Nach Debatte um Eintritt: Sunset-Lounge in Weinstadt "fast immer ausverkauft"

Mit der Bewirtung durch die Remstalkellerei am vergangenen Wochenende hat der Sommer auf der Luitenbächer Höhe seinen Abschluss gefunden. Im Vorfeld waren die coronakonformen Veranstaltungen wegen des Eintrittspreises in die Kritik geraten. Kulturamtschef Jochen Beglau zieht jetzt eine positive Bilanz – und verteidigt die Entscheidung, andere Feste wie den Leuchtenden Weinberg und die Nacht der Keller das zweite Mal in Folge auszusetzen.
Die Frage, ob die Stadt Weinstadt diese beiden, über die Grenzen von Weinstadt hinaus bekannten Veranstaltungen im Mai nicht etwas voreilig abgesagt hat, drängte sich manchem auf. Schließlich sind nicht nur die Wochenenden auf der „Sunset-Lounge“ in den Weinbergen über Großheppach, sondern auch die Schnaiter Kirbe zwar mit coronabedingten Einschränkungen, aber doch standesgemäß über die Bühne gegangen. Und auch die Beutelsbacher Kirbe soll am Wochenende des 17. Oktober gefeiert werden. Voraussichtlich ebenfalls unter freiem Himmel, auf dem Parkplatz vor der Beutelsbacher Halle.
Nacht der Keller und Leuchtender Weinberg: Nächstes Jahr „dafür richtig“
Kulturamtschef Jochen Beglau steht jedoch weiterhin zu den Beschlüssen aus dem Frühsommer: „Die Entscheidung, welche Veranstaltungen stattfinden können und welche coronabedingt ausfallen müssen, hat sich selbst aus aktueller Sicht der Dinge bestätigt“, sagt der Amtsleiter auf Anfrage. Selbstverständlich sei es sehr schade, Großveranstaltungen wie den Leuchtenden Weinberg und die Nacht der Keller absagen zu müssen. „Wer die Veranstaltungen jedoch kennt, weiß auch, dass eine coronakonforme Ausrichtung nahezu ausgeschlossen ist. Dann lieber wieder 2022 – und dafür richtig.“
Und auch die Entscheidung, die Luitenbächer Höhe nur für eine (durch die Coronaverordnung) begrenzte Anzahl zahlender Gäste zu öffnen, würde Beglau wieder so treffen. Zur Erinnerung: Im Vorfeld der Saison hatte CDU-Fraktionschef Ulrich Witzlinger den Eintrittspreis von zehn Euro kritisiert. Die Sunset-Lounge sei für die Bürger gebaut worden, nicht für „exklusives Schicki-Micki-Vergnügen“. Bis zuletzt bliesen Weinstädter gelegentlich noch in dasselbe Horn.
„Wir möchten nächstes Jahr wieder Eintritt frei machen, ist doch klar“
Jochen Beglaus Resümee fällt hingegen positiv aus, die Stadt sei „sehr zufrieden“ mit dem Verlauf: „Die Tickets waren fast immer ausverkauft.“ Der Kulturamtsleiter betont aber auch, dass Regeln wie Reservierung, Registrierung und eben der Eintrittspreis im kommenden Jahr optimalerweise wieder wegfallen: „Wir möchten nächstes Jahr wieder Eintritt frei machen, ist doch klar“, sagt Jochen Beglau. „Größer und unkomplizierter“ werde der Sommer 2022 auf der Luitenbächer Höhe wieder geplant werden können, hofft er. Für 2021 sei es aber „auf jeden Fall die richtige Entscheidung“ gewesen, „das Format entsprechend anzupassen“.
Viel Regen im Sommer, doch die Weinstädter hatten Glück
Nur zwei Termine seien wegen drohenden Unwetters abgesagt worden. „Ansonsten hatten wir stets sehr großes Glück mit dem Wetter. Es gab auch öfters Situationen, dass wir dem Regenwetter buchstäblich zuschauen konnten, wie es von Fellbach gen Winnenden zog, während die Besucher auf der Lounge im Sonnenschein saßen“, berichtet der Kulturamtsleiter.
Mehr als die Hälfte der Besucher sei aus der Region Stuttgart gekommen, „bis hin nach Villingen-Schwenningen, Pforzheim und Würzburg, was zeigt, dass wir mit der Sunset-Lounge einen Nerv getroffen haben und wie positiv die Lounge für die Vermarktung der Stadt und der hervorragenden Weine ist“.