Maskenpflicht in der Corona-Krise: Keine Schilder in der Welzheimer Wilhelmstraße

Die drei Bürgermeister uff em Wald sind sich einig. Maskenpflicht an Orten, wo sich viele Menschen treffen, muss sein. Aber auf Gehwegen oder in der einzigen großen Fußgängerzone in der Wilhelmstraße in Welzheim sehen die Bürgermeister Thomas Bernlöhr (Welzheim), Ronald Krötz (Alfdorf) und Katja Müller (Kaisersbach) aktuell keinen Handlungsbedarf.
„Wir werden die Maskenpflicht auf den Wochenmärkten und dem Krämermarkt, der am 28. Oktober stattfindet, wieder einführen. Hier werden auch Hinweisschilder aufgestellt, und unser Ordnungsamt wird vor Ort Kontrollen durchführen. Während des Krämermarktes wird ein Teil der Wilhelmstraße gesperrt, da hier auch Stände auf der Wilhelmstraße stehen. An diesem Tag gilt dann Maskenpflicht auf der kompletten Wilhelmstraße. Ansonsten sehen wir im Moment keine Veranlassung, eine Maskenpflicht in der Wilhelmstraße oder auf anderen Gehwegen mit Schildern einzufordern, da es in Welzheim immer die Möglichkeit gibt, zur Not auch die Straßenseite wechseln zu können“, berichtet Uwe Lehar, Pressesprecher der Stadt Welzheim, von der internen Sitzung der Verwaltung.
„In Kaisersbach ist die Dichte auf den Gehwegen überschaubar“
Auch in Kaisersbach werde man zwar ein Auge auf die Menschen richten, die ohne Maske auf den Gehwegen unterwegs sind, „aber wir haben in Kaisersbach nicht die Dichte an Menschen auf unseren Gehwegen, um hier Bedenken äußern zu müssen“, so Bürgermeisterin Katja Müller. Man appelliere weiter an die Vernunft der Menschen in Kaisersbach, jedoch sei diese kleine Kommune im Rems-Murr-Kreis ja auch bisher ein Vorbild: „Wir haben null Infizierte, also niemand hat sich in Kaisersbach mit dem Coronavirus aktuell infiziert“, so Katja Müller. Alfdorf hat eine infizierte Person. Einzig für die Spaziergänger rund um den Ebnisee müsse man sich etwas überlegen. „Wir hatten in der Hochphase der Corona-Pandemie den Trampelpfad von der Infohütte zur Waldschenke gesperrt, da auf dem 80 cm breiten Weg ein Abstand von 1,5 Metern nicht möglich ist“, erzählt Uwe Lehar, jedoch müsse hier Kaisersbach entscheiden, da dieser Weg auf Kaisersbacher Gemarkung liegt. Vermutlich wird die Kaisersbacher Verwaltung diesen Weg wieder sperren, sollten vermehrt Spaziergänger zu beobachten sein. Katja Müller möchte sich mit ihrem Kollegen Thomas Bernlöhr besprechen, bevor eine Entscheidung fällt.
In Alfdorf gibt es ebenfalls keine große Einkaufsstraße oder eine Fußgängerzone, in der man eine generelle Maskenpflicht täglich kontrollieren müsste. „Wir haben einen kleinen Wochenmarkt mit zwei Verkaufsständen, hier werden wir die Maskenpflicht mit Schildern anordnen. Ansonsten ist es mir wichtig, dass mit Maß und Vernunft gehandelt wird. Mir fehlt bei der Maskenpflicht auf Gehwegen die Verhältnismäßigkeit. Somit sehe ich hier keinen Handlungsbedarf“, sagt Ronald Krötz. Viel wichtiger sei für Krötz, dass an den Orten gehandelt werde, wo Hotspots entstehen, also bei Partys und großen Festen. „Dort, wo sich viele Menschen bei uns treffen und begegnen, ist es sinnvoll, eine Maske zu tragen“, so Krötz.