert – auch, weil es nicht einfach gewesen wäre, in räumlicher Nähe Ausgleichsflächen zu realisieren. Eine Einschätzung, der sich die SPD-Fraktion, die Grünen und die Grüne Liste in der Sitzung anschlossen. CDU, FDP/FW und AfD indes votierten für den Aufstellungsbeschluss.
Und obwohl CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann Beutel sich zunächst kritisch zum Flächenverbrauch geäußert hatte, sprach er sich dann doch für „die letzte Möglichkeit“ aus, die Fläche zu entwickeln. Auch Sabine Brennenstuhl von der FDP/FW-Fraktion plädierte für den Aufstellungsbeschluss, in dem sie für Haubersbronn die letzte Möglichkeit für ein zu realisierendes Wohngebiet sieht – auch, weil das 13-b-Programm zum Jahresende ausläuft.