Rems-Murr-Kreis

Auf die Schnelle negativ getestet: So wird der Besuch bei Oma und Opa zu Weihnachten sicher

Coronatestkation
Corona-Test in der Hermann-Schwab-Halle in Winnenden unter dem Motto: „An Weihnachten zu Oma und Opa – aber sicher“. © Gaby Schneider

Zu dritt ist die Familie aus Weinstadt in die Hermann-Schwab-Halle gekommen. Sobald das negative Ergebnis vorliege, gehe es auf die Autobahn nach Würzburg. Negativ ist das neue Positiv - aus Pandemiesicht betrachtet. Die Eltern haben mit ihrem Sohn die Chance zu einem Corona-Schnelltest genutzt, den der DRK Kreisverband Rems-Murr in Winnenden auf die Schnelle auf die Beine gestellt hat.

Lang musste die Familie am Mittwochnachmittag nicht warten, um sich auf die ersehnte Reise zur Mutter und Oma ins Fränkische aufzumachen. „Ihr Testergebnis und weitere Infos liegen nun unter folgendem Link für Sie bereit“, hieß es in der Mail, die keine halbe Stunde später eintraf. Der Antigentest ist zwar keine 100-prozentige Garantie, nicht mit dem Virus infiziert zu sein. Doch er gibt bei Besuchen von älteren Menschen eine gewisse Sicherheit.

Joachim Schwarz aus Winnenden hat in der Dienstagsausgabe unserer Zeitung von der Möglichkeit gelesen, einen Corona-Schnelltest zu machen. Gleich im Anschluss an den Test wolle er sich auf den Weg zu seiner 95-jährigen Tante machen, die er seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen habe. Mit dem abgedruckten QR-Code habe die Anmeldung super geklappt, freut sich der Neffe auf den Besuch bei der Tante.

Auch die Tests in der Hermann-Schwab-Halle klappten wie am Schnürchen. Keine lästige Warterei in einer Schlange, kein Gedrängel. Wer sich online angemeldet hat, hatte ein Zeitfenster bekommen. Simone Dissertori ist eine der 60 Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes, die für den reibungslosen Ablauf sorgen, die Ankommenden auf der Liste abhakt und die kleinen Plastiktütchen mit Namen und Code aushändigt. Für die Winnenderin war es keine Frage, sich zu melden, als ihr Bereitschaftsdienst nach Freiwilligen für die Testaktion am Mittwoch und an Heiligabend suchte. „Das ist eine ganz wichtige Sache“, sagt die DRKlerin, die bereits seit ihrem elften Lebensjahr beim Roten Kreuz mitmacht. Wie alt sie inzwischen ist, verrate sie aber nicht, sagt sie lachend. Sie wisse, dass die Antigentests zwar nur eine 94-prozentige Sicherheit bieten. Umso wichtiger sei es, selbst bei einem negativen Ergebnis auf Abstand zu bleiben und eine Maske aufzusetzen.

Viele Pflegeheime haben sich eigene Testmöglichkeiten geschaffen

Gerade bei Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen hat das Virus verheerende Auswirkungen und endet oft tödlich. Um Angehörigen dennoch Besuche in Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen zu ermöglichen, haben das DRK und das Landratsamt die vom Land zur Verfügung gestellten 800 Schnelltests im Rems-Murr-Kreis zunächst nur Heimen angeboten. Wie sich herausstellte, sind die meisten Heime jedoch mittlerweile gut aufgestellt und haben sich eigene Testmöglichkeiten geschaffen, sagt Jörg Behrens, der als Desinfektor des DRK Rems-Murr die Corona-Tests organisiert. Kurzfristig öffnete das DRK die Testaktion für die Öffentlichkeit.

Sie habe endlos im Internet nach Testmöglichkeiten gesucht, erzählt eine Schorndorferin. Schließlich sei sie über Umwege beim DRK Rems-Murr gelandet und habe sich sofort online angemeldet. „Ich möchte unbedingt zu Weihnachten noch einmal meine Großmutter im Pflegeheim besuchen“, sagt die Frau nach ihrem Test. Vielleicht ja das letzte Mal. Die alte Dame ist 99. Ohne negatives Testergebnis wäre sie kein Risiko eingegangen.

Ein Antigentest ist kurz und schmerzlos. Wenn ihn ein geübter Tester vornimmt, ist bloß ein Kitzeln zu spüren. Wichtig ist jedoch, dass die Probe mit dem Stäbchen ganz tief im Nasen- oder Rachenraum erfolgt, wo es bei einer Infektion vor Viren wimmelt. Kein Problem bei Erwachsenen, meint der DRKler in seinem Schutzanzug und hinter der Maske. Manchen Kindern mache der Mummenschanz jedoch Angst. Sie zappeln herum und versuchen sich wegzudrehen, weiß der Rotkreuzler aus seinen Einsätzen im Schnelltestzentrum.

Ehrenamtliche des DRK sind nämlich auch im Schnelltestzentrum am Rems-Murr-Klinikum tätig, in dem insbesondere Reihentestungen für Kitas und Schulen durchgeführt werden, sobald dort eine Infektion bekanntwird. Das Ziel ist, Infektionsketten rasch zu unterbrechen. Mit Erfolg. Einer von 500 Corona-Tests bei diesen Kontaktpersonen war positiv – der und die Angesteckte konnte schnell isoliert werden.

Bei den Antigentests in der Hermann-Schwab-Halle rechnet Behrens nicht mit einer so hohen Infektionsquote. Schließlich handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Gut 1100 Tests standen zur Verfügung, nachdem der Kreis die vom Land zur Verfügung gestellten Tests um 500 weitere aufgestockt hat. Und zwar ausdrücklich für Angehörige von Menschen, die im Heim oder von einem ambulanten Pflegedienst betreut werden oder von Angehörigen gepflegt werden. Dennoch sollten Angehörige bei einem negativen Ergebnis keinesfalls leichtsinnig werden und die „AHA-Regeln“ vernachlässigen, warnten DRK und Landratsamt anlässlich ihrer Aktion „An Weihnachten zu Opa und Oma – aber sicher“.

Zu dritt ist die Familie aus Weinstadt in die Hermann-Schwab-Halle gekommen. Sobald das negative Ergebnis vorliege, gehe es auf die Autobahn nach Würzburg. Negativ ist das neue Positiv - aus Pandemiesicht betrachtet. Die Eltern haben mit ihrem Sohn die Chance zu einem Corona-Schnelltest genutzt, den der DRK Kreisverband Rems-Murr in Winnenden auf die Schnelle auf die Beine gestellt hat.

Lang musste die Familie am Mittwochnachmittag nicht warten, um sich auf die ersehnte Reise zur

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