Rems-Murr-Kreis

Christbaumklau in großem Stil in Fellbach: Wer hat etwas gesehen?

Weihnachten
Hoffentlich kein geklautes Exemplar. © ALEXANDRA PALMIZI

Wer stiehlt 150 Christbäume? Das möchten die Polizei und das Kaufland in Fellbach auch gern wissen. Seit dem Wochenende fehlen jedenfalls 150 Weihnachtsbäume, die in einem Außenlager beim Fellbacher Kaufland abgelegt gewesen waren. Die Diebe dürften eine Weile beschäftigt gewesen sein, bis sie alle Bäume verladen hatten. Dreist demontierten sie einen Teil des Zauns am Außenlager, luden die Bäume vermutlich in einen Lkw und entkamen unerkannt.

Kein Mensch hat etwas bemerkt, zumindest sind bei der Polizei bisher keine Zeugenhinweise eingegangen, berichtet Sprecher Robert Kreidler. Mit einem durchaus „eher ungewöhnlichen“ Fall hat es die Polizei hier zu tun, bestätigt Kreidler.

Peter Geiß ist nicht erstaunt: Von Christbaumklau in dieser Größenordnung hat der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Jungweihnachtsbaumanbauer schon öfter gehört. „Das sind organisierte Banden“, mutmaßt Geiß, „das passiert immer wieder.“ Auch in Weihnachtsbaumkulturen seien Diebe unterwegs. „Ich find’ das dreist“, sagt Peter Geiß, doch was Weihnachtsbaumerzeuger fast noch schlimmer trifft, sind mutwillige Sachbeschädigungen: Immer mal wieder fehlen an herrlich gewachsenen, großen Bäumen die Spitzen. Irgendwer schlägt sie ab aus purer Lust an der Zerstörung.

Schaden in Höhe von 3500 Euro entstanden

Der Schaden ist groß, sagt Geiß – auch der immaterielle, denn die Erzeuger stecken viel Herzblut und Zeit in die Kulturen. Bis eine Nordmanntanne eine Höhe von zwei bis 2,25 Metern erreicht, vergehen zehn Jahre. Eine Blaufichte erreicht diese Höhe in sieben bis acht Jahren. Im Fellbacher Fall summiert sich der Schaden auf etwa 3500 Euro. Diese Information stammt von der Polizei. Die Kaufland Stiftung & Co. KG bestätigt zwar den Diebstahl, möchte aber „darüber hinaus keine weiteren Aussagen“ treffen, so eine Unternehmenssprecherin.

Unterdessen hat der Weihnachtsbaumverkauf bereits begonnen. Wie die Geschäfte dieses Jahr laufen werden, hängt nicht zuletzt von der Corona-Lage ab, sagt Peter Geiß. Sollten weitere Beschränkungen kommen oder sollte ein Lockdown beschlossen werden, werden viele Menschen mehr Wert darauf legen, das Weihnachtsfest zu Hause schön zu gestalten, davon geht Geiß aus. Schon 2020 verzeichnete die Interessengemeinschaft höhere Verkaufszahlen, weil Bürger ihren Weihnachtsurlaub absagen mussten.

Einen eindeutigen Trend erkennt Peter Geiß schon länger: Während einst Christbäume am Vormittag des 24. Dezember hinter verschlossenen Türen geschmückt wurden, holen heute eine Reihe von Christbaumliebhabern bereits in der Adventszeit das gute Stück ins Wohnzimmer. Auf 30 bis 40 Prozent schätzt Geiß den Anteil der Kunden, die schon vor dem eigentlichen Weihnachtsfest den Baum aufstellen.

Selbst einen Baum schlagen

„Weihnachtsbäume selber schlagen“: Schilder dieser Art sieht man jetzt hin und wieder am Straßenrand. Michael Wieland zum Beispiel lädt am dritten und vierten Adventswochenende in Großerlach-Liemersbach Kunden ein, die ihren Baum selbst auf dem Gelände aussuchen und schlagen wollen.

Einfach im Wald oder sonst wo draußen einen Baum absägen – das geht freilich nicht. Wildes Fällen kann eine Strafe wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls nach sich ziehen. Wer illegal Bäume fällt und diese zum Verkauf anbietet, macht sich der Hehlerei schuldig.

Die Gauner, die in Fellbach das Christbaumlager ausgeräumt haben, dürften die Bäume bereits verschachert haben. Ob sie je erwischt werden – man wird sehen. Laut Polizeisprecher Robert Kreidler gibt es keine Videoaufzeichnungen. Nichtsdestotrotz: „Die Ermittlungen laufen.“

Wer stiehlt 150 Christbäume? Das möchten die Polizei und das Kaufland in Fellbach auch gern wissen. Seit dem Wochenende fehlen jedenfalls 150 Weihnachtsbäume, die in einem Außenlager beim Fellbacher Kaufland abgelegt gewesen waren. Die Diebe dürften eine Weile beschäftigt gewesen sein, bis sie alle Bäume verladen hatten. Dreist demontierten sie einen Teil des Zauns am Außenlager, luden die Bäume vermutlich in einen Lkw und entkamen unerkannt.

Kein Mensch hat etwas bemerkt, zumindest

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