Tatverdächtiger und Opfer hatten schon früher Streit
Stuttgart. Nach dem Tötungsdelikt im Fasanenhof laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Am Freitagabend (02.08.) gab die Polizei bekannt, dass es schon früher Streit zwischen dem Opfer und dem Beschuldigten gegeben hatte.
Der 28-jährige Beschuldigte wohnte etwa ein Jahr lang, bis Ende April 2019, in einer Wohnung im Stuttgarter Fasanenhof. Er lebte dort in einer Wohngemeinschaft mit seinem späteren Opfer, einem 36 Jahre alten Russlanddeutschen. In der letzten Zeit soll sich der Beschuldigte aber laut Polizeibericht hauptsächlich in einer Gemeinschaftsunterkunft im Raum Ludwigsburg aufgehalten haben. Die Ermittlungsgruppe Fasan der Stuttgarter Kriminalpolizei sieht die Motivation der Tat "im persönlichen Bereich zwischen den beiden Männern". Sie sollen laut Polizeibericht auch schon früher in Streit geraten sein. Im Zuge der Ermittlungen werden aber auch Hinweise auf weitere Motive geprüft.
Beschuldigter fiel wegen Ladendiebstahls auf
Die Ermittlungsgruppe "Fasan" hat ein sogenanntes Personenfeststellungsverfahren eingeleitet. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Beschuldigten um einen 28-Jährigen handelt, der am 28. Februar 2015 in die Bundesrepublik einreiste. Er wurde durch einen Bescheid des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am 19. Oktober 2015 anerkannt. Seit dem 4. November 2015 ist er im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis. Er zog am 1. Juni 2018 nach Stuttgart. Zweifel an seiner Staatsangehörigkeit nährte der Beschuldigte bei seiner Festnahme selbst, weil er angab, zwei Jahre älter zu sein und eine jordanische Staatsangehörigkeit zu besitzen.
Der Beschuldigte ist in der Vergangenheit mehrfach bei der Polizei in Erscheinung getreten. Im polizeilichen Auskunftssystem der Polizei Baden-Württemberg ist er wegen zwei Fällen des Ladendiebstahls, wegen einer Sachbeschädigung an einem Fahrzeug und zweier Leistungserschleichungen eingetragen.
Der Beschuldigte soll den 36-Jährigen am Mittwochabend im Fasanenhof mit einem Schwert angegriffen haben. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen, erlag das Opfer seinen Verletzungen. Die Polizei hatte unter anderem mit einem Hubschrauber nach dem Tatverdächtigen gefahndet und schließlich den 28-Jährigen festgenommen. Die Kriminalpolizei sucht weiter nach Zeugen unter der Rufnummer +4971189905778.
Unsere bisherige Berichterstattung zum Thema
- 31.07.2019: 36-Jährigen auf offener Straße erstochen
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