Waiblingen

Zeitdruck beim Rötepark

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Rötepark B 14 Alte B 14 Jesistraße Bauvorhaben Baustelle Kita Jugendhaus Bürgerhaus Turnhalle Wohnungen Wohnungsbau_0
Hier sollen eine Kita, eine Turnhalle, ein Jugendhaus und ein Bürgerhaus entstehen. © Alexander Roth
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Das markierte Areal soll bebaut werden.

Waiblingen. Die Zeit drängt. Die dringend nötige große Kita an der Ecke Alte B 14/Jesistraße soll nebst günstigen Mietwohnungen so schnell wie möglich gebaut werden. Die Stadt will den Bau in einem Wettbewerb an ein Architekten-/Investorendoppel vergeben, doch der Gemeinderat zögert. Vor der Entscheidung forderten die Räte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ein. Diese soll inklusive Terminplan in der kommenden Ratssitzung vorliegen.

Wohnungsbau mit Kita, eine Turnhalle, ein Jugendhaus und ein Bürgerhaus: Das alles soll auf dem Areal zwischen der Alten Bundesstraße, Jesistraße und dem Rötepark Platz finden. Während Bürger- und Jugendhaus für die Zukunft geplant werden, sollen der Gebäuderiegel mit dem viergruppige Kindergarten im Erdgeschoss und den Mietwohnungen in den oberen Etagen sowie die Turnhalle rasch gebaut werden. Den Bau der Sporthalle will die Stadtverwaltung selbst übernehmen, angesichts personeller Engpässe nicht aber Kita und Wohnungen. Bauen soll sie ein Investor, von dem die Stadt den Kindergarten dann für 25 Jahre anmieten und Belegungsrechte für die Wohnungen bekommen soll.

Auf dem Areal entstehen Nutzungen mit Streitpotenzial

Ein Vorschlag, der beim Planungsausschuss des Gemeinderats allerdings auf wenig Gegenliebe stieß. „Wir waren überrascht, dass die Stadt nicht selber bauen will“, bekannte Sabine Wörner (SPD). Schließlich werde man in Waiblingen auch in 25 Jahren noch Wohnungen brauchen. Zudem sei die Stadt gegebenenfalls besser als ein Privater in der Lage, Konflikte zu managen. Ein Streitpotenzial hat das Nebeneinander der verschiedenen Nutzungen nach Ansicht Wörners durchaus: „Das dürfen wir nicht einem Investor überlassen. Das sollten wir in Eigentum behalten.“ So sahen es auch Christina Schwarz (ALi) und CDU-Chef Siegfried Kasper. „Wir halten selber bauen für den besseren Weg, es sei denn, wir werden eines Besseren belehrt“, sagte Kasper und forderte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für Kindergarten und Mietwohnungen.

Angesichts der personellen Engpässe im Bauamt schlug Sabine Wörner vor, Leistungen des Bauamts an anderer Stelle an Externe zu vergeben, und versprach: „Sie können die SPD beim Wort nehmen. Sie können woanders streichen.“ Bleibt die Frage, wo. „Ich weiß kein Projekt, das ich streichen kann“, bekannte Baubürgermeisterin Birgit Priebe und verwies auf die laufenden Schul- und Kindergartensanierungen und den begonnenen Wohnungsbau. Streichen müsse sie aber sofort, denn das Personal werde sofort gebraucht: „Hier ist Zeitdruck, wir schaffen es gerade nicht“, so Priebe: „Es ist ein richtig großes Projekt.“

Ansprechende Zwischenlösungen nötig

Wer auch immer am Ende bauen wird: Aufgabe wird es sein, trotz der zeitlich versetzten Bauabschnitte ein städtebaulich stimmiges Gesamtbild zu bekommen. Ansprechende Zwischenlösungen sind nötig, weil das Jugend- und das Bürgerhaus im Gegensatz zur Kita nicht sofort gebaut werden. Zum Bau der Kita wird der Ballspielplatz verlegt, im Sportband entlang der Alten Bundesstraße allerdings neu angelegt. Dass es sinnvoll ist, Kita und Wohnungen entlang der Alten B 14 zu bauen, hatte eine Machbarkeitsstudie ergeben. Die Erschließung sowie der Lärmschutz wurden dabei berücksichtigt. Turnhalle, Bürger- und Jugendhaus sollen rund um einen Stadtplatz angeordnet werden. Möglich sind übrigens eine Kombination von Turnhalle und Bürgerhaus, aber auch eine aus Jugend- und Bürgerhaus. Wann Letztere gebaut werden, ist im Moment noch völlig offen. Die Entscheidung bedarf noch mancher Runde im Gemeinderat.


Der Wettbewerb

Am Donnerstag, 3. Mai, stellt die Stadtverwaltung in der Sitzung des Gemeinderats die gewünschte Kostenberechnung vor. Erst dann fällt der Beschluss über das weitere Vorgehen. Beginn ist um 18 Uhr.

Geht es nach der Stadtverwaltung, wird der Wettbewerb im Mai ausgelobt. Das Preisgericht tagt voraussichtlich am 19. September. Der erste Preis geht an den Teilnehmer mit dem besten Konzept. Kriterien sind Städtebau und Architektur (50 Prozent), Funktionalität der Kita und Wohnungen und der angebotene Mietpreis (zusammen 50 Prozent). Für das Grundstück wird ein Festpreis festgelegt.