Nach Kreuzschlitz-Attacke: Vier Jahre Haft
Fellbach.
Zu vier Jahren Haft ist ein 21-jähriger Grieche nach einer Schlägerei auf dem Fellbacher Herbst 2017 verurteilt worden. Er hatte seinem Kontrahenten mehrfach einen Kreuzschlitz in den Rücken gerammt: Versuchter Totschlag, urteilte jetzt das Landgericht Stuttgart.
Insgesamt fünf Angeklagte, darunter zwei Frauen, hatten sich seit Mitte April vor der zweiten Großen Jugendkammer des Landgerichts zu verantworten. Nun sind die Urteile gesprochen: Der 21-jährige Hauptangeklagte, seit Herbst vergangenen Jahres in Untersuchungshaft, muss im Gefängnis bleiben. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass sich der junge Mann des versuchten Totschlags wie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht hat. Drei weitere Angeklagte sind wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu Freiheitsstrafen zwischen sechs und neun Monaten verurteilt worden, wobei das Gericht diese Strafen zur Bewährung ausgesetzt hat. In einem Fall kam es zu einem Freispruch.
Der 21-jährige Hauptbeschuldigte hatte zu Beginn der Verhandlung im April ausführlich geschildert, was in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober beim Fellbacher Herbst geschehen ist. Die Schilderungen der Beklagten und der Gegenseite unterschieden sich deutlich. Fest steht: Das Fest war überschattet von mehreren Prügeleien und von Randale, doch der jetzt vor Gericht verhandelte Fall war der Folgenschwerste. Der 28-Jährige, dem der jetzt Verurteilte mit gehöriger Wucht einen Kreuzschlitz-Schraubenzieher in den Rücken gerammt hatte, hätte unter ungünstigen Umständen an seinen Verletzungen sterben können. Er erlitt schwere Verletzungen an der Lunge und musste operiert werden.