Rems-Murr-Kreis

So geht's zu einem Impftermin: Was Sie bei einer Anmeldung alles wissen und beachten müssen

ImpfungCorona
Jetzt nicht drängeln! Die Corona-Impfungen haben begonnen, aber bis alle gegen Corona immun sind, wird es noch eine Weile dauern! © Benjamin Büttner

„Überlastung“ meldet die Anzeige auf dem Telefonapparat. Unter „116 117“ ist am Montagmittag kein Durchkommen. Fast 30 000 Bürgerinnen und Bürger im Rems-Murr-Kreis sind über 80 Jahre alt und haben das Recht, sich bevorzugt gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Aber noch ist der Impfstoff knapp, und noch sind nicht alle Impfzentren im Land geöffnet. Das Kreisimpfzentrum in der Rundsporthalle in Waiblingen startet am 15. Januar 2021 seinen Betrieb. Voraussichtlich werden für die Rundsporthalle vom 8. Januar an online oder telefonisch Termine vergeben, sagt Landrat Richard Sigel.

Am Montag haben sich die ersten Ärzte und Pflegekräfte der Rems-Murr-Kliniken, die ständig in engem Kontakt mit Corona-Infizierten arbeiten, in Stuttgart gegen Corona impfen lassen. Sie gehören wie die über 80-Jährigen zum am höchsten priorisierten Personenkreis, der die ersten rund 8000 nach Baden-Württemberg gelieferten Impfdosen abbekommen hat. Am Sonntag war bereits ein mobiles Impfteam im Rems-Murr-Kreis unterwegs und hat im Alexander-Stift in Aspach 30 Bewohner und Pflegekräfte geimpft.

Landrat Richard Sigel betont, dass der Rems-Murr-Kreis im Rahmen der Impfstrategie seine Hausaufgaben erledigen wird. Am Steuer sitzt das Landratsamt freilich nicht. Der Kreis ist nur ausführendes Organ, das dafür sorgt, dass das Kreisimpfzentrum am 15. Januar wie geplant an den Start gehen kann. Personalprobleme wird es keine geben, versichert Sigel. Auf den Aufruf des Landkreises hin hätten sich 500 Interessenten gemeldet, die den Laden im Zwei-Schicht-Betrieb von 7 bis 21 Uhr am Laufen halten, also für Empfang, Registrierung und Organisation bis hin zur Entlassung sorgen. Für die Impfungen selbst sind Ärzte und medizinisches Personal zuständig, für das wiederum das Land sorgt, weist Sigel auf die Arbeitsteilung hin.

480 Impfdosen pro Woche für den Rems-Murr-Kreis sind zu wenig

Engpass bei der Corona-Impfkampagne ist die Anzahl der Dosen, die zur Verfügung stehen. Am Montagmittag waren bereits die ersten Termine für die Corona-Impfung im Südwesten vergeben, die seit dem Wochenende angeboten worden waren. In einer ersten Charge wurden 9750 Dosen ans Land geliefert. In den kommenden Wochen rechnet das Land wöchentlich mit rund 90 000 Dosen des Corona-Impfstoffs.

Auf den Rems-Murr-Kreis entfallen Woche für Woche 975 Impfdosen. Da jede Person zweimal geimpft wird, können somit rund 480 Rems-Murr-Bürger in Waiblingen eine Impfung erhalten. Ohne die Zulassung von Impfstoffen weiterer Hersteller oder eine Kapazitätsausweitung von Biontech/Pfizer würde es bis weit in den Herbst dauern, bis im Rems-Murr-Kreis zwei Drittel der 30 000 Senioren über 80 geimpft wären. Erst danach käme die nächste priorisierte Gruppe zum Zuge, nämlich die über 70-Jährigen und stark gefährdete Mitarbeiter in Pflege- und Behinderteneinrichtungen.

Wer wird zuerst geimpft?

Zu der Gruppe mit höchster Priorität zählen Senioren über 80 und das Personal in Kliniken und Pflegeheimen, die engen Kontakt zu coronagefährdeten Patienten haben. Bei den Rems-Murr-Kliniken zählen rund 800 Personen zu dieser Prio1-Gruppe, sind also in Intensivstationen, Notaufnahmen oder in der Pflege einem sehr hohen Sars-CoV-2-Expositionsrisiko ausgesetzt.

Wie kann man sich zur Impfung anmelden?

Senioren über 80, die in einem Pflegeheim leben, bekommen ihre Impfung übers Heim vermittelt. Das Landratsamt hat dem Land die Heime gemeldet. Um den weiteren Ablauf kümmern sich die vom Land organisierten mobilen Impfteams.

Von allen anderen Senioren ist Eigeninitiative gefordert. „Es wird keine personalisierte Einladung erfolgen“, schreibt das Sozialministerium. Über 80-Jährige – oder ihre Angehörigen – müssen sich selbst um die Anmeldung kümmern. Sei's über die derzeit überlastete Rufnummer 116 117 oder online in einem der neun Impfzentren. Wie gesagt: Montagmittag waren die ersten Termine bereits ausgebucht. Für eine Online-Anmeldung sind 1. eine E-Mail-Adresse notwendig sowie 2. ein Handy, da der Bestätigungscode per SMS versandt wird.

Fürs Kreisimpfzentrum in Waiblingen werden auf demselben Weg voraussichtlich ab 8. Januar Termine vergeben, kündigt Landrat Richard Sigel an – vorbehaltlich, dass die vom Land zur Verfügung gestellte IT-Infrastruktur für die Anmeldung und Verwaltung der beiden Termine klappt.

Warum wird zweimal geimpft?

Der Impfstoff wird in zwei Dosen innerhalb von drei Wochen verimpft, um sicherzugehen, dass eine vollständige Immunität gegen das Virus erreicht wird. Bei der Terminvereinbarung werden beide Termine für die Erst- und Zweitimpfung vergeben.

Warum darf der Hausarzt keine Spritzen verabreichen?

Weil es zunächst nicht genügend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung gibt, schreibt das Sozialministerium. Außerdem müssen manche Impfstoffe im Ultra-Tiefkühl-Temperaturbereich gelagert werden. In einer zweiten Phase sollen die Impfungen zu einem großen Teil in Arztpraxen durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass ausreichend Impfstoffe für ein Impfangebot an breitere Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen werden und dass ein großer Teil der Impfstoffe unter Standardbedingungen gelagert werden kann.

Wer bezahlt die Impfung?

Die Impfung selbst ist kostenlos; die Fahrtkosten müssen allerdings selbst getragen werden.

„Überlastung“ meldet die Anzeige auf dem Telefonapparat. Unter „116 117“ ist am Montagmittag kein Durchkommen. Fast 30 000 Bürgerinnen und Bürger im Rems-Murr-Kreis sind über 80 Jahre alt und haben das Recht, sich bevorzugt gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Aber noch ist der Impfstoff knapp, und noch sind nicht alle Impfzentren im Land geöffnet. Das Kreisimpfzentrum in der Rundsporthalle in Waiblingen startet am 15. Januar 2021 seinen Betrieb. Voraussichtlich werden für die

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