Rems-Murr-Kreis

ZVW-Spendenaktion "Miteinander Füreinander" beginnt: 12 Paletten für die Tafel

Miteinander Füreinander
An die Tafeln übergeben: Haltbare, hochpreisigere Produkte, die sich die Menschen nicht oft kaufen können. © Benjamin Büttner

Wer wenig Geld hat, den treffen die steigenden Kosten für Lebensmittel besonders hart. Tafelläden helfen, die Not abzufangen. Hier engagiert sich seit vielen Jahren der Hilfsverein des Zeitungsverlags Waiblingen in Kooperation mit Rewe. Zum Auftakt der Spendenaktion „Miteinander Füreinander“ wurden Lebensmittel im Wert von 20.000 Euro an die Tafeln im Kreis gespendet. 

Jetzt auch digital für den ZVW-Hilfsverein spenden

Auch Sie können anderen Menschen helfen, jetzt sogar noch einfacher. Ihre Spende ist jetzt auch digital möglich. Gehen Sie im Internet auf zvw.de/miteinander. Dort können Sie einen Betrag von 10, 25, 50 oder 100 Euro wählen oder eine Summe Ihrer Wahl eingeben. Sie können direkt mit Paypal, Sepa oder Kreditkarte spenden. Dann füllen Sie die Kontaktdaten aus und beantworten zwei Fragen: Wollen Sie eine Spendenbescheinigung? Können wir Ihren Namen in der Zeitung veröffentlichen? Zum Abschluss drücken Sie auf die Schaltfläche „Spenden“. Wir nutzen hier im Hintergrund die Spendenplattform der Volksbank. Deshalb wird Ihre Spende sicher und datenschutzkonform verarbeitet.

Lager zu Weihnachten mit besonderen Waren auffüllen

Damit die Tafelläden ihre Lager zu Weihnachten mit besonderen Waren auffüllen können, hat Rewe zwölf Paletten an die Tafeln übergeben. Darauf gestapelt Packungen mit Haferflocken, Vollwaschmittel, Tee, Kaffee, Kakaopulver, ungesalzenen Nüssen. Sogar Olivenöl ist an Bord dieses beladenen Paletten-„Dampfers“, der kunstvoll von speziell dafür geschulten Rewe-Mitarbeitern vor dem Eingang rangiert wird, ohne den Gehwegen der Kunden in die Quere zu kommen. „Da gehört was dazu“, sagt Fritz Aupperle über das Können seiner „Ameise“-Fahrer.

Respekt gebührt den „Helden in den Tafelläden“

Derselbe Respekt gebühre den „Helden in den Tafelläden, die das G'schäft machen und den täglichen Umgang mit den Menschen haben, die auch nicht immer einfach sind“, sagt der selbstständige Rewe-Kaufmann mit fünf Standorten in Fellbach und Umgebung.

Petra Off, die Ladenleiterin der Tafel in Waiblingen, ist eine der „Heldinnen“. Auch sie schätzt die Situation für alle ehrenamtlichen Helfer nicht immer leicht ein: „Manchmal muss man schon tief durchatmen“, berichtet sie. Mit viel Dankbarkeit nehme sie die großzügige Lebensmittelspende entgegen, die an alle Tafelläden gemäß ihrer Größe verteilt wird. Für eine gerechte Verteilung sei gesorgt. „Jeder Kunde erhält jeweils nur ein Päckchen, das notieren wir intern“, erklärt sie. Denn alle sollen außer der Reihe ein kleines Extra zur Weihnachtszeit bekommen. In den Tafeln kaufen Menschen ein, die in einem nicht so gut situierten Lebensraum leben. Für sie ist Olivenöl etwas Besonderes zur Weihnachtszeit. „Haltbare, hochpreisigere Produkte, die sich die Menschen nicht oft kaufen können“, sagt Petra Off, Regioleiterin und Leiterin des Tafelladens Waiblingen. Die von Rewe gespendeten Produkte seien „Sachen, die auf gewöhnlichem Weg nicht ihren Weg in die Tafelläden finden, und wenn, dann in homöopathischen Mengen“, so Petra Off.

Die Aktiven in den Tafeln tragen dazu bei, der Lebensmittelverschwendung einen Riegel vorzuschieben. Die Leistung, jeden Tag Gemüse zu putzen und Salat vorzubereiten und den Laden einzurichten, sei unterstützenswert, sagt Ullrich Villinger, Geschäftsführer des Zeitungsverlags Waiblingen. Er betont die unmittelbare Wirkung der Tafelläden vor Ort. „Es ist eine sehr gute Zugangsmöglichkeit, um die Menschen direkt zu erreichen und die Spenden direkt zu ihnen in die Quartiere zu bringen; so wissen wir, dass die Spenden auch bei den Bedürftigen vor Ort ankommen.“

8 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr ungenutzt im Müll.

In Deutschland landen laut einer 2019 veröffentlichten WWF-Studie rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr ungenutzt im Müll. Dies zu verhindern, dabei können die Tafeln helfen. Die Leitidee der Tafelbewegung wird auch im Rems-Murr-Kreis umgesetzt: Viele Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, geben Supermärkte im Kreis an die Tafeln weiter. Dabei können Tafeln helfen.

In sechs Läden können Menschen gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins Waren für den täglichen Bedarf einkaufen. Rund 40 Kunden nutzen regelmäßig das Angebot der Tafel in Weinstadt. In den letzten Wochen ziehe es wieder an. Neuzuzüge schlagen sich in der Frequenz nieder. Einen Zuwachs registriert Elmar Schuster, Vorstand der Weinstädter Tafel. „Wir haben einige neue Asylanten dazubekommen“, sagt er.

Größere Nachfrage wird auch über den Winter anhalten

Er vermutet, dass die größere Nachfrage über den Winter anhalten wird. „Bedarf ist eigentlich immer da“, sagt er. Helfer könne man gut gebrauchen. „Wir hatten jetzt Studenten als Aushilfen, aber seit das Studium wieder in Präsenz stattfindet, sind sie verständlicherweise nicht mehr so verfügbar.“

Auch Falk Zabel von der Tafel Winnenden kämpft mit dem Problem fehlender Helfer. „Einige sind während der ersten Lockdownwelle ausgestiegen und nicht wieder zurückgekehrt, darunter viele Senioren, die vorsichtig sind und sich schützen möchten.“

Info

Der Hilfsverein des Zeitungsverlags Waiblingen, die Rewe-Märkte in Fellbach und Umgebung und Rewe Rewe Südwest lancieren gemeinsam das Unterstützungsprojekt für die Tafelläden: mit Lebensmitteln und Waschpulver greifen sie rund 3000 Bedürftigen in sechs Tafelläden unter die Arme.4000 Euro hat Rewe gespendet, 16 000 Euro kommen vom ZVW-Hilfsverein.