Trainieren wie die Bundesligaspieler




















































































Tag zwei des Superkicker-Fußballcamps von Zeitungsverlag und Kreissparkasse Waiblingen beginnt mit einer Überraschung: Die Teilnehmer erweisen sich als bundesligatauglich. Zumindest jene zehn, die die Übung von Bundesligaathletik-Coach Christof Elser nahezu fehlerfrei nachvollziehen.
Schnelligkeit ist das Zauberwort im Profifußball. Schnell mit den Beinen, aber mindestens genauso schnell im Kopf müssen die Spieler sein. Und das fördern Übungen wie jene, die Christof Elser in Winterbach vormacht. Zehn Spieler in einer Reihe müssen auf Zuruf vier verschiedene Bewegungen ausführen.
Der Kopf muss Kommandos blitzschnell zuordnen
Das beginnt einfach, doch dann werden den vier Bewegungsformen erst Ziffern, dann Farben und schließlich noch die Namen von Bundesligavereinen zugeordnet. Die Kommandos kommen wild durcheinander, der Kopf muss sie blitzschnell einer Bewegung zuordnen. Schwierig, aber die zehn meistern die Aufgabe fast fehlerfrei.
Ohne solche Übungen geht es in der Bundesliga nicht mehr. Die Spieler, so Elser, der jahrelang bei der TSG Hoffenheim, bei RB Salzburg und Leipzig als Athletiktrainer gearbeitet hat, machen sie gerne. Aber natürlich, so gibt er auf die Fragen der Campteilnehmer zu, gibt es auch welche, die nicht ganz so trainingseifrig sind. Das jedoch erkenne der Trainer, vor allem der Athletiktrainer, schnell.
Joshua Kimmich: Sehr fokussiert, immer freundlich
Er ist auch zuständig dafür, dem Chefcoach zu sagen, welcher Spieler heute mit Vollgas trainieren, welcher nur eingeschränkt eingesetzt werden kann oder nur für ganz bestimmte Übungen zur Verfügung steht. Übungen, die der Athletikcoach vorgibt und der Chefcoach akzeptiert, will er fitte Spieler haben.
Die Jungen und Mädchen im Camp wollen aber auch wissen, wer der netteste Spieler war, mit dem Elser gearbeitet hat. „Da gab es viele“, sagt er. Aber Joshua Kimmich sei schon besonders nett gewesen. „Schon mit 17 war er sehr fokussiert, aber immer freundlich.“ Der beste Mittelfeldspieler, den er je trainiert habe, sei Nabi Keita von RB Leipzig gewesen. „Aber Kimmich kommt dem sehr nahe.“
Ob denn Spieler auch mal meckerten, wenn er seine Übungen vorgebe, fragen sie in Winterbach auch. Das aber ist Elser egal. „Das sind Profis, die müssen machen, was ich sage.“ Da haben es die 88 Jungs und Mädels im Camp doch ein bisschen besser. Allerdings, so die Trainer, seien die trotzdem sehr engagiert bei der Sache.
Lukas Tauschek übernimmt das Kommando
Das Kommando hat diesmal weitgehend Lukas Tauschek übernommen. Der 23-Jährige hat nicht nur den Weg vom Teilnehmer zum Camptrainer genommen, er ist trotz seiner Jugend auch Abteilungsleiter beim TSV Schlechtbach. Im Camp entlastet er Detlef Olaidotter, der sich – neben der Oberaufsicht – stärker um organisatorische Dinge kümmert. Oder wie er es selbst ausdrückt: „Ich bin mittlerweile fürs Brötchenschmieren zuständig.“
Athletikcoach Christof Elser
- Christof Elser (56) aus Schwäbisch Gmünd begann nach seinem Sportstudium und der Ausbildung als Physiotherapeut als selbstständiger Physio und Personal Trainer.
- 2008 begann er bei der TSG Hoffenheim als Athletikcoach; zunächst bei den Junioren, er rückte aber unter Ralf Rangnick schnell zu den Profis nach oben.
- Er blieb bis 2013, wechselte dann zu RB Leipzig und 2014 zu RB Salzburg. Derzeit ist er ohne Verein.