Waiblingen

Riesenbaustelle auf ehemaligem Krankenhaus-Areal in Waiblingen

Luftbild von der Baustelle auf dem ehem. Krankenhausgelände Waiblingen, 12.05.2020.
Rege Bautätigkeit trotz der Pandemie: Die Coronakrise hat die Kauflust nicht beeinträchtigt. © Benjamin Beytekin

Die Baustelle auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal entwickelt sich rasant. Wo früher Kranke operiert wurden und Babys auf die Welt kamen, entstehen derzeit mehr als 220 Wohnungen, allein 138 Eigentumswohnungen, durch die GWG-Gruppe und das Siedlungswerk.

Mehr und mehr Mietwohnungen

Dritte im Bund ist die Kreisbaugesellschaft, die entlang der Winnender Straße einen viergruppigen Kindergarten, 38 Eigentumswohnungen und 46 Mietwohnungen baut, von denen 40 öffentlich gefördert sind. Bei den geförderten Wohnungen wird die Miete 33 Prozent unter dem Mietspiegel liegen. Die 38 Eigentumswohnungen, die von der Kreisbaugesellschaft an der Alfred-Leikam-Straße erstellt werden, wurden jüngst en bloc an einen Investor verkauft: Die Wohninvest aus Fellbach will die hochwertigen Wohnungen dauerhaft im eigenen Bestand halten und zur Miete anbieten. Der Aufsichtsrat der Kreisbaugesellschaft hat dem Verkauf in seiner Sitzung am 20. Februar zugestimmt. Hauptgrund für den Verkauf war nach Angaben des Landratsamts, dass das Angebot an Mietwohnungen gestärkt werden soll. Dies sei ein strategisches Ziel des Rems-Murr-Kreises, dem Hauptanteilseigner der Kreisbaugesellschaft. Der Verkauf macht Kapital frei, das im Rahmen des Wohnungsbauprogramms des Kreises und der Kreisbaugesellschaft in den Bau von bezahlbarem Mietwohnraum investiert werden soll. Die Vermietung der Wohnungen übernimmt die Mergenthaler Immobilien AG aus Waiblingen im Auftrag der Wohninvest.

Coronakrise wirkt sich beim Verkauf kaum aus

Im Sommer vergangenen Jahres haben die Arbeiten des Siedlungswerks auf dem ersten Baufeld begonnen, etwas später die Arbeiten auf dem Baufeld drei. Derzeit finden die Rohbaumaßnahmen statt. „Wir haben mehr als die Hälfte der Wohnungen verkauft“, sagt Projektmanager Patrick Simonneaux auf Anfrage. Damit ist er sehr zufrieden. Immerhin werde auf dem Areal im Moment eine Riesenmenge an Wohnungen auf den Markt gebracht. Die Coronakrise habe sich beim Verkauf kaum ausgewirkt. Drei Käufer seien wegen Kurzarbeit beziehungsweise wegen der unsicheren Situation im Job abgesprungen. Dafür seien aber nach Beratungen, die nur telefonisch und anhand von Exposés stattgefunden hätten, sechs Wohnungen verkauft worden. „Das ist nicht die Regel“, erklärt Patrick Simonneaux. „Wir gehen aber darauf ein, wenn die Personen Vorsichtsmaßnahmen walten lassen wollen.“ Bei den Bauarbeiten liegt das Siedlungswerk gut im Zeitplan. „Ein paar Leute des Rohbauunternehmers sind ausgefallen“, sagt Simonneaux. Zudem hätten die polnischen Bauarbeiter Probleme mit der Einreise gehabt. „Im Moment sind aber alle wieder an Bord, es wird fleißig gearbeitet.“ Dies gelte für alle Baustellen des Siedlungswerks, das zu 75 Prozent dem Bistum Rottenburg-Stuttgart gehört.

Coronastörungsfrei verliefen bisher auch die Bauarbeiten der GWG. „Wir hatten keine Probleme“, sagt Harald Dirr, Projektleiter Vertrieb. Im oberen Bereich des Areals, dem Baufeld zwei, ist die Baugrube ausgehoben, unten (im Baufeld vier) wird schon am Rohbau gearbeitet. Rund 35 Prozent der Wohnungen sind nach Angaben von Harald Dirr verkauft. „Die Nachfrage ist trotz Corona konstant, die Kauflust ungebrochen“, sagt er.

Verändert hat sich auch bei der GWG die Art der Beratung. Die Kunden bekommen einen Log-in-Code, so dass sie gemeinsam mit dem Berater die Unterlagen digital einsehen können. „Einfacher ist es natürlich, wenn man persönlich präsentieren kann“, so Dirr. Von der Straße aus seien die Baufelder der GWG nicht einsehbar, mit dem Betriebspartner könnten aber Termine auf dem Grundstück vereinbart werden. Seine Erfahrung: „Vor dem Kauf schauen sich die Leute die Lage vor Ort an.“

Aufgeteilt in vier Baufelder

Wie berichtet, war das rund 16 000 Quadratmeter große Gebiet für einen Architekten-Wettbewerb in vier Baugrundstücke aufgeteilt worden. Maximal vier Investorengruppen – für jedes Baufeld eine – sollten im Sinne eines städtebaulich und architektonisch lockeren Mixes den Zuschlag erhalten. Bekommen haben ihn zwei Stuttgarter Investorengemeinschaften: das Siedlungswerk Stuttgart mit den Architekten Ackermann und Raff sowie die GWG-Gruppe mit den Architekten Steinhoff und Haehnel. Später kamen die von der Kreisbau geplanten Wohnungen dazu.

Die Baustelle auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal entwickelt sich rasant. Wo früher Kranke operiert wurden und Babys auf die Welt kamen, entstehen derzeit mehr als 220 Wohnungen, allein 138 Eigentumswohnungen, durch die GWG-Gruppe und das Siedlungswerk.

Mehr und mehr Mietwohnungen

Dritte im Bund ist die Kreisbaugesellschaft, die entlang der Winnender Straße einen viergruppigen Kindergarten, 38 Eigentumswohnungen und 46 Mietwohnungen baut, von denen 40 öffentlich gefördert

Alle Abos jederzeit kündbar:
ZVW+ MONATLICH
Erster Monat gratis, danach 6,99 €/mtl.
ZVW+ JÄHRLICH
Statt 83,88 € (Zwei Monate gratis)
ZVW+ JÄHRLICH mit ePaper
mit täglichem Zugriff zum ePaper