Weinstadt

Weinstadt braucht mehr Kitaplätze

Kinder Kindergarten Spielen Symbol Symbolbild
Symbolbild. © Pixabay/Design_Miss_C

Weinstadt.
Die Stadt rechnet damit, dass die Zahl der Kinder in Weinstadt in den nächsten Jahren stark ansteigt – durch Zuzüge und Geburten. Sie stützt sich dabei auf Prognosen des von ihr beauftragten Büros Biregio. Dieses geht davon aus, dass bis 2029 insgesamt 139 weitere Kitaplätze benötigt werden. „Langfristig wird der Bedarf in einer prognostischen Spitze auf über 200 zusätzliche Plätze steigen. Voraussetzung ist, dass die Tagespflege nach wie vor nur 30 Plätze abdeckt“, heißt es in der Zusammenfassung von Biregio. Für die Stadt bedeutet das, dass sie jetzt schon die Weichen stellen muss, um nicht in der Zukunft einen Mangel zu haben.

Hier sollen neue Kitas errichtet werden

So soll eine weitere Gruppe des evangelischen Kindergartens Rappelkiste in Strümpfelbach eingerichtet werden, mit VÖ6-Betreuung für Kinder ab drei Jahren (verlängerte Öffnungszeiten mit sechs Stunden zusammenhängender Betreuung) und eingestreuten Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Losgehen soll es 2021. Unterstützt wird von der Stadt auch die Planung eines zweigruppigen naturnahen Kindergartens mit 40 bis 45 Plätzen in Beutelsbach. Die Stiftung Großheppacher Schwesternschaft stemmt das Projekt im Rahmen einer Erweiterung des Mutterhauses in der Oberlinstraße, Baustart dafür soll 2021 sein. Der Betrieb des Kindergartens soll laut der Stadt 2022 oder spätestens 2023 starten. Im Zuge des geplanten Neubaus der Grundschule Beutelsbach am jetzigen Standort soll auch eine neue, viergruppige Kita entstehen. Gleichzeitig wird auf dem Gelände das alte Grundschulgebäude abgerissen. Ziel der Stadtverwaltung ist eine Inbetriebnahme der Kita im Jahr 2026, wenn im Herbst das Kindergartenjahr 2026/2027 anfängt.

Neue Kita an der Grundschule Schnait soll 2023 in Betrieb gehen

An der Grundschule Schnait soll eine viergruppige Kindertagesstätte entstehen – und zwar mit bis zu ganztägiger Betreuung mit zwei Gruppen für Kinder unter drei Jahren und zwei Gruppen für Kinder ab drei Jahren. Der Betrieb soll im ersten Halbjahr 2023 starten, spätestens jedoch im September 2023. Der Schnaiter Kindergarten Beethovenstraße soll dann geschlossen werden – und die vorhandene Gruppe zieht dann in die neue Kita in der Grundschule. Eine der beiden Gruppen für Kinder ab drei Jahren wird dann mit Mädchen und Jungs aus dem Kindergarten Beethovenstraße belegt.

Noch in diesem Jahr will die Stadt anhand einer Machbarkeitsstudie den Neubau eines vier- bis fünfgruppigen Kinderhauses in Großheppach prüfen. Vorgesehen sind dort zwei bis drei Gruppen für Kinder unter drei Jahren und zwei Gruppen für Kinder ab drei Jahren. Dabei will Weinstadt auch untersuchen lassen, ob sowohl der Kindergarten Pfahlbühlstraße (eine Gruppe) als auch der Kindergarten Pfarrgasse (eine Gruppe) in der neuen Einrichtung aufgehen – oder nur einer von beiden.

Kinderhaus Irisweg soll im September öffnen

Bereits auf den Weg gebracht wurde der Bau des Kinderhauses Irisweg in Endersbach, das für Kinder unter drei Jahren 20 Plätze bereitstellt und für Kinder über drei Jahren 60 Plätze. Die Fertigstellung ist für diesen Herbst geplant. Eine Erweiterung des Endersbacher Kinderhauses Steinäcker (Pestalozzistraße) um zwei Gruppen wäre laut der Stadt nur durch einen weiteren Anbau möglich – und dann wäre die Kita auf drei Gebäude verteilt. Die bestehende Aufteilung auf zwei Gebäude erweist sich laut der Stadt in der Praxis bereits jetzt als aufwendig. Heißt: Der Ausbau ist keine Option. Ein Neubau an der Stelle des weiter oben liegenden Spielplatzes wäre zwar möglich, aber dann müsste ein erst in den 90ern gebautes Gebäude abgerissen werden. „Die Verkehrssituation am Bildungszentrum spricht ebenfalls gegen diese Maßnahme“, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Und eine Erweiterung des Trappeler-Kindergartens zulasten des Spielplatzes oder des Bolzplatzes wäre zwar technisch machbar, allerdings hält die Stadt es in dem Wohngebiet für nicht umsetzbar. Dort gibt es eh schon Protest wegen des geplanten Restaurants mit Hotelzimmern.

Freie-Wähler-Stadtrat Daniel Widmayer regte noch an, das „Tiger“-Projekt in Schnait neu aufleben zu lassen, quasi als kostengünstige Alternative zum Bau einer Kita an der Schule. Tiger steht für „Tagespflege in geeigneten Räumen“ und meint, dass Tageseltern Kinder nicht in der eigenen Wohnung betreuen. In Schnait gab es dieses Projekt vor Jahren an der Grundschule, quasi im Anschluss an die damalige Schülerbetreuung. „Es hat ein paar Jahre funktioniert“, sagt Ulrich Spangenberg, der Leiter des Amts für Familie, Bildung und Soziales. Die Zahlen zeigten aber, dass die Eltern vor allem die institutionelle Betreuung wünschten. Während hier die Nachfrage steige, sei sie im Bereich Tagespflege konstant geblieben. Fazit: Etwas neu aufleben zu lassen, das von den meisten Eltern gar nicht gewünscht wird, hält Amtsleiter Spangenberg nicht für sinnvoll.

Bei einer Enthaltung von Freie-Wähler-Stadtrat Daniel Widmayer stimmten alle Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses für die Planung der Verwaltung. Formal fehlt allerdings noch die Zustimmung des Gemeinderats. Die hätte eigentlich in der Sitzung am 19. März erfolgen sollen – die fiel wegen der Corona-Krise jedoch aus.

Weinstadt.
Die Stadt rechnet damit, dass die Zahl der Kinder in Weinstadt in den nächsten Jahren stark ansteigt – durch Zuzüge und Geburten. Sie stützt sich dabei auf Prognosen des von ihr beauftragten Büros Biregio. Dieses geht davon aus, dass bis 2029 insgesamt 139 weitere Kitaplätze benötigt werden. „Langfristig wird der Bedarf in einer prognostischen Spitze auf über 200 zusätzliche Plätze steigen. Voraussetzung ist, dass die Tagespflege nach

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