Farb-Attacke auf Amtsgericht Waiblingen: Antifa wollte "Wut ausdrücken"

Nachdem das Amtsgericht Waiblingen mit roter Farbe besudelt wurde, hat sich zwischenzeitlich die „Antifa“ zu der Tat bekannt. In einem Onlineportal der Szene wird explizit Bezug auf die Haftstrafen genommen, zu denen zwei linke Aktivisten vorige Woche in Zusammenhang mit einer Querdenker-Demo im Mai 2020 auf dem Cannstatter Wasen verurteilt wurden. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt, gehen die Ermittler also von einem politischen Hintergrund aus, weswegen der Fall an die Abteilung Staatsschutz der Kripo übergeben wurde.
Attacke bei Querdenker-Demo
In einem Prozess im Hochsicherheits-Gerichtsgebäude in Stuttgart-Stammheim hat das Landgericht die zwei jungen Männer zu Haftstrafen von fünfeinhalb Jahren sowie von viereinhalb Jahren verurteilt. Das Gericht befand sie für schuldig, aus einer Gruppe von Vermummten heraus Angehörige der rechten Gewerkschaft „Zentrum Automobil“ attackiert und schwer verletzt zu haben.
Keine konkrete Person im Verdacht
Die Antifa sieht die Farbschmierereien am Gerichtsgebäude in der Waiblinger Bahnhofstraße als Protest gegen das Urteil. „Um unsere Wut zum Ausdruck zu bringen, haben wir das Amtsgericht in Waiblingen mit Farbe angegriffen“, heißt es in dem Onlineportal der Linken.
Wahrscheinlich in der Nacht auf Montag waren Fassade und Fenster des Amtsgerichts mit roter Farbe verunstaltet worden. Offenbar hatten die Täter Flaschen geworfen, die mit roter Farbe gefüllt waren. Farbflecken und Scherben waren teilweise noch am Dienstagvormittag auf dem Gehweg zurückgeblieben.
Einen Tatverdacht gegen konkrete Personen hat die Polizei laut Auskunft des Sprechers derzeit noch nicht.