Winnenden

Neue Nachtwächter-Führung durch Winnenden: Etwas Grusel, viel zu lachen

Nachtwächter
Das Team für die neu konzipierte Winnender Nachtwächter-Führung (von links): Theo Janssen, Heidi Halagah, Andreas Richard, Anja Kuzaj. © Bettina Strauß/Stadt Winnenden

Wer Lust hat, die Geschichte von Winnenden kennenzulernen, darf sich auf ein neues, unterhaltsames Stadtführungsformat freuen. Schon am nächsten Freitag, 24. März, 19 Uhr, haben Theo Janssen als Nachtwächter und sein Kollege Andreas Richard in verschiedenen Rollen ihren ersten Auftritt. Zur Premiere gibt es noch freie Plätze, wie man sich anmeldet, findet man am Ende des Artikels.

Theo Janssen hat früher bei der Diakonie Stetten gearbeitet, jetzt lässt er das Signalhorn tröten

Premiere, Auftritt, Rollen: Die Begriffe aus der Welt des Theaters passen absolut für das, was sich der Ruheständler Theo Janssen (68), früher Heilpädagoge bei der Diakonie Stetten, und Andreas Richard (56), Sozialpädagoge und Betriebswirt bei einem privaten Träger, ausgedacht haben. „Das neue Format soll sich deutlich abheben von normalen Stadtführungen.“ Theo Janssen verkleidet sich dafür mit einem einfachen, aber stilechten Kostüm als Nachtwächter Godefrid: mit Hut, Laterne und Hellebarde, einem Speer mit Beil-Haken-Aufsatz - er diente dem Nachtwächter zur Selbstverteidigung. „Oder er konnte damit jemanden zu sich herziehen.“ Weil er außerdem fleißig übte, schafft es Theo Janssen inzwischen, mit dem langen Rinderhorn sehr laute Töne zu produzieren. „Das Signalhorn wird man jetzt öfter in Winnenden hören“, merkt er vergnügt an.

„Die Teilnehmer erfahren einiges über den Alltag des Nachtwächters, der von etwa 1250 bis 1850 im Einsatz war, je nachdem, wann es in einer Stadt elektrisches Licht in den Straßen gab. Sie lernen im Lauf der Führung aber auch viele historische Personen kennen“, leitet Theo Janssen im Pressegespräch zu Andreas Richard über. An der Station Schlosskirche spielt er einen Totengräber, denn hier befand sich ja früher auch der Kirch(fried-)hof. „Da arbeiten wir bewusst mit Gruseleffekten“, erinnert sich der 56-Jährige grinsend an die gelungene Hauptprobe. „So etwas finde ich von der Stimmung her fesselnd.“

Andreas Richard geht sparsam mit Jahreszahlen und verschwenderisch mit Mittelalter-Sprüchen um

Nicht nur Requisiten und Kostüme, auch die Sprache des Mittelalters soll die Leute in frühere Zeiten versetzen. An der Stadtkirche begegnen die Teilnehmer einem Deutschordensritter, an der Stadtmauer einem Mauerwächter und zum Schluss, am Schwaikheimer Torturm, einem Turmwächter. Theo Janssen verspricht: „Es wird viel zu lachen geben, wir flechten Sprüche und Sprichwörter des Mittelalters ein.“

Staunen werden die Gäste über die Zahl der Gaststätten, die es im mittelalterlichen Winnenden gab, ein nicht unbedingt übliches Stadtführungsthema. Sparsam hingegen wollen Janssen und Richard mit Jahreszahlen umgehen. Gleichwohl werden sie mit Blick auf den Bürger Burgturm den Gästen etwas über die Erhebung zur Stadt erzählen, wie auch über Gottfried von Neuffen, dessen Minnelied-Text 2012 zur neuen Marktbrunnenfigur und zur Kür des „Winnender Mädle“ alle zwei Jahre führte.

Apropos Frauen, auf dem Werbefoto des Kulturamts der Stadt, das für die Stadtführer verantwortlich ist, sind auch Heidi Halagah und Anja Kuzaj zu sehen. Das „Theater-Team“ braucht erstens mehrere Mitglieder, um sich gegenseitig bei Urlaub oder Krankheit zu vertreten. „Andererseits wollen wir mehr Frauen-Figuren einbinden, zum Beispiel Marie Huzel“, sagt Theo Janssen: „Die Nachtwächterführung soll lebendig bleiben, die einzelnen Figuren im Lauf der Zeit wechseln.“

Offene Führung für Einzelanmeldungen

Nach der Premiere am 24. März wird es die Nachtwächterführung mit historischen Personen bis in den Herbst hinein geben, zweiter schon bekannter Termin ist Freitag, 21. April, 21 Uhr. Die Führungen dauern etwa eineinhalb Stunden. Die Anmeldung dafür ist freigeschaltet.

Wer Lust hat, die Geschichte von Winnenden kennenzulernen, darf sich auf ein neues, unterhaltsames Stadtführungsformat freuen. Schon am nächsten Freitag, 24. März, 19 Uhr, haben Theo Janssen als Nachtwächter und sein Kollege Andreas Richard in verschiedenen Rollen ihren ersten Auftritt. Zur Premiere gibt es noch freie Plätze, wie man sich anmeldet, findet man am Ende des Artikels.

Theo Janssen hat früher bei der Diakonie Stetten gearbeitet, jetzt lässt er das Signalhorn

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