Rems-Murr-Kreis

Nach Corona-Ausbruch in Rems-Murr-Klinik in Schorndorf: Wie geht es den Infizierten? Welche verschärften Regeln gibt es?

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Nach dem Corona-Ausbruch in Schorndorf (hier im Bild), führen die Rems-Murr-Kliniken noch strengere Regeln für Patienten und Besucher ein. © Gabriel Habermann

„Noch gibt es keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob die aktuelle Infektionskette im Schorndorfer Klinikbetrieb von einem Patienten, Besucher oder Mitarbeiter ausgegangen ist“, sagt Christoph Schmale, ein Sprecher der Rems-Murr-Kliniken. Es sei auch fraglich, ob der Anfang der Infektionskette jemals zweifelsfrei zurückverfolgt werden könne, auch wenn die Kontakte-Personen-Nachverfolgung sehr gewissenhaft betrieben werde. Die Rems-Murr-Kliniken haben mehrere verschärfende Maßnahmen ergriffen, um das diffuse Infektionsgeschehen einzudämmen und weitere Corona-Ausbrüche unwahrscheinlicher zu machen. Neue Regeln gelten für beide Standorte, Schorndorf und Winnenden.

Aufnahme- und Besucherstopp für die Unfallchirurgie und Orthopädie

Nach mehreren Reihentestungen begrenzt sich die Häufung von Covid-19-Fällen zum jetzigen Zeitpunkt aber auf Patienten und Mitarbeiter der Unfallchirurgie und Orthopädie an der Rems-Murr-Klinik Schorndorf. „Für den betroffenen Fachbereich wurde deshalb ein kompletter Aufnahme- und Besucherstopp verhängt“, so Schmale. „Seit Mittwoch ist eine weitere Infektion durch einen Antigen-Schnelltest nachgewiesen worden. Da die mittlere Inkubationszeit von Covid-19 bei fünf bis sechs Tagen liegt, lassen sich rechnerisch zum jetzigen Zeitpunkt mögliche weitere Infektionen nicht zweifelsfrei ausschließen.“

Die Infizierten – der Stand vom Donnerstag

  • 27 infizierte Patienten sind identifiziert.
  • Fünf Patienten sind in häuslicher Quarantäne.
  • 22 sind auf Station im Klinikum. Davon sind 16 symptomlos und werden beobachtet. Sechs hingegen müssen intensivmedizinisch behandelt und beatmet werden.

„Alle behandelten Patienten befinden sich in einem stabilen Zustand. Sowohl Patienten als auch die Angehörigen sind über die Situation informiert worden. Die Patienten reagierten verständnisvoll“, sagt Schmale.

Bundesweit und nicht nur im Rems-Murr-Kreis sei das Infektionsgeschehen diffus. Das bedeutet, dass sich Infektionsketten nur sehr schwer oder gar nicht mehr nachvollziehen lassen. „Unsere umfangreichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die wir seit März ergriffen und ausgebaut haben, zielen darauf, das Infektionsrisiko in den Rems-Murr-Kliniken zu minimieren“, so Geschäftsführer Dr. Marc Nickel. „Es kann trotzdem Einzelfälle in bestimmten Bereichen wie jetzt in der Unfallchirurgie geben – wie wir es auch schon in anderen Kliniken gesehen haben. Wir haben unmittelbar reagiert und konsequent Maßnahmen eingeleitet, um die Infektionsketten zu unterbrechen.“

Wegen der Inkubationszeit von SARS-CoV-2 liege es im Bereich des Möglichen, dass zum Beispiel ein Patient bei der Aufnahme negativ getestet wurde, das Virus aber trotzdem bereits im Körper vorhanden ist. In so einem Fall ist die Virenlast beim Test noch nicht ausreichend, damit der Test positiv anschlägt. Deshalb sei jetzt auch die Teststrategie der Kliniken engmaschiger angelegt worden.

Engmaschigere Testungen für Patienten und Besucher

Alle Patienten der Rems-Murr-Kliniken in Winnenden und Schorndorf werden seit Wochen vor ihrer stationären Aufnahme auf Corona getestet. Sie sollen nunmehr zusätzlich einmal pro Woche getestet werden.

Seit 25. November schon müssen sich Besucher von stationären Patienten vor dem Besuch einem für sie kostenfreien Antigentest unterziehen. Dafür ist am Standort Winnenden ein Testzentrum aufgebaut worden. Kommende Woche soll ein solches auch in Schorndorf eröffnen, damit die Besucher der Schorndorfer Patienten dafür nicht extra nach Winnenden müssen. Die Terminvergabe erfolgt weiterhin über die zentrale Hotline unter0 71 95 / 5 91-5 77 75 (8 bis 16 Uhr). Die Änderung hier wegen des Corona-Ausbruchs im Schorndorfer Klinikum: „Ein negatives Testergebnis ist nunmehr nur noch 24 Stunden gültig, damit haben wir unsere Besucherregeln weiter verschärft, wonach ein negatives Testergebnis eine Woche zu einem Besuch berechtigte.“

Auch alle Mitarbeiter beider Standorte der Rems-Murr-Kliniken werden weiterhin regelmäßig qua Reihentestungen überprüft. „Da die Antigentestung eingesetzt wird, um Mitarbeiter und Patienten vor einer Infektion mit Covid-19 zu schützen und gleichzeitig mögliche Infektionen aufzuspüren, ist das Verständnis von Patienten und Besuchern sehr hoch – auch wenn der Test selbst nicht ganz angenehm ist“, sagt Schmale.

Das gilt außerdem weiterhin für Besucher

Die Besuche in den Rems-Murr-Kliniken Winnenden und Schorndorf sind an beiden Standorten schon seit einiger Zeit begrenzt auf bestimmte Patientengruppen:

  • Begleitung von Patienten in lebensbedrohlichen Zuständen oder sterbenden Patienten,
  • Begleitperson bei Kindern,
  • Begleitperson zur Entbindung und nach der Geburt,
  • Begleitung in die Notaufnahme, wenn notwendig, und
  • bei vom behandelnden Arzt begründeten Ausnahmen.

Die Anmeldung der Besucher erfolgt über die Besucher-Registrierung am Vorfluter im Eingangsbereich beider Kliniken. Alle Personen werden vor Betreten zu Krankheitsanzeichen befragt und müssen sich einem kurzen Gesundheitscheck (Fragebogen, Fiebermessen) unterziehen. Alle Besucher sind bei der Anmeldung mit ihrem Personalausweis angewiesen, ihre persönlichen Daten zur Nachverfolgung einzutragen.

An beiden Klinik-Standorten gilt für alle Besucher die grundsätzliche Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. „Wir bitten Personen, die von der Maskenpflicht befreit sind, zum Infektionsschutz von Patientenbesuchen abzusehen. Wir behalten uns vor, Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht vor Einlassgewährung ärztlich zu prüfen“, so die Rems-Murr-Kliniken.

„Noch gibt es keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob die aktuelle Infektionskette im Schorndorfer Klinikbetrieb von einem Patienten, Besucher oder Mitarbeiter ausgegangen ist“, sagt Christoph Schmale, ein Sprecher der Rems-Murr-Kliniken. Es sei auch fraglich, ob der Anfang der Infektionskette jemals zweifelsfrei zurückverfolgt werden könne, auch wenn die Kontakte-Personen-Nachverfolgung sehr gewissenhaft betrieben werde. Die Rems-Murr-Kliniken haben mehrere verschärfende Maßnahmen

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