Waiblingen

Corona vermasselt der Waiblinger Tanzschule „Fun and Dance“ die Eröffnung ihres Neubaus - doch auch das Internet macht Probleme

Tanzschule
Das „Q12“-Gebäude an der Max-Eyth-Straße. © Benjamin Büttner

Nach rund 15 Monaten Bauzeit ist alles startklar. Eigentlich hätte die Waiblinger Tanzschule „Fun and Dance“ dieser Tage ihren Neubau im Gewerbegebiet Ameisenbühl eröffnen wollen. Der neue Corona-Lockdown machte dem Ehepaar Nadine und Daniel Zambon jedoch einen Strich durch die Rechnung. Mit Streaming-Unterricht und kleinen Outdoor-Aktionen haben sie bislang versucht, Kontakt mit der tanzbegeisterten Kundschaft zu halten.

Der „Quader 12“ neben der Gärtnerei Grüninger bietet mit seinen beiden großen Sälen Platz für Veranstaltungen mit bis zu 120 beziehungsweise 240 Teilnehmern. Doch die Veranstaltungsbranche gehört zu den von der Krise am härtesten getroffenen. Aus heutiger Sicht kann keiner sagen, wann der Betrieb beginnen kann – das gilt erst recht jetzt mit dem „hartem Lockdown“. Noch vor wenigen Tagen hatten die Tanzschul-Betreiber, die nunmehr endgültig aus ihren Räumen in der Fronackerstraße ausgezogen sind, auf die erste Veranstaltung gehofft. Was früher niemand gedacht hätte: Statt einer Riesenparty mit vielen Gästen, Catering, Musik aus dem Discowagen und Tanz sollte es ein Gottesdienst des Christusbundes mit 80 Besuchern sein. Der Saal war mit auf Abstand gestellten Stühlen vorbereitet, doch angesichts der allgemeinen Lage sah sich die Gemeinde zur Absage gezwungen.

Warten auf die versprochene staatliche Hilfe

„Wir versuchen, mit kleinen Aktionen Kontakt zu halten“, erzählen Daniel und Nadine Zambon. So hatte das Tanzschul-Team zum Nikolaustag die Idee eines „Christmas Drive-in“. Durch den ohnehin im Einbahnstraßenprinzip konzipierten Parkplatz erwies sich die Immobilie wie dafür gemacht: Die Gäste fuhren aufs Gelände, um das Gebäude herum und unten durch zur Ausfahrt. So fuhren sie mit ihren Autos direkt am Wurststand und an der Glühwein-Station vorbei und bestellten aus dem Seitenfenster. Wer mit Nikolausmütze vorfuhr, erhielt einen Adventskalender der WTM und eine Glühweintasse für zu Hause. Der Nikolaus schaute vorbei und brachte den Kindern Geschenke. „Die Aktion war ein Megakracher!“, sagt Auszubildende Antonia Kufer.

Die Kunden halten der Tanzschule die Treue: Unlängst hat zum Beispiel eine ältere Dame ihren Beitrag sehr deutlich „aufgerundet“, das heißt stark aufgestockt. Behelfsmäßig versuchen die Tanzlehrer, ihre Kurse im Livestream anzubieten. Was nicht an mangelnder Nachfrage scheitert, sondern an der schwächelnden Internet-Verbindung. Weil es damit schon seit Monaten hapert, bereitet Daniel Zambon nun sogar eine Klage vor.

Sein Verständnis für die technischen Probleme ist erschöpft - und er fühlt sich benachteiligt. „Ich glaube nicht, dass es bei Daimler auch so schwierig ist.“ Der Autokonzern baut bekanntlich auf dem nahe gelegenen Hess-Areal. Netz-Verbindung hat die Tanzschule momentan provisorisch über einen Hotspot-Würfel.

Auch bei der staatlichen Unterstützung hapert’s derzeit: Die Tanzschule Fun and Dance habe die angekündigte Novemberhilfe zwar beantragt, allerdings noch keine Zahlung erhalten. „Wir müssen Alternativen suchen, um zu überleben“, sagt Daniel Zambon. Nur zwischen Juli und Oktober lief ansatzweise Normalbetrieb. Dennoch befindet sich nur ein „minimaler“ Teil der elf Angestellten in Kurzarbeit. Zu tun gab’s nämlich fast immer: „Wir haben die Leute bisher für den Umzug aus der Fronackerstraße gebraucht.“ Fürs neue Gebäude bereits gebuchte Geburtstagsfeiern mussten indes schon abgesagt werden.

Ob’s daran liegt, dass die Tänzer einfach Frohnaturen sind? Von Katastrophenstimmung ist beim Gang durch die modernen, lichtdurchfluteten Räume wenig zu spüren. Obwohl es sich doch um eine millionenschwere Investition handelt und die Einnahmen aus Veranstaltungen ausfallen. Doch eine Sorge haben die Zambons im Moment noch nicht: „Es läuft aktuell noch keine Tilgung.“

Nach rund 15 Monaten Bauzeit ist alles startklar. Eigentlich hätte die Waiblinger Tanzschule „Fun and Dance“ dieser Tage ihren Neubau im Gewerbegebiet Ameisenbühl eröffnen wollen. Der neue Corona-Lockdown machte dem Ehepaar Nadine und Daniel Zambon jedoch einen Strich durch die Rechnung. Mit Streaming-Unterricht und kleinen Outdoor-Aktionen haben sie bislang versucht, Kontakt mit der tanzbegeisterten Kundschaft zu halten.

Der „Quader 12“ neben der Gärtnerei Grüninger bietet mit seinen

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