Winnenden

Jugendliche helfen weiter in der Winnender Tafel

Tafelladen
Junge Helfer im Tafelladen in der Brunnenstraße. © Palmizi

Die Uhr zeigt 9.37 Uhr und vor dem Tafelladen in der Brunnenstraße stehen zehn Leute an. Eigentlich öffnet das Lebensmittelgeschäft für Bedürftige erst um 10 Uhr. Die Kunden wollen möglichst schnell in den Laden, denn es regnet. Sie müssen sich allerdings etwas gedulden. „Es dürfen immer nur vier Leute gleichzeitig einkaufen. Das ist eine Regel, die wir für die Corona-Zeit eingeführt haben“, berichtet Harald Zabel, erster Vorstand des Tafelteams. Deshalb öffnet der Laden inzwischen schon etwas früher. „Ansonsten würden wir hier bis zum Nachmittag verkaufen“, sagt er.

Die Regale sind so gut gefüllt wie in Zeiten vor Corona

Zu Beginn der Corona-Zeit seien zunächst weniger Kunden gekommen, inzwischen habe sich der Andrang wieder normalisiert. „Außerdem haben wir durch die Corona-Krise mehr Neuanträge für eine Einkaufsberechtigung erhalten“, erzählt Zabel, der dies auf die gestiegene Anzahl der Menschen in Kurzarbeit und in der Arbeitslosigkeit zurückführt. Was die Regale angeht, sei der Tafelladen nach wie vor gut bestückt. „Hier gibt es keinen Unterschied zur Zeit vor Corona. Die Läden geben die gleiche Anzahl an Waren ab. Es ist sogar so, dass wir Sonderspenden erhalten“, so der Vorstand. Die Mehrwertsteuersenkung, die seit kurzem gilt, habe auf die Preise im Tafelladen keine Auswirkung.

„Ein vollwertiger Ersatz für die Tafelmitarbeiter“

Da die meisten Tafelmitarbeiter zur Risikogruppe des Coronavirus gehören, sind Helfer des Jugendgemeinderats und andere Jugendliche aus Winnenden eingesprungen (wir haben berichtet). Ist inzwischen wieder Alltag eingekehrt oder sind die jungen Helfer noch immer mit dabei? „Sie helfen uns nach wie vor. Zu unseren Öffnungszeiten sind immer drei oder vier im Einsatz“, berichtet Zabel. „Mittlerweile hat sich alles super eingespielt. Sie sind ein vollwertiger Ersatz für unsere üblichen Tafelmitarbeiter. Die sind teilweise über 80 Jahre alt, da ist die Ansteckungsgefahr einfach zu hoch, auch wenn das Infektionsgeschehen zurückgeht. Ohne die Hilfe hätten wir den Verkauf in diesen Zeiten nicht erhalten können“, sagt Zabel. Einer der Helfer ist Jugendgemeinderat Niclas Meyer-Riedt. „Wir sind vor allem für den Verkauf von Obst und Gemüse zuständig“, berichtet er. „Um den Einlass und die Kasse kümmern sich Mitarbeiter der Tafel. Sie haben zum Beispiel die Preise besser im Kopf als wir“, sagt er. Ob die Jugendlichen schon einen Zeitpunkt im Kopf haben, bis wann sie in der Tafel aushelfen? „Den August und den September wollen wir auf jeden Fall noch mithelfen. Es wäre allerdings auch schön, wenn wir uns hier langfristig engagieren könnten“, hofft Niclas Meyer-Riedt. Derweil steht eine Frau an der Kasse, die wie alle Kunden einen Mundschutz trägt. Ein Tafelmitarbeiter hilft ihr, ihre Waren aus dem Korb auf das Kassenband zu legen. Äpfel, Bananen, Zitronen, eine Packung Mehl, Wurst und Milch gehen über die Theke. Draußen warten schon die Nächsten auf den Einlass. „Ich bekomme nur eine geringe Rente. Der Tafelladen ist wichtig für meine finanzielle Situation“, sagt ein Mann. „Die jungen Helfer machen das genauso gut, wie die langjährigen“, berichtet er. Eine ältere Frau, die hinter ihm steht, schaltet sich in das Gespräch mit ein. Sie hat noch einen Verbesserungsvorschlag. „Ein Dach über dem Eingang wäre schön“, sagt sie. Inzwischen ist es 10.12 Uhr, die Schlange vor dem Tafelladen wurde etwas kürzer, aber regnen tut es immer noch.

Die Uhr zeigt 9.37 Uhr und vor dem Tafelladen in der Brunnenstraße stehen zehn Leute an. Eigentlich öffnet das Lebensmittelgeschäft für Bedürftige erst um 10 Uhr. Die Kunden wollen möglichst schnell in den Laden, denn es regnet. Sie müssen sich allerdings etwas gedulden. „Es dürfen immer nur vier Leute gleichzeitig einkaufen. Das ist eine Regel, die wir für die Corona-Zeit eingeführt haben“, berichtet Harald Zabel, erster Vorstand des Tafelteams. Deshalb öffnet der Laden inzwischen schon

Alle Abos jederzeit kündbar:
ZVW+ MONATLICH
Erster Monat gratis, danach 6,99 €/mtl.
ZVW+ JÄHRLICH
Statt 83,88 € (Zwei Monate gratis)
ZVW+ JÄHRLICH mit ePaper
mit täglichem Zugriff zum ePaper