Das wurde 2017 alles geschmuggelt
Stuttgart. Das Hauptzollamt Stuttgart legte am Donnerstag seinen Jahresbericht für 2017 vor. Mit einigen doch kuriosen Vorfällen.
Neben den Rekord-Einnahmen, die der Zoll mit rund 3,7 Milliarden Euro 2017 dank einer boomenden Wirtschaft vorweisen kann, beeindrucken auch die Massen an Gütern, die beschlagnahmt wurden.
Doppelter Boden im Auto für Zigarettenschmuggel
Unter den Klassikern natürlich die sichergestellten Betäubungsmittel. Rund 2,3 Kilo Haschisch, 20 Kilo Marihuana und auch 36 Gramm Kokain und 220 Gramm Haschisch-Kekse wurden insgesamt beschlagnahmt. Ein Reisender aus Kenia hatte in zwei Koffern insgesamt ganze 36 Kilogramm der Kaudroge Khat im Gepäck.
775 000 Stück Zigaretten wurden beim Schmuggelversuch sichergestellt und 150 Kilogramm Tabak. In einem speziellen Versteck im Boden eines Pkws fanden die Zollbeamte alleine 182 Stangen Zigaretten. Am Flughafen Stuttgart wurden alleine im Januar diesen Jahres 325.000 Schmuggelzigaretten sichergestellt.
Auch bei Waffen wurden die Zöllner fündig. Besonders häufig wurden verbotene Gegenstände im Flug-Gepäck beschlagnahmt: vom Schlagring über Wurfstern bis hin zum Springmesser waren in der Rötgenkontrolle sichtbar.
Goldschmuck in der Babywindel
Im Jahr 2017 wurden Reisende mit Schmuggelwaren im Gesamtwert von knapp einer Million Euro am Flughafen gestoppt. Den Löwenanteil an dieser Summe repräsentiert sichergestellter Goldschmuck mit einem Wert von mehr als 800.000 Euro. Ein Reisender versuchte sogar, Goldschmuck im Wert von 12.000 Euro in einer Babywindel zu schmuggeln.
90 Beamte kümmern sich allein um Kontrollen des Reiseverkehrs am Flughafen.
Im Fokus: Schwarzarbeit
Auch die Kontrolle von Schwarzarbeit obliegt dem Zoll. In der Region Stuttgart sind vor allem das Transportgewerbe, die Gebäudereiniger-Branche, das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie die Bauwirtschaft mit vielen Beschäftsigungsverhältnissen im Niedriglohnsektor bekannte schwarze Schafe. Die klassischen Verstöße gegen den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde bilden allerdings in der wirtschaftlich starken Region eher die Ausnahme. Eher zur Geltung kamen Delikte in Zusammenhang mit illegaler Beschäftigung von Ausländern.
Von 1272 geprüften Arbeitgebern im Jahr 2017 wurden 2560 Strafverfahren eingeleitet und etwa 460.000 Euro an Geldstrafen aus Urteilen und Strafbefehlen ausgesetzt.