Rems-Murr-Kreis

Winnender Toskana beim Thema Wasser vorbildlich - sogar Umweltministerin vor Ort

Thekla Walker
Ankunft bei der Wasserlandschaft des Winnender Wohngebiets „Toskana“: Ministerin Thekla Walker (ganz links) mit Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth (Zweiter von links) und anderen. © Gabriel Habermann

Winnenden hat was so Vorbildliches hingestellt, dass dort am Mittwoch, 15. März, sogar die baden-württembergische Umwelt- und Klimaministerin Thekla Walker vorbeischaute und die „Lenkungsgruppe Wasserextreme“ der Landesregierung ihre konstituierende Sitzung hatte. Will heißen: Sie nahm ihre Arbeit auf. Es geht ums Wohngebiet Arkadien – bekannt als „Toskana“ – und sein Wasserkonzept, das übers hübsche Teichle im Zentrum deutlich hinausgeht.

Zeitgleich berät das Bundeskabinett über die nationale Wasserstrategie

Der Tag, an dem Ministerin Walker in Winnenden über das Wasser spricht, ist höchst symbolträchtig: Zeitgleich nämlich berät das Bundeskabinett über den Entwurf von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zur nationalen Wasserstrategie. Denn Wasser, das ist nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal bekannt, wird in der Zukunft – und ist eigentlich schon längst – ein großes Problem. Entweder es gibt schlagartig zu viel davon. Oder lange Zeit zu wenig. „Wir müssen“, sagte Walker, „das Wasser zukünftig managen“ – und zwar auch in Gebieten, die weder Fluss noch Bach in der Nähe haben.

So werde, sagte Walker, in Zukunft und unter Regie der Lenkungsgruppe Wasserextreme noch viel mehr gemessen als bisher. Die gesammelten Daten dienen dann den Warnsystemen, die anschlagen sollen, wenn der Wasserstand den Normalbereich verlässt und sich in Richtung Extrem bewegt. In Sachen Hochwasser gibt’s das schon längst auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. In Zukunft wird auch drohendes Niedrigwasser entsprechend beobachtet. Denn, sagte Walker, die toten Fische sollen nicht mehr, wie früher, das Messinstrument sein. Es müsse weit vor dem großen Sterben Einfluss genommen und etwa entschieden werden, ob Wasserentnahmen durch beispielsweise Industrie oder Landwirtschaft reduziert werden müssen.

Regenrückhaltung so "vorbildlich", dass es eigentlich überall so gemacht werden müsste

Doch es sind nicht nur die großen Wasserverbraucher, denen beim Wassermanagement Aufmerksamkeit gebührt. Auch der einzelne Mensch in seinem Zuhause ist vom Klimawandel mit seinem Einfluss aufs Wasser betroffen. Die Winnender „Toskana“, im Jahr 2011 fertiggebaut, sei bei der Regenrückhaltung so vorbildlich, erklärte der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, dass es eigentlich überall so gemacht werden müsste. Denn Klimawandel und Starkregenereignisse müssten zukünftig zur „wassersensiblen Stadt“ führen. Wasser sei, sagte Walker, „Lebensqualität“. Aber eben auch Gefahr.

Die Städte sind zunehmend dazu gezwungen, nachzuverdichten und damit Flächen zu versiegeln. In der „Toskana“ fließt das Regenwasser deshalb von Dächern und Verkehrsflächen in seitlich am Weg- oder Straßenrand geführte Pflasterrinnen. Die 820 Quadratmeter große Wasserfläche im Zentrum des Wohngebiets dient dazu, dieses Regenwasser aufzunehmen. Der womöglich in zu großer Fülle niederprasselnde Segen wird nicht direkt in den nebenan fließenden Zipfelbach gespült, der dann ein paar Meter weiter unten über die Ufer treten würde, sondern im ganzen Gelände gut verteilt.

Verdichtetes Bauen und dennoch "Gartenstadt"

Dass das Wasser den Wohn- und Freizeitwert zusätzlich enorm steigert, steht außer Frage. Die „Toskana“, sagte Holzwarth, sei als Gartenstadt geplant. Und das bei sichtbar verdichtetem Bauen und auf einer Fläche, die früher mal Industriegebiet war.

Winnenden hat was so Vorbildliches hingestellt, dass dort am Mittwoch, 15. März, sogar die baden-württembergische Umwelt- und Klimaministerin Thekla Walker vorbeischaute und die „Lenkungsgruppe Wasserextreme“ der Landesregierung ihre konstituierende Sitzung hatte. Will heißen: Sie nahm ihre Arbeit auf. Es geht ums Wohngebiet Arkadien – bekannt als „Toskana“ – und sein Wasserkonzept, das übers hübsche Teichle im Zentrum deutlich hinausgeht.

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