Galerie Stihl feiert zehnjähriges Jubiläum
Waiblingen. “Waiblingen lebt von und mit Stihl“, bekannte Oberbürgermeister Andreas Hesky, als er am Sonntag direkt im Anschluss an den Stadtlauf die Jubiläumsfeier für die Galerie Stihl und auch für die Kunstschule Waiblingen eröffnete. Es folgte ein buntes Festprogramm im Zeichen der Mode: Ausstellungsführungen, Schau-Zeichnen, Modenschauen und mehr wurden angeboten. Eingeläutet wurde das Fest schon am Samstag mit einem Mädchenflohmarkt.
Hesky nutzte die Gelegenheit, sich bei der Familie Stihl für ihr „Bekenntnis“ zu bedanken, das sehr augenscheinlich auch dadurch zum Ausdruck gekommen sei, dass die Eva Mayer-Stihl-Stiftung den Sitz ihrer Stiftung als „dritten Kiesel“ am Flussufer platzierte. Gemeinsam mit der Galerie und der Kunstschule kämen dadurch verschiedene Facetten Waiblingens deutlich zum Ausdruck: die Stadt als Wirtschaftsstandort, ihr kulturelles Profil wie auch ihr Beitrag im Bildungsbereich, für den wiederum die Kunstschule mit ihren Führungen, Kursen und Workshops stehe.
Ein ganz besonderes Event
Nachdem es die Eröffnung des Waiblinger „Kraftfeldes für die Kunst“ – also der Galerie Stihl – vor nunmehr zehn Jahren im wahrsten Sinne des Wortes verhagelt hatte und die Feierlichkeiten aus den überfluteten heiligen Hallen ins Bürgerzentrum verlegt werden mussten, hat sich die Stadt für das zehnjährige Jubiläum ein ganz besonderes Event vorgenommen.
Galerieplatz wird zum Laufsteg
Los ging es mit den Festivitäten bereits am Samstag. Parallel gingen das „Fischerfest“ der Remsangler an der Rundsporthalle und ein Mädchenflohmarkt vor Galerie, Kunstschule, Gastronomiebetrieb „Disegno“ und Eva Mayer-Stihl-Stiftung über die Bühne. Während die einen Schnitzel, Würste, Bier und geräucherte Forellen im Angebot hatten, war nur ein paar Hundert Meter weiter flussabwärts alles feilgeboten, was das Mädchen- und Junge-Frauen-Herz begehrt. Nun ja, nicht wirklich alles, aber sehr wohl vieles, was mit Outfit, Style und Außenwirkung zu tun hat. Das eine also ganz auf einer Linie mit der aktuellen Wechselausstellung „Dior, Lacroix, Gaultier. Haute Couture auf Papier“, das andere als Tribut dafür, dass vor zehn Jahren die Rems sozusagen die erste Galeriebesucherin war.
Stündliche Vorführungen
Der Sonntag war dann ganz dem Thema „Walk Acts“ vorbehalten: Die Stuttgarter Modeschule Brigitte Kehrer verwandelte den Galerieplatz in einen Laufsteg, um den sich die Modebeflissenen beiderlei Geschlechts drängten.„Gnadenlos schick“ präsentierte sich die gleichnamige Gruppe mit ihren schrillen, selbst designten Kostümen.
Im Stundentakt gab es Führungen sowohl durch die Galerie selbst als auch durch das Haus der Stadtgeschichte. Und Remsi, das Museums- und Gartenschaumaskottchen, durfte natürlich auch nicht fehlen.
Damit nicht genug: Der Waiblinger Stadtlauf stand auch noch auf dem Programm.
Architekten aus Saarbrücken begeistert vom Fest
Einen Touch von Internationalität lieferten auch die Banater Schwaben und der rumänische Kultur- und Sportverein Lueafarnul sowie das „Kroatische Haus“. Sie sorgten dafür, dass auch das leibliche Wohl der Festbesucher nicht zu kurz kam.
Also „Acts“ mehr als genug, um auch bei noch so schwülem Wetter und wolkenverhangenem Himmel die Waiblinger herzulocken. Mitten im Geschehen eine Gruppe junger Männer – angehende Architekten, unüberhörbar aus dem Raum Saarbrücken. Ihren Ausflug nach Waiblinger haben sie eigentlich unternommen, um sich das mehrfach prämierte Ensemble von Galerie, Kunstschule, Stiftung und Restaurant einmal anzusehen.
Die Architektur, so ihre einhellige Meinung, habe sie nicht allzu sehr „vom Sessel gerissen“, wohl aber das Festen drum herum. Heiße es doch immer, die Schwaben würden nicht aus sich herausgehen und hätten keine Ahnung, wie man Feste feiert. An diesem Wochenende konnten sie sich vom Gegenteil überzeugen.
Festmusik
Nicht nur Mode und gutes Essen waren am Sonntag auf dem Waiblinger Galerieplatz geboten. Für die passende Stimmung sorgten die Banda Musicale L’Esina aus Jesi und die Musikschule Unteres Remstal mit ihren Saxofon- und Percussions-Spielern. Carmen Penalba und Jordan Toms entführten mit leidenschaftlichen Tangorhythmen in die Welt des Lunfardo. Auch Singer-Songwriterin Sara Neitzl begeisterte ihr Publikum.