Böses, echtes „Squid Game“!
Vor ein paar Monaten habe ich schon einmal darüber geschrieben, dass die Erfolgsserie „Squid Game“ auf dem Streaming-Portal Netflix einen Reality-Ableger bekommt. Der befindet sich derzeit in der Produktion: In Großbritannien kämpfen 456 Teilnehmer um 4,56 Millionen Dollar. Inzwischen sind die ersten Kandidaten sogar schon ausgeschieden – und es werden Vorwürfe laut.
Wer die erste Staffel der Serie gesehen hat, dem dürfte klar sein, dass es mutmaßlich auch im Reality-Format ziemlich heftig zur Sache geht. Zwar wurde bereits im Vorfeld beteuert, dass – anders als im fiktiven Original – niemand getötet wird. Jedoch sind die Spiele, so hört man es jetzt, eng an die bekannten Vorlagen angelehnt. Wer in einem Spiel verliert, ist raus und hat seine Chance verwirkt. Freilich immernoch besser, als neben dem Spiel auch noch sein Leben zu verlieren, wie das in der Serie der Fall ist. Doch den ersten Stimmen nach scheint auch „Squid Game: The Challenge“ nicht ohne zu sein.
Gegenüber dem „Rolling Stone“ haben Ex-Teilnehmer beklagt, wie hart der Wettbewerb gewesen sei. „Es war die grausamste, gemeinste Sache, die ich je erlebt habe“, sagte einer. Die Spiele seien ein „menschliches Pferderennen“, bei dem Teilnehmende auch „wie Pferde behandelt“ worden wären. Bei einem Spiel, so hieß es jüngst bei „Newszone“, sollen Kandidaten stundenlang regungslos bei Minusgraden draußen in der Kälte gestanden haben, was zu Erfrierungen und Zusammenbrüchen führte. Quellen wurden nicht benannt, da die „Teilnehmer Verschwiegenheitserklärungen unterschrieben“ haben.
Aber das ist noch nicht alles: Dem Vernehmen nach, soll Netflix „Lieblinge“ unter den Kandidaten haben: Bekannte Influencer etwa, die gepusht würden. Dahingegen hätten andere nur Mikrofon-Attrappen erhalten und ihre Rückflüge waren bereits vor Showbeginn gebucht – und zwar genau auf den Tag nach ihrem Ausscheiden. Die beteiligten Netflix-Produktionsfirmen „Studio Lambert“ und „The Garden“ wiesen alle Vorwürfe zurück.
Sicher ist es bitter, bei einem so hohen Gewinn unfair auszuscheiden, weshalb man vielleicht zu Spekulationen neigt. Klar ist aber auch, dass bei 456 Kandidaten früh „ausgesiebt“ werden muss. Fraglich ist, ob die Whistleblower echt sind – oder ob Netflix mit solchen „Leaks“ eher schonmal ein Zuschauerinteresse wecken möchte.
Rotes Licht, grünes Licht! Ihr Mathias Schwappach