Rems-Murr-Kreis

Wie Bundeswehr-Reservisten aus Waiblingen für den Ernstfall üben

Bundeswehr
Jürgen Schäfer und Sven Weber von der Reservistenkameradschaft Waiblingen. © ALEXANDRA PALMIZI

Die Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr sind unverzichtbar geworden, seit dem Aussetzen der Wehrpflicht sind sie für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr wichtiger denn je. „Reservisten sind beispielsweise an den Bundeswehreinsätzen im Ausland beteiligt“, sagt Sven Weber, Oberstleutnant d. R. und Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Waiblingen.

Reservisten sind alle ehemaligen aktiven Soldaten. Die Reservistinnen und Reservisten unterstützen die Bundeswehr in deren gesamten Aufgabengebiet, verstärken beispielsweise die Einheiten im Inland und Ausland und bringen ihre Spezialkenntnisse aus ihrem zivilen Berufsleben ein. Die Reservisten tragen dieselben Uniformen, dieselben Dienstgrade wie die Soldaten und übernehmen unter anderem Wach- oder Sicherheitsaufgaben oder auch den Posten in Deutschland eines ins Ausland entsendeten Soldaten.

Wie Reservisten den Ernstfall üben

Um für diese Aufgaben gut vorbereitet zu sein, bietet der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, in dem sich rund 115.000 Reservisten engagieren, permanent Aus- und Weiterbildungen an. Das reicht von Vorträgen zu sicherheitspolitischen Themen über Märsche und Schießübungen bis zu Militärwettkämpfen. Einer davon ist der UHU und wurde Ende Januar in Waldenbuch ausgetragen. Neun Reservistenteams aus Baden-Württemberg haben sich in verschiedenen Aufgaben gemessen, darunter im Gefechtsdienst, der Selbst- und Kameradenhilfe, der Kampfmittelabwehr, dem Fernmeldedienst aller Truppen und der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Das Wettkampfteam der Reservistenkameradschaft Waiblingen unter Leitung von Sven Weber belegte den zweiten Platz.

Das Engagement im Verband und in der Reservistenkameradschaft ist freiwillig, ein Ehrenamt. Sven Weber und Jürgen Schäfer sehen darin eine wichtige Aufgabe der politischen Bildung: „Seit dem Ende der Wehrpflicht haben junge Leute oft kaum noch Bezug zur Bundeswehr“, sagt Schäfer. Die Reservisten wollen diese Verbindung zwischen Bevölkerung und Soldaten sein. Sie bewirten deshalb beispielsweise Besucher des Altstadtfests in Waiblingen und unterstützen den Oberbürgermeister bei der Kranzniederlegung am Volkstrauertag. Wenn sie bei einer solchen Veranstaltung Uniform tragen, erhalten sie eigens eine Uniformtrageerlaubnis.

Meist seien die Reaktionen auf ehemalige Soldaten positiv, sagen Weber und Schäfer. Das Ansehen steige mit dem Alter der Gesprächspartner, da sich ältere Menschen noch an große Einsätze wie etwa beim Hochwasser von Hamburg erinnerten oder die Gefahren durch Kalten Krieg und Eisernen Vorhang miterlebt haben. Die aktuelle Lage wirke sich darauf aus, wie (ehemalige) Soldatinnen und Soldaten wahrgenommen werden: „Niemand hätte mit einem Krieg in Europa gerechnet“ sagt Weber mit Blick auf die aktuelle Lage. Auch er selbst habe das noch am Vorabend des russischen Einmarschs nicht für möglich gehalten. Doch der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, dass das möglich ist, und habe der Frage nach dem Zustand der Wehrhaftigkeit des Landes eine andere Bedeutung gegeben.

Einsatz im Katastrophenfall

Sven Weber ist nicht nur Vorsitzender der Reservistenkameradschaft, sondern auch beorderter Reservist und in dieser Funktion in der Zivilimitärischen Zusammenarbeit aktiv. Das bedeutet: In einem Katastrophenfall fungiert er als Mittler zwischen Hilfsorganisationen und der Bundeswehr. „Reservisten wissen genau, was die Bundeswehr leisten kann, über welche Geräte sie verfügt und wie sie damit helfen kann“ erklärt er.

Im Rems-Murr-Kreis habe es in den letzten Jahrzehnten zum Glück keine Naturkatastrophe gegeben, bei der ein solcher Einsatz notwendig gewesen wäre. Doch beispielsweise bei der Flutkatastrophe im Odergebiet 1997 haben Reservisten der Bundeswehr den Krisenstab unterstützt und beraten, wobei und wie die Bundeswehr helfen kann. Damals haben Soldaten beispielsweise Deiche verstärkt und Sandsäcke gefahren und die Bundeswehr hat Transporthubschrauber und Feldküchen zur Verfügung gestellt.

Die Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr sind unverzichtbar geworden, seit dem Aussetzen der Wehrpflicht sind sie für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr wichtiger denn je. „Reservisten sind beispielsweise an den Bundeswehreinsätzen im Ausland beteiligt“, sagt Sven Weber, Oberstleutnant d. R. und Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Waiblingen.

Reservisten sind alle ehemaligen aktiven Soldaten. Die Reservistinnen und Reservisten unterstützen die Bundeswehr in deren

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