Update: Schon wieder: Sprinter bleibt in Unterführung hängen
Weinstadt-Beutelsbach. In der Beutelsbacher Bahnunterführung ist schon wieder ein Fahrzeug hängengeblieben. Der Abschleppdienst zog den LKW aus der Unterführung heraus. Ein 23-Jähriger hatte am Mittwoch (15.2.) gegen 11.40 Uhr die Cannonstraße befahren und blieb dabei mit seinem etwa drei Meter hohen Lkw an der nur zwei Meter hohen Unterführung hängen. Am LKW entstand laut Polizei Sachschaden in Höhe von etwa 5000 Euro. Die Decke der Unterführung wurde zerkratzt.
Trotz mehrerer auffälliger Warnschilder bleiben in der Beutelsbacher Unterführung seit Jahren immer wieder Fahrzeuge hängen. Die Bildergalerie zu den spektakulärsten Unfällen in der Unterführung
Der letzte Fall liegt etwas mehr als drei Monate zurück. Es folgt eine Auflistung der jüngsten Ereignisse, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- 20. Oktober 2016: Ein Kleinlastwagen muss feststellen, dass sein Fahrzeug offenbar höher als zwei Meter ist.
- 9. Oktober 2016: Ein Sprinter schafft es nicht unter der S-Bahnstrecke hindurch.
- 26. September: Ein Lieferwagen ist zu hoch für die Brücke. Genauso wie ein Möbelwagen.
- 23. September 2016: Ein von der Poststraße kommender Krankenwagen passt nicht durch die verflixte Unterführung.
- 18. Juli 2016: Ein Kleintransporter mit Spezialaufbau für Glasscheiben kommt nicht ganz durch. Herunterfallende Teile beschädigen das Auto eines anderen Verkehrsteilnehmers.
- Oktober 2015: An einem Tag bleiben gleich zwei Fahrzeuge hängen.
- Im April 2012 blieb der Kleinbus einer 37-Jährigen in der Unterführung hängen.
So viele Warnhinweise kann eigentlich kein Mensch übersehen. Ein großes neonfarbenes Schild weist auf die Höhenbegrenzung gut sichtbar hin. LED-Leuchten müssten zusätzlich jedem Fahrer ins Auge stechen. Vergangenes Jahr hat die Stadt Weinstadt zusätzlich rot-weiße Leitmale an der gefährlichen Stelle platziert. „Auch dadurch ist nichts merklich besser geworden“, sagte Tiefbauamtsleiter Michael Sonn im Oktober vergangenen Jahres: „Man kann nicht verstehen, warum das ständig passiert.“
Leser liefern eine Menge Vorschläge zur Prävention
Innerhalb kürzester Zeit lieferten Leser der Nachricht auf unserer Homepage am Mittwoch eine ganze Reihe von Vorschlägen, wie solche Unfälle künftig vielleicht vermieden werden könnten:
„Macht doch 100 Meter vorher eine Art Rahmen mit beweglichem Oberbalken, der dann an die Fahrzeuge schlägt, wenn sie zu hoch sind“, so einer der Vorschläge. Eine Lösung dieser Art hat die Stadtverwaltung Weinstadt tatsächlich schon erwogen – aber die Idee denn wieder verworfen – aus Sicherheitsbedenken.
„Wann wird hier endlich mal ein höhenmessendes Gestell vor die Unterführung gepackt, damit die nicht alle testen müssen, wie hoch ihr Auto wirklich ist?“, fragt sich ein anderer Leser. Vor ein paar Jahren wurde in Weinstadt tatsächlich bereits über Lichtschranken diskutiert. Auch diese Idee setzte sich nicht durch – weil solche Anlagen manipulierbar seien und zudem recht teuer.
„Das wird langsam zum Running-Gag. Ist es so aufwendig, die Fahrbahn einen halben oder ganzen Meter tiefer zu legen?“ – diese Frage stellt sich ein weiterer Bürger. Allen Ernstes: Selbst diese Variante war bereits im Gespräch. Zutreffend antwortet ein Leser auf diesen Vorschlag: „Dann wird die Rampe auf der anderen Seite zu steil. Wenn man was machen müsste, dann müsste alles komplett und großflächig neu trassiert werden.“
Die Bahn prüft
Für die Bahn bringt jeder Unfall dieser Art Extra-Aufwand mit sich. Ein Experte reist jedes Mal an und prüft, ob die Bahnstrecke Schäden davongetragen hat. Die Bahn gibt die Strecke erst wieder frei, wenn ein Brückenfachmann die Erlaubnis gibt.