Schorndorf

Trotz Omikron: Gute Stimmung an Schorndorfer Schulen

Max-Planck-Gymnasium
Markus Wasserfall, Schulleiter am Max-Planck-Gymnasium. © Alexandra Palmizi

Mit strenger Maskenpflicht und täglichen Corona-Tests hat das Jahr für die Schüler und Schülerinnen in Schorndorf begonnen. Wie im Januar vor einem Jahr ist Covid das alles bestimmende Thema. Vor einem Jahr allerdings waren die Schulen geschlossen, die Kinder und Jugendlichen saßen zu Hause und versuchten zum Teil unter schwierigen Umständen, den Stoff an den Bildschirmen in den Kopf zu bekommen. Ein Jahr später ist die Omikron-Variante auf dem Vormarsch, aber die Stimmung an den Schulen vergleichsweise gut. „Wir sind froh, dass wir im Präsenzunterricht sind und hoffen, dass es so bleibt“, sagt Markus Wasserfall, Rektor am Max-Planck-Gymnasium. Während der Monate im Home-Schooling habe man gemerkt, was beim digitalen Unterricht so sehr gefehlt habe: „Vor allem das Zwischenmenschliche“, sagt Wasserfall: für die Lehrer der direkte Austausch mit den Schülern, für die Kinder und Jugendlichen der Kontakt mit den Freunden, der Schulweg und die gemeinsamen Pausen.

Mit Blick auf die schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante befürchtet die Bildungsgewerkschaft GEW in den kommenden Wochen hohe Infektionszahlen und weitere Schul- oder Kita-Schließungen. Doch auch wenn die Infektionszahlen nach Weihnachten in die Höhe schnellten: Gestartet sind die rund 770 Schüler am Max-Planck-Gymnasium nach den Weihnachtsferien ohne eine einzige Infektion. Keiner der Schüler und der Lehrer musste in Quarantäne. In der ersten Woche nach den Ferien werden die Schorndorfer Schüler und Schülerinnen täglich getestet, 26 Millionen Euro zusätzlich stellt das Land dafür bereit. Ausgenommen von der Testpflicht sind die dreifach Geimpften und all jene, die eine Corona-Infektion überstanden haben und mindestens einmal geimpft sind. Von kommender Woche an wird die Zahl der Tests wieder auf wöchentlich drei runtergefahren. Getestet wird am MPG montags, mittwochs und freitags in der ersten Stunde – und das mittlerweile mit eingespielter Routine. Noch während die Schüler auf die Ergebnisse warten, geht der Lehrer mit einem großen Beutel rum und sammelt die Abfälle ein. Ein ausdrückliches Lob hat Schulleiter Markus Wasserfall für die Stadt, die die Bestellung der Tests übernimmt. „Das klappt super“, bescheinigt er der Verwaltung.

Nach Angaben des RKI haben im Südwesten bislang mehr als 63 000 Kinder unter zwölf Jahren eine Corona-Impfung erhalten. Laut Statistischem Landesamt gibt es in Baden-Württemberg rund 713 000 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Bei den Zwölf- bis 17-Jährigen ist rund jeder Zweite zweifach geimpft, etwa zwölf Prozent von ihnen haben bereits eine Auffrischimpfung erhalten, vermeldet die DPA. Auf mobile Impfteams an den Schulen hätten die Schulleiter im Kreis verzichtet, um Protestaktionen an ihren Schulen zu verhindern, erklärt der Rektor. Mittlerweile sei aber mehr als die Hälfte der Schüler am Max-Planck-Gymnasium geimpft.

Fehrenbach: "Wir bewegen uns auf dünnem Eis“

Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante kann noch niemand sagen, ob die Schulen auf Dauer offen bleiben. Das weiß auch Dr. Karin Fehrenbach. „Wir bewegen uns auf dünnem Eis“, sagt die Rektorin der Miedelsbacher Otfried-Preußler-Schule und geschäftsführende Schulleiterin der Schorndorfer Schulen. Der Start ins neue Jahr sei gut verlaufen, kein Kind und kein Kollege seien positiv getestet worden. Doch da das Virus hoch ansteckend ist, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass es irgendjemand irgendwann in die Schule reintrage.

Aktuell ist die Stimmung aber auch in Miedelsbach sehr gut – Lehrer, Kinder und Eltern freuen sich über den Präsenzunterricht. Noch vor Weihnachten hatte sich eine Klasse in Quarantäne verabschieden müssen, weil mehr als 20 Prozent der Kinder infiziert waren. Der Fernunterricht sei gut gelaufen, sagt die Schulleiterin, trotzdem ist sie begreiflicherweise froh, dass die Klasse der einzige Fall an der Otfried-Preußler-Schule war. Die Lehrer seien alle geboostert und gesund, schützten sich mit Masken und versuchten, guter Dinge zu sein, bringt es die Schulleiterin auf den Punkt. „Wenn wir’s kriegen, ist es eine Erkältung. Wir bleiben fünf Tage im Bett und hoffen, dass es nicht zu stark wird.“ Mag sein, dass bei dieser positiven Einstellung ein klein wenig Zweckoptimismus mitschwingt. „Aber“, sagt Karin Fehrenbach, „wenn jemand Positives ausstrahlen soll, dann die Lehrer." Die Lehrer und Lehrerinnen dürften keine Ängste schüren, sondern müssten die Kinder motivieren.

Solidarität mit den Kindern und Jugendlichen 

Von kommender Woche an wird auch in der Miedelsbacher Grundschule die Zahl der Testungen wieder runtergefahren. Dreimal die Woche, so der Plan, soll das Stäbchen dann wieder zu Hause gedreht werden. Der Vorteil der Tests in den Familien: Sollte ein Kind positiv getestet werden, kommt es gar nicht erst in die Schule, sondern gleich zum PCR-Test. Erklärtes Ziel ist und bleibt, die Schulen offen zu halten. Um fachliche Lücken aufzuholen natürlich, aber auch, damit die Kinder wieder einen angemessenen Umgang miteinander lernen. Manches ist da laut Fehrenbach im Lockdown nämlich auf der Strecke geblieben. Dass es für die Kinder und vor allem für die unter ihnen, die zu Hause wenig Unterstützung hatten, eine ganz schlimme Zeit war, betont auch Markus Wassserfall. Die meisten Erwachsenen seien geimpft. Jetzt, sagt er, sollten die Kinder und Jugendlichen im Fokus stehen, die Solidarität in die andere Richtung gehen: „Dieses Versprechen muss man einhalten.“

Mit strenger Maskenpflicht und täglichen Corona-Tests hat das Jahr für die Schüler und Schülerinnen in Schorndorf begonnen. Wie im Januar vor einem Jahr ist Covid das alles bestimmende Thema. Vor einem Jahr allerdings waren die Schulen geschlossen, die Kinder und Jugendlichen saßen zu Hause und versuchten zum Teil unter schwierigen Umständen, den Stoff an den Bildschirmen in den Kopf zu bekommen. Ein Jahr später ist die Omikron-Variante auf dem Vormarsch, aber die Stimmung an den Schulen

Alle Abos jederzeit kündbar:
ZVW+ MONATLICH
Erster Monat gratis, danach 6,99 €/mtl.
ZVW+ JÄHRLICH
Statt 83,88 € (Zwei Monate gratis)
ZVW+ JÄHRLICH mit ePaper
mit täglichem Zugriff zum ePaper