Was der 21. Ostereier-Markt in der Künkelin-Halle in Schorndorf zu bieten hatte

Bis Ostern ist es zwar noch eine Weile hin, aber der Ostereiermarkt in der Künkelin-Halle ist inzwischen ein fester Termin für ein großes Publikum aus der ganzen Region. Allein 500 Besucher kamen am Samstag, zur Mittagsstunde am Sonntag waren es schon 200, die an den Ständen der insgesamt 46 Aussteller nach schönen Geschenken Ausschau hielten. Entweder für sich selbst oder für ihre Lieben.
Das Ei: Ein Symbol des Lebens in all seiner Zerbrechlichkeit
Staunen und Begeisterung lösten einmal mehr natürlich die Ostereier aus. Es gab sie in allen Größen und Farben. Vom Mini-Wachtel-Ei bis zum Mega-Emu-Ei und allen Formen dazwischen. Immer faszinierend auch, wie dieses Symbol des Lebens gerade in seiner Zerbrechlichkeit zu Bezaubern weiß. Besonders, wenn es wie hier in den fantasievollsten Bemalungs- und Bearbeitungstechniken zusätzlichen Glanz erhält.
Von geradezu barocker Üppigkeit gab es hier mit leuchtenden Rosen bemalte Eier. Eier mit, wie versichert wurde, „traditioneller schlesischer Kratztechnik“. Und ganz besonders eindrucksvoll die mit einem schnöden Zahnarztbohrer filigran perforierten Schalen, wie spinnenfein gehäkelt, durchsichtige kleine Kunstwerke, gegenüber denen man schon Angst hat, dass ein allzu zu interessierter, zu ungläubig scharfer Blick, sie schon zum Zusammenbrechen bringen könnte. Ja, wer so was schmeichelnd in der Hand wiegen wollte wie ein sprichwörtlich rohes Ei, der musste es schon kaufen. Nicht zum Brüten, sondern zum Hüten.
Ostern: Das frühlingsflirrende Fest der Wiederauferstehung in der Bärenklinik
Neben dem Ei aber gab es aber auch „allerl-Ei“, pardon: allerlei anderes Schönes, vor allem hochwertig Handgemachtes. Viel Verspieltes und manch gediegen Nützliches. Zum Beispiel selbst geflochtene Körbe in den verschiedensten Formen. Und man konnte dem Meister dabei sogar zusehen, bei einer uralten Kunst, die die Menschen wohl seit Zehntausenden Jahren beherrschen. Es gab da handgemachten Schmuck aus den unterschiedlichsten Materialien: Stein, Glas, Stoff. Lockend ein Stand mit selbst gefertigten Körpercremes und Seifen. Hier Kerzen, dort Osterkränze. Und dann die Figürchen für den Setzkasten, die sogenannten „Schwobawenzling“, zwei Schritte von der „Bärenklinik“ entfernt, wo man liebesversehrte Knuddeltierchen etwa mit einem neuen Schnäuzchen versehen lassen konnte. Ganz wie Ostern halt, das frühlingsflirrende Fest der Wiederauferstehung!
Begründerin des Schorndorfer Ostereiermarktes ist Maria Wolf. Eine Erfolgsgeschichte im inzwischen dritten Jahrzehnt. Sie erinnert sich an den ersten Markt vor 22 Jahren, der nur im Reinhold-Maier-Saal der damals neuerbauten Künkelin-Halle stattfand. Am zweiten Tag, dem Sonntag, kamen damals 2000 Besucher, die Schlange standen. „Das war Wahnsinn, das war irre!“
Sie hat weitergemacht und will weitermachen, solange es ihre Kräfte erlauben. Danach will sie den Organisationsstab ihrer Tochter übergeben. Was Maria Wolf am Ostereiermarkt besonders freut, ist das gute Verhältnis der Aussteller untereinander, die „alle immer wieder gerne nach Schorndorf kommen“. Das sei „ein Zeichen“, sagt sie, „dass es ein guter Markt ist.“
In zehn Jahren gibt es keine Ostereier-Künstler mehr!
Und dann freut sie sich, wie groß wieder das Interesse des Publikums an den Eier-Kunstwerken war. „Vor allem auch die Kinder waren sehr interessiert!“ Was ihr indes Sorge macht, ist der Nachwuchs bei den Ostereier-Künstlerinnen und -Künstlern. Da wächst nichts nach und sie befürchtet: „Das gibt es in zehn Jahren nicht mehr.“
Wir hoffen nicht. Und so bereitet Maria Wolf schon die nächste Ausstellung vor.