TVB Stuttgart

TVB Stuttgart im Derby gegen Balingen ohne Jogi Bitter

Handball, Maenner: Olympia-Qualifikation,  Deutschland - Schweden
Die Qualifikation für die Olympischen Spiele hat Johannes Bitter mit der deutschen Nationalmannschaft geschafft, nun bekommt der Weltmeister erst einmal eine unfreiwillige Pause: Im Spiel gegen Schweden zog er sich eine Rückenverletzung zu, die einen Einsatz an diesem Mittwoch im Derby gegen Balingen unmöglich macht. © R4883 Marco Wolf

Die äußeren Umstände sorgen dafür, dass es dem Handball-Erstligisten TVB Stuttgart nicht zu wohl wird: Im – stets brisanten – württembergischen Derby an diesem Mittwoch (20.15 Uhr/Porsche-Arena) gegen den HBW Balingen-Weilstetten muss der TVB nicht nur auf den Rückraumspieler Adam Lönn (Bänderverletzung am Knie) verzichten, sondern auch auf Johannes Bitter. Der Torhüter kehrte mit einer Rückenverletzung von den Spielen der Nationalmannschaft zurück. Wann er in den Kasten zurückkehren wird, ist fraglich.

Die gute Stimmung bei den Bittenfeldern nach dem ebenso wichtigen wie überzeugenden 25:23-Sieg in Leipzig war am Samstagabend bereits wieder getrübt. Das hart erkämpfte Unentschieden der deutschen Nationalmannschaft im ersten Olympia-Qualifikationsspiel gegen Schweden war – aus TVB-Sicht – teuer erkauft: Jogi Bitter klagte hernach über Rückenschmerzen und ließ sich in der Berliner Charité behandeln. Er verpasste die beiden weiteren Spiele gegen Slowenien und Algerien. Die Diagnose nach der MRT am Montag in der Heimat führte zwar keine schwerwiegende Verletzung zutage, die Verbindungsgelenke zwischen den Wirbeln sind in Mitleidenschaft gezogen, an einen Einsatz am Mittwoch indes ist nicht zu denken.

Jubiläumsspiel für Schweikardt

„Wir hoffen noch, dass es bis zum Samstag in Essen reichen wird“, sagt der TVB-Trainer und -Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. Momentan sei das schwer abzuschätzen. „Wir werden aber nichts riskieren, wir haben ja noch ein paar Spiele.“ Im Derby wird Nick Lehmann in den Kader rücken und das Gespann mit Primoz Prost bilden. Am Samstag indes wäre Lehmann nicht verfügbar, weil er parallel mit der SG BBM Bietigheim via Zweitspielrecht im Einsatz sein wird.

„Mit Jogi und Adam fehlen uns schon zwei wichtige Säulen in unserem Spiel“, sagt Schweikardt. Lönn wird sicherlich noch länger ausfallen als Bitter. Der schwedische Rückraumspieler verfolgte den größten Teil der Partie in Leipzig – mit einem dicken Eisbeutel auf dem rechten Knie – von der Auswechselbank aus. Drei bis fünf Wochen Pause lautet die Prognose nach der Bänderletzung.

Die Voraussetzungen in Schweikardts Jubiläumsspiel, zum 100. Mal trägt er als Coach die Verantwortung beim Erstligisten, sind also nicht besonders gut. Zumal in der Vorbereitung nicht nur Bitter und Lönn fehlten, sondern auch Samuel Röthlisberger und Zarko Pesevski, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Rudolf Faluvégi hatte noch mit den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen. Gegen Balinger indes steht der ungarische Spielmacher wieder parat.

Große Chance zur Vorentscheidung

„Wir wollen uns nicht beklagen“, sagt Schweikardt. Personelle Engpässe gehörten in der Corona-Saison einfach dazu. „Wir müssen jetzt näher zusammenrücken und das Beste aus der Situation machen.“ Und versuchen, das durch den Sieg in Leipzig neu gewonnene Selbstvertrauen in die restlichen 18 Spiele zu retten und an der Konstanz zu arbeiten.

Mit einer stabilen Form könnte der TVB rasch für eine Vorentscheidung im Kampf um den Ligaverbleib sorgen. Mit Balingen am Mittwoch und dem Aufsteiger Tusem Essen am Samstag trifft er auf zwei Abstiegskonkurrenten. Zwei Siege und der Deckel wäre mehr oder weniger drauf, 23 Punkte müssten unter normalen Umständen genügen. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass die Stuttgarter in den dann noch verbleibenden 16 Partien gänzlich leer ausgehen werden.

Indes: In einer vergleichbaren Situation, frühzeitig alles klarzumachen, war der TVB auch nach der WM-Pause gewesen – und erlebte bittere Pleiten gegen die Abstiegskandidaten Coburg und Eulen Ludwigshafen. „Wir wissen natürlich, was wir in diesen beiden Spielen gewinnen können“, sagt Schweikardt. „Wir haben aber gelernt, dass es in der Liga keine leichten oder schweren Gegner gibt.“ Und kaum eine Mannschaft, die Konstanz an den Tag lege.

Zwei-Meter-Mittelblock der Balinger

Ein Musterbeispiel hierfür ist der kommende Gegner. Der HBW Balingen-Weilstetten startete mit 0:12 Punkten in die Saison, ließ 7:3 Zähler folgen, kassierte drei Schlappen – und hielt im neuen Jahr die direkten Konkurrenten Minden und Coburg in Schach. Zwei Punkte liegt das Team des Ex-Bittenfelders Jens Bürkle über dem Strich. Für Schweikardt besteht kein Zweifel, dass die Balinger den Ligaverbleib schaffen werden.

In Mike Jensen hat der HBW einen der besten Keeper der Liga in dieser Saison. Nur der Berliner Dejan Milosavljev hat mehr Paraden auf dem Konto. Weitere Stützen im Team sind die Rückraumspieler Jona Schoch und Vladan Lipovina sowie der treffsichere Linksaußen Tim Nothdurft. Vom Pech verfolgt ist der Kreisläufer Marcel Niemeyer: Gerade erst von einer schweren Verletzung genesen, fällt er erneut länger aus. Die Balinger haben reagiert und Kristian Beciri aus Eisenach verpflichtet. Der Kroate bildet mit dem Abwehrspezialisten Romas Kirveliavicius den Zwei-Meter-Mittelblock.

Zuschauer sind in der Porsche-Arena nach wie vor nicht zugelassen. Der TVB bietet von 19.30 Uhr an für seine Fans eine Matchday-Show auf Youtube und Facebook an. Sky überträgt das Derby, Beginn ist um 20.15 Uhr.

Die äußeren Umstände sorgen dafür, dass es dem Handball-Erstligisten TVB Stuttgart nicht zu wohl wird: Im – stets brisanten – württembergischen Derby an diesem Mittwoch (20.15 Uhr/Porsche-Arena) gegen den HBW Balingen-Weilstetten muss der TVB nicht nur auf den Rückraumspieler Adam Lönn (Bänderverletzung am Knie) verzichten, sondern auch auf Johannes Bitter. Der Torhüter kehrte mit einer Rückenverletzung von den Spielen der Nationalmannschaft zurück. Wann er in den Kasten zurückkehren wird,

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