Waiblingen

Waiblinger Weihnachtsmarkt soll stattfinden - doch wegen Corona gibt es viele Veränderungen

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Der Waiblinger Weihnachtsmarkt im Jahr 2020 wird anders sein als vor Corona. © Benjamin Büttner

Eine Garantie kann die Stadt natürlich in Corona-Zeiten nicht geben – aber Stand jetzt wird der Waiblinger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr doch stattfinden. Die Wirtschaft, Tourismus und Marketing GmbH (WTM) hat am Donnerstagabend, 8. Oktober, im Ausschuss für Wirtschaft, Kultur und Sport (WKS) ein Konzept vorgestellt, unter welchen Bedingungen vom 27. November bis 20. Dezember 2020 ein täglicher Weihnachtsmarkt von 12 bis 20.30 Uhr möglich sein wird. Klar ist: Auf manches werden die Bürger verzichten müssen.

Skihüttengaudi fällt aus

Große Kritik gab es dafür von Seiten der Stadträte nicht. Die Freude überwog, dass der Weihnachtsmarkt überhaupt stattfinden kann – schließlich mussten die Waiblinger bereits einige Absagen hinnehmen. Nicht geben wird es in diesem Jahr den Martinimarkt, den Waiblinger Laternenumzug und die Skihüttengaudi, die meist am ersten Dezember-Wochenende zum Après-Ski auf den Rathausplatz lockte.

Keine zentrale Bühne

Dass die Weihnachtsmärkte im Land überhaupt stattfinden dürfen, dafür hatten sich nicht zuletzt auch die Schausteller starkgemacht. Durch den Ausfall der Volksfeste sind viele in ihrer Existenz bedroht. Auch den Wirten und Geschäftsleuten in der Innenstadt soll der Weihnachtsmarkt Kunden bringen. Kerngedanke im Konzept ist dabei, die Angebote zu entzerren, damit sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig an einem Ort aufhalten. Damit ist klar: Eine zentrale Bühne wie in den Vorjahren wird es nicht geben.

OB Hesky: Chance für die Gastronomen am Marktplatz

Dass eine Lücke auf dem Marktplatz entsteht, glaubt der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky nicht. „Das ist für die Gastronomen die Chance, den Marktplatz auch in der Weihnachtszeit zu bespielen.“ Auch wird es laut Martina Lenzen von der WTM in diesem Jahr einen größeren Weihnachtsbaum geben. „Wir werden den Tannenbaum ganz besonders schön schmücken.“

Außerdem soll der Marktplatz stimmungsvoll illuminiert werden. Für Frequenz in der Innenstadt soll auch in der Weihnachtszeit der Wochenmarkt sorgen, den es immer mittwochs und samstags von 7 bis 13 Uhr gibt.

Wie kann der Schlosskeller coronakonform genutzt werden?

Die Künstler-Plattform Art-verwandt, bei der im Schlosskeller immer kreative Arbeiten gezeigt und verkauft werden, kann diesmal nur mit besonderen Auflagen organisiert werden. Das dafür nötige Hygienekonzept ist laut Martina Lenzen von einem zertifizierten Fachbeauftragten erstellt worden. Das sieht vor, dass es anders als in den Vorjahren keine Bar geben wird und die Zahl der Personen, die gleichzeitig im Schlosskeller sein dürfen, begrenzt wird. Für eine Frischluftzufuhr muss gesorgt werden, auch wird der Gehalt an Kohlenstoffdioxid gemessen.

Für die Aussteller gibt es bestimmte Verhaltensregeln, zudem müssen alle Masken tragen und ihre Hände desinfizieren. Wenn es erforderlich sein sollte, werden auch die Kontaktdaten von Besuchern aufgenommen. Und es gibt eine Einbahnstraßenregelung, damit sich die Leute nicht zu nah kommen.

Adventskalender gibt es im Kameralamtskeller zu sehen

Im Kameralamtskeller wird wie gewohnt die Adventskalenderausstellung gezeigt. Auch hier darf nur eine begrenzte Zahl an Leuten gleichzeitig im Raum sein, ebenso gibt es eine Einbahnstraßenregelung. Im Vergleich zum Schlosskeller ist der Aufwand zur Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen allerdings geringer.

Wo sollte die Waiblinger Hütte stehen?

Soziale Angebote sollen nach dem Plan der WTM beim Weltladen zu finden sein. Neben der Bulgarienhilfe und dem Glühweinstand Borck ist geplant, dort auch die für die Vereine vorgesehene Waiblinger Hütte unterzubringen. FDP-Stadträtin Julia Goll kritisierte den gewählten Standort indes. Nach ihrer Erfahrung wird die Waiblinger Hütte vor allem von Leuten aufgesucht, die zufällig vorbeikämen – und darum ist es aus ihrer Sicht wichtig, für eine Mischung zu sorgen. An einem Ort soziale Angebote zu bündeln hält sie daher für falsch.

Martina Lenzen von der WTM hielt dem entgegen, dass die Bulgarienhilfe traditionell viel Publikum anziehe und 2020 ihr Angebot sogar noch ausweiten wolle. OB Hesky warb indes dafür, wegen des Standorts für die Waiblinger Hütte noch mal mit den Vereinen zu sprechen.


Kasperletheater mit täglich drei Vorstellungen

Am Postplatz sollen zwei bis drei Stände mit typischem Weihnachtsmarkt-Sortiment stehen. Auf dem Parkplatz am Bürgermühlenweg wird es eine Kindereisenbahn geben und auf dem Elsbeth-und-Hermann-Zeller-Platz zwei Gastronomie-Stände, weitere Verkaufshütten und ein Kettenkarussell. Bei der Remise wird das Kasperletheater untergebracht, das täglich drei Vorstellungen zeigen wird – und damit eine mehr als zunächst vorgesehen.

Artisten vom Weihnachtszirkus

Sogenannte Walking Acts sollen auf dem ganzen Weihnachtsmarkt verteilt die Menschen unterhalten. Darunter versteht man Künstler, die nicht einfach auf einer Bühne stehen, sondern sich regelmäßig fortbewegen. Martina Lenzen betonte, dass sie dafür sogar Artisten vom Waiblinger Weihnachtszirkus gewonnen habe.

Wie werden die Bürger den veränderten Weihnachtsmarkt annehmen?

Ob der Weihnachtsmarkt dann tatsächlich in der Form wie geplant stattfindet, das kann angesichts immer stärker steigender Corona-Zahlen in Deutschland derzeit niemand wissen. Und wie die Bürger den veränderten Weihnachtsmarkt annehmen, das kann nach Ansicht von SPD-Stadtrat Roland Wied derzeit auch keiner sagen. Viel hängt nach seiner Auffassung davon ab, ob die Besucher den Eindruck haben, dass die Hygieneregeln von den Standbetreibern und Wirten ernst genommen werden.

Damit die Innenstädte nicht aussterben

Für die Geschäftsleute ist der Weihnachtsmarkt nach Einschätzung von Stadtrat Wolfgang Bechtle (CDU) auch deshalb wichtig, weil er Menschen in die Innenstadt bringt – und das in Zeiten, wo die Umsatzzahlen der Onlinehändler wegen Corona rasant gewachsen sind. Genau dieser Trend, so seine Befürchtung, könne dafür sorgen, dass Innenstädte irgendwann aussterben.

Dass nun eine ganz neue Form von Weihnachtsmarkt entsteht, findet Wolfgang Bechtle indes gar nicht schlecht. „Jetzt hoffen wir, dass uns nicht irgendjemand einen Strich durch die Rechnung macht.“

Eine Garantie kann die Stadt natürlich in Corona-Zeiten nicht geben – aber Stand jetzt wird der Waiblinger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr doch stattfinden. Die Wirtschaft, Tourismus und Marketing GmbH (WTM) hat am Donnerstagabend, 8. Oktober, im Ausschuss für Wirtschaft, Kultur und Sport (WKS) ein Konzept vorgestellt, unter welchen Bedingungen vom 27. November bis 20. Dezember 2020 ein täglicher Weihnachtsmarkt von 12 bis 20.30 Uhr möglich sein wird. Klar ist: Auf manches werden die Bürger

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