Schwimmen lernen im Container in Winnenden: Das steckt hinter der mobilen Alternative

Das Wunnebad wird derzeit umfangreich erweitert und ist daher bis zum Beginn der Sommersaison ganz geschlossen. Damit Grundschulkinder trotzdem ortsnah schwimmen lernen können, macht ab Montag, 6. Februar, ein ganz besonderer Truck Station in Winnenden: Im Container befindet sich ein Schwimmbecken.
Zwei Monate der Ort für Schwimmunterricht
Das neuartige Schwimm-Mobil hat einen etwas putzigen Namen: „Wundine on Wheels“. Weil es finanziert ist von der Josef-Wund-Stiftung, und weil die Wasserfrau aus dem Märchen Undine hieß. „On wheels“ heißt einfach „auf Rädern“. Die gute Nachricht aber steckt in der Pressemitteilung der Josef-Wund-Stiftung, deren Geschäftsführer der frühere Fellbacher OB Christof Palm ist: Wundine bleibt zwei Monate lang stehen, bis 4. April.
Der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth freut sich über diese achtwöchige Möglichkeit: „Unser Wunnebad ist für geplante Sanierungsarbeiten bis Ende April ganz geschlossen. Das mobile Schwimmbad kommt zum idealen Zeitpunkt und ermöglicht weiterhin das Schwimmenlernen für Schwimmanfänger, darunter solche, die wegen Corona-Beschränkungen keine Gelegenheit dazu hatten“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.
Wichtiger Beitrag zur Verhütung von Unfällen
Die Stadtverwaltung Winnenden organisiert die Schwimmkurs-Belegung in Abstimmung mit den Schulen und bindet dabei drei Schwimmlehrer/-innen des Wunnebads mit ein. Die Sparkassenstiftung Rems-Murr unterstützt das Projekt als fördernder Partner, worin Landrat Dr. Richard Sigel ein klares Signal aus dem Kreis sieht: „Der Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschulkindern hat sich nach einer aktuellen Studie der DLRG seit 2017 verdoppelt. Das ist erschreckend und die DLRG mahnt dieser Tage daher vollkommen zu Recht, dass man Schwimmen lernen müsse wie Lesen und Schreiben.“ Letztlich vermeide der Aufenthalt von „Wundine“ spätere Unfälle in Badeseen oder Schwimmbädern.
Das mobile Lehrschwimmbecken fährt direkt zu den Kindern, die aus verschiedenen Gründen derzeit keinen geeigneten Zugang zu Wasserflächen haben. Die erste Station war bei Karlsruhe, die dritte wird im Ahrtal sein, wo das Hochwasser 2021 nahezu alle Schwimmbäder zerstört hat.
„Das Interesse an unserem Schwimmmobil ist riesig und die Anfrageliste mit Schulen und Kommunen vom Bodensee bis Hamburg gefüllt. Deshalb werden wir dieses Jahr das zweite Schwimm-Mobil bauen und idealerweise noch ein drittes“, so Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef-Wund-Stiftung. „Wir sehen uns als Partner und geben unser Wissen gern auch an Dritte weiter. Denn uns liegt zuallererst das Thema am Herzen: Alle Kinder sollen sicher schwimmen lernen.“