"ZVW im Gespräch" mit Winfried Kretschmann
Weinstadt. Eine Woche vor der Landtagswahl stehen die Grünen in Umfragen bei 32 Prozent. Für Winfried Kretschmann ist das noch lange kein Grund zum Abheben: „ Ich bleibe auf dem Teppich, auch wenn der Teppich fliegt“, sagte der Ministerpräsident am Samstagabend bei „ZVW im Gespräch“ in der Jahnhalle.
Die rund 450 Besucher erlebten am Samstag einen schlagfertigen, pointierten und zugleich nachdenklichen Ministerpräsidenten. „Gut“ seien sie gewesen, die fünf Jahre unter Grün-Rot, so Kretschmann lakonisch. Auch wenn die Regierung „kleine Fehler“ in der Bilanz habe: Etwa habe die zu früh abgeschaffte Grundschulempfehlung oder die verunglückte Debatte um den umstrittenen Bildungsplan: „Das ist einfach schlecht gelaufen“.
Baden-Württemberg gehe es heute aber „so gut wie nie“, vor allem ökonomisch. Die Wirtschaft im Südwesten brumme. Weshalb der Ministerpräsident auch vor all jenen warnte, die angesichts der Flüchtlingskrise jetzt nach Grenzschließungen rufen. Für Baden-Württemberg ginge es dann schnell ans Eingemachte. Die Krise müsse darum europäisch gelöst werden, betonte Kretschmann. Mit Merkel, deren Fähigkeiten als Krisenmanagerin er ausdrücklich lobte.
Dass am 13. März womöglich keine klaren Mehrheiten zustande kommen ist dem 67-Jährigen durchaus bewusst. Bei allen Parteien seien nun Lockerungsübungen angesagt. Kretschmann schloss nur die AfD aus und zeigte sich ansonsten offen für kreative Koalitionsmodelle. „Irgendwer muss ja schließlich regieren.“
Wir haben bei der Veranstaltung am Samstag live getwittert. Hier nachzulesen: