Stuttgart & Region

Wie die alte Rosensteinbrücke in Stuttgart vor dem Abriss gerettet werden könnte

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So könnte die alte Eisenbahnbrücke genutzt werden. © Brückenschlag Stuttgart

Was wird aus der Rosensteinbrücke in Stuttgart nach deren Stilllegung? Dem über 100 Jahre alten Bauwerk über den Neckar droht der Abriss. Ende 2025 sollen die ersten Züge über die für Stuttgart 21 neugebaute Brücke fahren. Die Fraktionsgemeinschaft Puls schlägt nun vor, die alte Neckarbrücke zu einem Park samt Radschnellweg mit Grünflächen umzufunktionieren.

Bausubstanz erhalten, Platz für Freizeit- und Grünflächen schaffen 

So soll zum einem aus klimapolitischen Gründen die Bausubstanz erhalten werden und zum anderen durch eine Umnutzung die Herstellung eines für alle nutzbaren öffentlichen Raums entstehen.

„Unsere Vision für die Rosensteinbrücke ist klar: Selbst zusätzlich zu einer Radschnellverbindung nebst breitem Fußweg bliebe auf einer Länge von 322 Metern und 17 Metern Breite genügend Platz für Aufenthalts-, Freizeit-, Kultur-, Sport- und Grünflächen“, heißt es auf der Homepage der Gemeinderatsfraktion. Zudem könne man einen Zugang zur Mittelmole als Teil des Projekts „Stadt am Fluss“ einbinden.

Auch mit Blick auf die internationale Bauausstellung 2027 (IBA 2027) könne die alte Neckarbrücke genutzt werden. Und zwar als (Netz-)Projekte vom Weißenhof über den Rosenstein bis in den Neckarpark für Fußgänger*innen und Radfahrende. 

New York und Paris machen es vor

Als Vorbild dient der sogenannte „High Line Park“ in New York. Dort wurde eine 2,4 Kilometer lange Hochbahntrasse in einen öffentlichen Park umgewidmet. Auch in Paris wurde aus einer 4,7 Kilometer langen Zugtrasse im Zuge einer Umgestaltung die „Promenade Plantée“. 

Im Stuttgarter Gemeinderat konnte die Fraktion im Doppelhaushalt 2020/21 bereits eine Mehrheit dafür gewinnen, eine Umnutzung der Rosensteinbrücke nach deren Stilllegung zu prüfen. Nun wurde zusätzlich beantragt, hierfür einen städtebaulichen Ideenwettbewerb auszuloben. Zeitgleich sollen die Stuttgarter*innen mit einer Online-Kampagne samt einer Visualisierung für eine Umnutzung der Eisenbahnbrücke begeistert werden.

Hintergrund: Wer ist die Fraktionsgemeinschaft Puls?

Die Fraktionsgemeinschaft Puls setzt sich zusammen aus Thorsten Puttenat und Deborah Köngeter von der Wählervereinigung "Die Stadtisten", Verena Hübsch von der Wählervereinigung "Junge Liste Stuttgart", Ina Schumann von der Partei "Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (kurz: Die PARTEI) Stuttgart" sowie Christoph Ozasek, parteiloser Stadtrat.