Weihnachten: Waiblinger Briefzentrum läuft auf Hochtouren

Waiblingen.
Die Tante in den USA, die ihrer Verwandtschaft auf der anderen Seite des Atlantiks frohe Weihnachten wünscht. Das Kind, das dem Christkind seine Wünsche anvertraut. Der Unternehmer, der seinen Kunden mit einem persönlichen Schreiben für die gute Zusammenarbeit im ablaufenden Jahr dankt: Zu keiner anderen Zeit im Jahr verschicken die Deutschen so viele Briefe und Postkarten wie vor Weihnachten. Für die Deutsche Post bedeutet das gute Geschäfte – aber auch viel mehr Arbeit und monatelange Vorbereitung. Auch im Briefzentrum Waiblingen.
„Starkverkehr“ – mit diesem wenig festlichen Wort bezeichnet die Deutsche Post die Phase vor den Weihnachtsfeiertagen, an der im Briefzentrum der Ausnahmezustand herrscht. Liegt die Zahl der bearbeiteten Briefe in den 82 Briefzentren laut einer Post-Pressemitteilung unterm Jahr je nach Größe etwa zwischen 450 000 und über vier Millionen täglich, steigt diese Menge in der Vorweihnachtszeit deutlich. Die klassische Briefmenge verdoppelt sich nahezu. Bis zu 65 Millionen Briefsendungen täglich erwartet die Deutsche Post bundesweit dieses Jahr in der Zeit vor dem Fest.
Das Briefzentrum (BZ) in Waiblingen ist auf eine Höchstmenge von 4,5 Millionen Sendungen ausgelegt, auch hier gibt es jedes Jahr einen ähnlich großen Zuwachs. Neben der traditionellen Weihnachtspost mit vielen glitzernden Briefen kommen inzwischen immer mehr kleine Waren- und Büchersendungen hinzu, die ebenfalls mit der Briefpost verschickt werden – der boomende Onlinehandel wirkt sich eben nicht nur auf die Paketzustellung aus.
Auch wenn manche Menschen erst kurz vor dem Fest mit Schrecken feststellen, dass ihnen kaum mehr Zeit zum Besorgen der Geschenke bleibt, kommt Weihnachten für die Mitarbeiter der Deutschen Post natürlich kein bisschen überraschend. Schon im September beginnen die Planungen für die Vorweihnachtszeit, die eigentlich bereits im Oktober anfängt – denn ab dann steigen die Sendungsmengen merklich. Damit die Post auch in der Hochphase bei den Empfängern ankommt, sucht das Unternehmen nach eigenen Angaben schon im Sommer zusätzliches Personal für alle Einsatzbereiche: In der Bearbeitung der Sendungen im Briefzentrum steigt die Zahl der Mitarbeiter ebenso wie in der Zustellung.
Erster Weihnachtsgruß im Jahr 1611
Übrigens: Weihnachtspost hat Tradition. Den ersten bekannten Weihnachtsgruß verschickte der deutsche Arzt Michael Maier bereits im Jahr 1611 an König Jakob I. von England und dessen Sohn Henry Frederick, heißt es in der Mitteilung der Post. Die erste gedruckte Weihnachtskarte sei demnach 1843 in London von Sir Henry Cole produziert worden. In Deutschland sind Weihnachtskarten erst etwa seit dem Ersten Weltkrieg verbreitet, zuvor versendete man Grüße zum Fest meist auf Briefbögen mit dekorativen Randornamenten.