Umstrittene Obdachlosenunterkunft: Eine Frage des Vertrauens

Die Erfahrungen aus der Vergangenheit stecken den Anwohnern des Neumühlewegs in den Knochen. Wer tatsächlich mit wiederkehrender Kriminalität in unmittelbarer Nähe konfrontiert war, der will nicht wieder in diese Situation kommen. Das ist verständlich. Und es ist beachtlich, dass sich mehrere Familien im Vorfeld der Veranstaltung zusammengetan haben, um einen ausführlichen Fragenkatalog zu erarbeiten. Das zeigt einen Willen zur konstruktiven Lösungsfindung und Beteiligung. Allerdings: Anschuldigen und ein Festhalten an der Vergangenheit sind weniger konstruktiv.
Stattdessen muss eine tragbare Lösung für die Zukunft gefunden werden, die für alle Beteiligten, nicht zuletzt die zukünftigen Bewohner des Neubaus, funktioniert. Letztendlich ist das auch eine Frage des Vertrauens. Vertrauen der Anwohner gegenüber der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat, dass diese ehrlich mit ihnen umgehen und aus früheren Situationen gelernt haben. Die Gemeinde kann dazu beitragen, indem sie die Anwohner frühzeitig informiert, mit ins Boot holt und ihre Sorgen ernst nimmt. Beide Seiten sind also gleichermaßen gefragt, um dieses für die Gemeinde so wichtige Projekt erfolgreich umzusetzen.