Kleine Kehrwoche

Wo soll’s tote Rosen regnen?

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Augen auf beim Valentins-Blumenkauf! © Myriams-Fotos / Pixabay

Am Dienstag ist Valentinstag! Und jeder (hier bewusst nicht gegendert), der innerlich für sich beschlossen hat, bei solchen Sachen nicht mitzumachen, der sollte dies nochmal überdenken. Man(n) muss die Gelegenheiten, seine Liebe zu beweisen, eben dann wahrnehmen, wenn alle Welt das Gleiche tut. Denn spätestens dann, wenn alle, alle anderen Mädels mit kleinen Aufmerksamkeiten bedacht werden, könnte man als „bewusster Konsum-Verweigerer“ ganz schnell als bewusster Depp dastehen.

Wer seine Liebste indes – ganz klassisch – mit „roten Rosen“ beregnen lassen will, sollte heuer genau darauf achten, wo er diese kauft oder gar bestellt. Denn von 21 Sträußen, die die Zeitschrift „Öko-Test“ jüngst genauer untersucht hat, wurden nicht weniger als 17 mit den Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bedacht, da sie eine erhebliche Menge an Pestiziden aufwiesen. Bei einem Strauß entdeckten die Tester sogar alle 21 der überprüften Pestizide. Da regnet es dann „tote“ anstatt „rote Rosen“. Sechs der 21 Sträuße warben mit einem Fairtrade-Siegel – zwei davon fielen trotzdem durch.

„Für den Test wurden bei Discountern, Onlineanbietern und in Supermärkten Rosen gekauft“, heißt es in einer Meldung von der Deutschen Presseagentur (dpa). „Von den 21 Sträußen hatten sechs ein Fairtrade-Label. Die Preisspanne pro Strauß reichte von 1,99 Euro bis zu fast 40 Euro.“ – Für dieses Geld bekomme ich locker einen wundervollen Strauß bei meinem Blumenhändler vor Ort.

Wer indes tatsächlich ein echter Valentins-Muffel ist, für den bietet sich andernorts noch eine etwas andere Art, den 14. Februar zu feiern. Die durchaus etwas makabere Idee kommt vom Zoo in San Antonia, Texas. „Verlassene Singles können zum Valentinstag eine Kakerlake nach ihrem Ex-Partner benennen und an Zootiere [...] verfüttern lassen“, so heißt es in der entsprechenden Meldung. Je nach Höhe der Spende stehen dafür auf der Website des Zoos etwa Kakerlaken, für Vegetarier aber auch Salat- oder Kohlköpfe zur Auswahl, die erst „getauft“ und dann verfüttert werden. Für ein paar Dollar mehr geht begleitend zu der Aktion eine entsprechende Grußkarte an die oder den Ex; für 150 Dollar sogar ein Video. Auf diese Art erhielt der Zoo 2022 rund 8000 Spenden aus 30 Ländern rund um die Welt. Zuletzt hätten „Jacob“ oder „Sarah“ die Namenslisten angeführt. Oft gewählt würden aber auch „Zach“, „Ray“ und „Adam“.

Happy Valentine! Ihr Mathias Schwappach