Traurige Prognose für Waiblingen: Dieser Baum wird wahrscheinlich fast vollständig aussterben

Spaziergänger und Fahrradfahrer müssen sich gedulden: Der Remstal-Radweg bleibt auf fast der gesamten Strecke zwischen Neustadt und Remseck gesperrt. Ursache dafür ist, wie berichtet, die Gefahr abbrechender Äste und stürzender Bäume. Trauriger Hintergrund: das massenhafte Sterben von Eschen, die auf diesem Abschnitt der Rems besonders häufig vorkommen. Im Bereich Remswegs zwischen Klinglestalstraße und Neckarrems sind aktuell mehrere Hundert Bäume betroffen.
Revierförster Andreas Münz hat in der Hinsicht wenig tröstliche Nachrichten. Seine Prognose: „Es wird wahrscheinlich zu einem fast vollständigen Aussterben der Esche kommen.“ Das betreffe sowohl Bereiche, in denen die Esche flächendeckend vorkommt, wie auch Einzelexemplare. Die Pilzsporen würden vom Wind auch über größere Distanzen befördert. Der Vormarsch des Pilzes, der das Eschentriebsterben auslöst, geht schnell – „vor 20 Jahren war er noch nicht da“ – und ist offenbar unaufhaltsam.
Lieber gleich das Holz verwerten
Kranke Bäume werden schütter, schwach und sind über kurz oder lang bruchgefährdet. Aus forstwirtschaftlicher Sicht erscheine es daher sinnvoll, Bäume zu fällen, solange wenigstens das Holz noch verwertbar ist. Esche gilt als hochwertiges Holz, das nicht zuletzt in der Möbelindustrie Verwendung findet.
Die Stadt Waiblingen beteuert, gemeinsam mit der Stadt Remseck, beim Regierungspräsidium an einer Lösung für die nötigen Fällarbeiten zu erarbeiten, um die Verkehrssicherheit wiederherstellen zu können. Kompliziert wird der Einschnitt durch den Umstand, dass sich ein Großteil der betroffenen Bäume auf einer Vielzahl von verschiedenen Privatgrundstücken befindet.
Ein neuer Wald wird entstehen
Eine zumindest leicht tröstliche Perspektive hat der Förster für das untere Remstal dennoch: „Es wird sich wieder ein Jungwald bilden.“ Gezielte Aufforstung erübrigt sich daher. So wie der Eschenwald auf den einstmals bewirtschafteten und dann aufgegebenen Flächen entstand, wird sich mit den Jahren ein neuer bilden. Gepflanzt, meint Andreas Münz, habe die Esche dort wohl nie jemand.