Stuttgart 21 virtuell auf dem Smartphone
Den neuen Bahnhof Stuttgart 21 in virtueller Realität erleben? Das geht. Die Agentur Plan B aus Stuttgart hat kurz vor dem Beginn der offenen Baustellen-Tage ein virtuelles Modell des neuen Tiefbahnhofs entwickelt und veröffentlicht. Der Betrachter kann mit Hilfe einer interaktiven Minimap zwanzig Stationen virtuell erkunden. An den offenen Baustellen-Tagen ist das Areal dann von 6. bis 8. Januar jeweils von 10 bis 16 Uhr für Besucher frei zugänglich. Hier geht es zur virtuellen Reise über das neue Bahnhofs-Gelände.
Unsere Online-Praktikantin Anja Lächner hat sich virtuell am neuen Bahnhof umgesehen. Ihr Fazit:
Grüne Flächen der Parkanlagen, eine sauber polierte und glänzende Eingangshalle und Bahnsteige des nagelneuen Tiefbahnhofs laden zum Träumen und Verweilen ein - zumindest auf den ersten Blick. Die virtuelle Realität hat eine reizende und spannende Wirkung auf den Betrachter, die emotional bindet und die aktuelle Lage mit der riesigen Baustelle des Stuttgart-21-Projekts sowie den schmierigen Boden der Klett-Passage vergessen lässt. Mit einer VR-Brille ist es womöglich noch aufregender durch den neuen Stuttgarter Bahnhof zu reisen, da hierbei der Bahnhof dreidimensional erfahren worden werden kann und die Realität des Bahnhofs zum Greifen nah erscheint.
Auf den zweiten Blick gewinnt jedoch eine andere Erkenntnis die Oberhand: Der Bahnhof wirkt „zu“ aufgeräumt, der Bahnsteig und die Halle „zu“ sauber. Menschen und Vertrautes sucht man in diesem Modell vergebens. Es entsteht eine Blendung des Betrachters durch die virtuelle Realität. Spätestens beim Begehen des aktuellen Stuttgarter Hauptbahnhofs und beim Anblick der Stuttgart-21-Baustelle wird die aktuelle Lage wieder traurige Realität.