Narren sind in ihrem Element
Waiblingen-Neustadt. Mit einem großen Ordensfest machten sich die zahlreichen Narren der 1. Waiblinger Faschingsgesellschaft schon mal warm für die anstehende „Kampagne“ bis zum nächsten Aschermittwoch. Neben der zeremoniellen Vergabe der Jahresorden sorgten die vielen Tanzmariechen, Prinzengarden, Guggamusiker und andere Einlagen für gute Stimmung in der vollbesetzen Gemeindehalle in Neustadt.
Jetzt erschallt er wieder, der Narrenruf der Waiblinger Faschingsgesellschaft: „HIE-WAI-HIE-WAI-HIE-WAI“!!! Das Obere wird nach unten gekehrt und andersrum. Was in der wirklichen Welt obrigkeitlich und militärisch daherkommt, stramme Aufmärsche, graue Uniformen und martialische Kommandomusik, hier ist es immer einen Tick übertrieben, bunt anzuschauen, klingt extra schräg und kommt in listiger Unschuld mit einem parodistischen, possenreißerischen Narreneifer daher.
Die Prinzessin Julia die Erste von Ghibellinia hatte viel zu tun
Und in dieser feinen Narrengesellschaft kann man als Remshex sogar zur Prinzessin aufsteigen, so wie Julia Cottoloni, die als Julia die I. von Ghibellinia nach dem Einmarsch aufs Lieblichste ihre Antrittsrede hielt, um dann den langen Abend ihre Prinzessinenarbeit zu verrichten. Denn ohne Zeremoniell darf es auch hier nicht gehen. Verliehen werden musste der neue, erstmals viereckige Jahresorden 2017 / 2018 mit dem Motto „Ein Team, ein Tanz“ an das Präsidium, den Elferrat, die Gönner, und an die Mitglieder der vielen angereisten befreundeten Vereine. Von wegen Prinzessin auf der Erbse; zusammen mit Präsident Dieter Streitenberger hatte die charmante Julia, die Erste, also viel zu tun.
Tanzauftritte der Garden
Dazwischen hatten immer wieder die Garden ihre akrobatischen, radschlagenden Tanzauftritte: die Minis, die Jugend, die Junioren und Aktiven, alle angetan in fantasievoll farbenfrohen Uniformen. Schwungvoll der Auftritt der Juniorengarde des 1. Karnevalsvereins Leonberg. Eine Girl-Gang aus sechs Mädchen, denen man ansah, wie viel Spaß sie miteinander hatten.
Ein Fest für’s Auge. Zu lachen gab es natürlich auch. Den Vogel schossen sicher die „Rems Nudle“ ab, ein Männerballett aus zwölf Herren der Schöpfung, die mit ihren staksigen Kickerbeinchen dem Wiedereinzug des VfB-Stuttgart in die Bundesliga ihre choreografische Reverenz erwiesen. Ein gefeierter Freistoß ins Tor.
Die „Woiblenger Ohrawusler“ paukten die Kampagne ein
Für Stimmung im Saal sorgte dann auch der Elferratssprecher Rainer Niclaus, der in schwarzem Outfit und dunkler Blues-Brothers-Brille Marius Müller-Westernhagens „Sexy“ sang und sich mit der Mundharmonika begleitete. Auch mit der zum Waiblinger Faschingsstar auserkorenen Anna Wiedmann lieferte er sich ein Duett, bis es Anna schließlich gelang, die Stimmung bis zu einer Polonaise zu steigern.
Und klar, dass auch die Guggamusiker der „Woiblenger Ohrawusler“ ihren lärmenden Auftritt hatten und noch mal mächtig auf die Pauken hauten, um eindringlich auf die bevorstehende, lange Kampagne mit noch sehr vielen Höhepunkten einzustimmen. „HIE-WAI-HIE-WAI-HIE-WAI“. Die Waiblinger Narren sind wieder unterwegs.
Hexenauftauchen
Die nächsten Veranstaltungen der Waiblinger Narren sind das Hexenauftauchen am Samstag, 6. Januar 2018, um 17.30 Uhr an der Remsbrücke beim Bürgerzentrum und am Samstag, 27. Januar 2018, ab 19 Uhr die „Hexen & Guggi“-Nacht in der Gemeindehalle Waiblingen-Neustadt.