Winnender Rallyefahrer Tom Kässer glänzt auch bei Peugeot-Debüt

Nachdem Tom Kässer bei der letztjährigen Rallye Calw einen Ford-Fiesta Rally4 erfolgreich getestet hatte, glänzte er nun auch beim Debüt seines neuen Peugeot 208 Rally4. Bei der 33. Unterland-Hohenlohe-Wertungsfahrt rund um Öhringen hat der Winnender mit Beifahrer Stephan Schneeweiß (Eisenach) als bester Rems-Murr-Starter Platz sieben im Gesamtklassement belegt.
Peugeot ist gutmütiger als Ford
„Mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden“, sagte Kässer im Ziel. Auf der ersten Schleife über drei Prüfungen habe er sich zunächst an das Fahrverhalten des 210 PS starken, nur frontangetriebenen Dreizylinders gewöhnen müssen und deshalb nicht um den Klassensieg mitkämpfen können, erklärte der Sportfahrer vom MSC Winnenden. „Auf der zweiten Schleife waren wir dann durchgehend schneller als die Konkurrenz, deshalb geht Platz zwei in Klasse RC4 hinter Rainer Noller vollkommen in Ordnung“, sagte Kässer, dessen bislang größter Erfolg 2021 der Gewinn des DMSB-Rallye-Cups war. Hätte er nicht schon auf der zweiten Prüfung eine Schikane mit dem rechten Außenspiegel leicht berührt und verschoben, wofür er zehn Strafsekunden kassierte, wäre er sogar Gesamtsechster geworden.
Im Vergleich zum Ford Fiesta sei der Peugeot in der Handhabung um einiges gutmütiger. „Das Fahrzeug ist vollkommen sicher zu fahren und hat kein Eigenleben wie der Fiesta, sondern macht genau das, was es soll“, war Kässer schon nach der ersten Prüfung beeindruckt. Auf gerader Strecke sei der Ford viel unruhiger und man müsse ständig gegenlenken. Beim Peugeot dagegen könnte man die Lenkung loslassen und bliebe in der Spur, war der 26-jährige Kfz-Meister angenehm überrascht.
Hudelmaier ist Zweitschnellster
Kässer, der Mitte letzten Jahres in Rommelshausen eine eigene Kfz-Werkstatt eröffnet hat, kaufte den Peugeot, der noch das Kennzeichen seines Luxemburger Vorbesitzers trägt, nicht nur zum eigenen Gebrauch, sondern will das Auto „auch an andere Fahrer vermieten“, rührte er kräftig die Werbetrommel.
Zweitschnellste Rems-Murr-Starter in Öhringen waren Guido Hudelmaier (Kaisersbach) und seine Beifahrerin Yasmin Kramer (Welzheim) im allradgetriebenen Ford-Fiesta Rally3. „Nach dem Verkauf meines letztjährigen Ford Fiesta ist dies erst meine zweite Veranstaltung mit dem brandneuen Auto“, sagte Hudelmaier. Bis auf einen verloren gegangenen Außenspiegel sei alles perfekt gelaufen, so dass er und sein Team PSH-Motorsport sich über einen Klassensieg und Platz 19 im Gesamtklassement freuen können.
Nicht zufrieden mit ihrem Ergebnis waren dagegen Marcus Leibbrandt und Angelika Hornung (beide Murr), die ebenfalls für den MSC Winnenden gestartet sind und mit ihrem Toyota Yaris GR Platz zwei in der Klasse und Rang 26 in der Gesamtwertung belegt haben. „Es lief eher bescheiden“, sagte Leibbrandt.
Er komme mit dem sehr schwer zu fahrenden Auto noch nicht ganz klar und die schnellen Strecken rund um Öhringen seien mit ihren zahlreichen Vollgaspassagen völlig ungeeignet für dieses Fahrzeug. „Da haben wir gegen die BMW in unserer Klasse, die über 100 PS stärker sind, einfach keine Chance“, bedauerte Leibbrandt. Der Toyota Yaris brauche flüssige, kurvenreiche oder auch bergige Prüfungen, da er 500 Kilogramm leichter sei als der BMW, so Leibbrandt.