Waiblingen

Spätestens 2022 sollen alle Schulen in Waiblingen digital unterrichten - reicht dafür die Ausstattung?

tabletschule
Unser Foto ist 2017 an der Kaufmännischen Schule Waiblingen entstanden. Dort wurden damals erstmals alle vier elften Klassen, also rund 120 Schüler, komplett mit Tablets ausgestattet. © Alexandra Palmizi

An vielen der 14 Waiblinger Schulen können die Lehrer aktuell nicht alle Kinder digital unterrichten, da dafür schlichtweg die nötige Infrastruktur fehlt. Vor allem mangelt es an der Verkabelung in den Klassenzimmern. Die Stadt Waiblingen hat dafür eine schnelle Lösung – und die heißt mobiler Medienwagen.

Wie schnell kommen die Medienwagen?

Dieser enthält Beamer, PC, Lautsprecher und Dokumentenkamera. Spätestens 2022, verspricht die Erste Bürgermeisterin Christiane Dürr, sollen alle Waiblinger Schulen digital unterrichten können. Wie schnell kommen diese Medienwagen? Was kostet das Ganze? Und was ist mit jenen Schülern, die aus einkommensschwachen Familien stammen und zu Hause weder Tablet noch PC haben?

Seit Corona noch wichtiger

Als wegen Corona von Mitte März an alle Schulen im Land für viele Wochen schließen mussten, ist vielen einmal mehr klar geworden, wie wichtig die Digitalisierung ist. In den Wochen danach luden sich die Schüler im Land über Plattformen wie Moodle ihre Aufgaben herunter und nahmen über Programme wie Teams an virtuellem Unterricht teil. In Waiblingen stand indes auch schon vor Corona fest, dass die Stadtverwaltung insgesamt 13 Millionen Euro in die Digitalisierung der Schulen steckt.

Millionenschwerer Baustein

Etwa 5,1 Millionen Euro davon will die Stadt für die Verkabelung der Schulgebäude ausgeben – und dabei ist angedacht, auch das Netzwerk zu verbessern sowie flächendeckendes WLAN einzurichten. Ein weiterer millionenschwerer Baustein ist die Präsentationstechnik – und genau darum ging es in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales und Verwaltung (BSV).

Bislang sind in Waiblingen nur drei sogenannte Beginner-Schulen (Rinnenäckerschule, Salier-Gymnasium und Staufer-Gymnasium) digital aufgerüstet worden – und dort auch längst nicht alle Räume. Alle weiteren Schulen erhalten nun ebenfalls Präsentationstechnik, die übergangsweise durch mobile Medienwagen gestellt wird. Wenn die jeweilige Schule fertig verkabelt ist, sollen die bereits gekauften Geräte fest verbaut werden.

2,1 Millionen Euro für die Digitalisierung allein in diesem Jahr

„Die Lieferung selbst erwarten wir schon noch in diesem Jahr“, sagte Erika Schwiertz, Leiterin des Fachbereichs Bildung und Erziehung. Die Waiblinger Schulen haben nach ihren Angaben bereits genau mitgeteilt, wie viele Medienwagen sie benötigen. Wenn sich nun später herausstellen sollte, dass eine Schule doch noch mehr Bedarf hat, dann will die Erste Bürgermeisterin auch diesen erfüllen. „Da sind wir die Letzten, die es nicht ermöglichen.“ Allein in diesem Jahr stehen für die Digitalisierung der Schulen immerhin 2,1 Millionen Euro im Haushalt der Stadt bereit.

Hilfe für bedürftige Schüler

Bis Ende 2021 werden laut Christiane Dürr im Zuge der Digitalisierung der Waiblinger Schulen alle Schulserver zentralisiert. „Parallel werden die Schulen bis Ende des Jahres 2022 schrittweise mit mobiler oder stationärer Präsentationstechnik ausgestattet, so dass in allen Schulen digitaler Unterricht stattfinden kann.“ In diesem Zusammenhang, so die Erste Bürgermeisterin, können die Fördermittel aus dem Digitalpakt bereits bis Ende 2021 vollständig abgerufen werden.

700 mobile Geräte für Schüler

Wenn Computer zum Standard im Klassenzimmer werden, dann müssen natürlich auch die Schüler mobile Endgeräte haben – seien es nun Laptops oder Tablets. Rund 700 hat die Stadt nach Angaben von Erika Schwiertz mittlerweile besorgt. Sie sollen all jenen Kindern und Jugendlichen zugutekommen, die selbst keinen eigenen Laptop oder kein eigenes Tablet zu Hause haben.

Auf Nachfrage von SPD-Stadträtin Lissy Theurer, ob denn nun all diese Geräte bereits ausgeliefert wurden, sagte die Erste Bürgermeisterin: „Das läuft just in time.“ Bei 14 Schulen könne dies schließlich nicht in einer Woche erledigt sein. „Die Laptops sind da – wir bunkern nichts.“ 470 000 Euro hat die Waiblinger Verwaltung dafür ausgegeben. „Keine Schule kriegt weniger, als sie bestellt hat“, betonte Christiane Dürr.

Nur eine Firma gab ein Angebot ab

Dass bei der europaweiten Ausschreibung für die mobile Präsentationstechnik an den Waiblinger Schulen nur ein Unternehmen ein Angebot vorgelegt hat, kam Stadträtin Silke Hernadi (FW-DFB) etwas seltsam vor. Immerhin ging es um einen großen Auftrag, den nun automatisch die Firma Lotta (Nordrhein-Westfalen) bekommt – zu einem Preis von 383 941 Euro. Fachbereichsleiterin Erika Schwiertz erklärte dies mit dem Umfang an Medienwagen, die von der Stadt benötigt werden. „Das hat einfach nicht jeder im Angebot.“

An vielen der 14 Waiblinger Schulen können die Lehrer aktuell nicht alle Kinder digital unterrichten, da dafür schlichtweg die nötige Infrastruktur fehlt. Vor allem mangelt es an der Verkabelung in den Klassenzimmern. Die Stadt Waiblingen hat dafür eine schnelle Lösung – und die heißt mobiler Medienwagen.

Wie schnell kommen die Medienwagen?

Dieser enthält Beamer, PC, Lautsprecher und Dokumentenkamera. Spätestens 2022, verspricht die Erste Bürgermeisterin Christiane Dürr,

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